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Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

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Kleines Symbol mit großer Wirkung: Die Gelbe Schleife




"Ich habe Liebe gelernt. Ihr habt mich weit entfernt. Bin nicht in Euren Augen, raus aus Eurem Sinn. Keiner weint mir Tränen nach. Es fehlt mir an Vertrauen. Lieg in meinen Ängsten, in meiner Treue, meinem Revier. Ich verzehr‘ mich hier." Diese Songzeilen, die Herbert Grönemeyer für sein Lied "Auf dem Feld" über die jungen Männer und Frauen im Auslandseinsatz geschrieben hat, sprechen vielen Soldaten aus dem Herzen. Auch unserer Autorin Barbara Damm – Ein Plädoyer.

Soldatinnen und Soldaten, die täglich ihr Leben riskieren, brauchen dringend Rückhalt aus der Bevölkerung. Respekt und Mitgefühl kann jeder Bundesbürger zeigen, auch dann, wenn er Auslandseinsätze aus politischen Gründen ablehnt. Der Reservistenverband hat deshalb eine Gelbe Schleife mit Verbandslogo und Slogan entworfen, mit der sich Reservisten und die zivile Bevölkerung gleichermaßen identifizieren können: Sie bezeugt mit ihrer gelben Farbe nicht nur die Solidarität mit den Soldaten im Auslandseinsatz, sie ruft mit dem offiziellen Verbandsmotto "Tu was für Dein Land" zu mehr Engagement auf, will Debatten anstoßen und dem gefährlichen Dienst der Soldaten zu mehr Öffentlichkeit und Würdigung verhelfen.

Jedes Gebäude würde zusammenstürzen, wenn die Steine sich nicht gegenseitig stützen würden. Dieses Bild ist auf die menschliche Gesellschaft übertragbar. Um sich gegenseitig Halt zu geben, sind Zeichen der Solidarität und des Füreinander-Einstehens so wichtig. Darum ist das wenige, das jeder Einzelne für die Frauen und Männer im fernen Einsatzland tun kann, sehr viel: Die Gelbe Schleife ist ein politisch unabhängiges, globales Symbol für Respekt, Hoffnung und Verbundenheit.

Rückblende
Das Gelbe Band, in englischsprachigen Ländern Yellow Ribbon genannt, hat eine lange Tradition: Eine amerikanische Sage des 19. Jahrhunderts erzählt von einem Südstaatensoldat in Gefangenschaft, der seine Liebste in einem Brief darum bittet, ein gelbes Band um einen Eichenbaum zu binden – wenn sie ihn noch liebt und ihn bei seiner Rückkehr willkommen zu heißen. Als er nach Hause kommt, wehen hunderte von gelben Bändern in den Ästen des alten Baumes. Diese romantische Geschichte fand ihren Widerhall in einem Marschlied der US-amerikanischen Armee. Hollywood drehte 1949 einen Film mit dem Titel "She Wore a Yellow Ribbon" (dt. "Sie trug ein gelbes Band") und in den 1970er Jahren wurde das ehemalige Marschlied in diversen Countrysong-Versionen zum Hit.

Jenseits der Fiktion kam die Gelbe Schleife im Jahr 1979 zu ihrer Bedeutung: Penelope Laingen band im Dezember 1979 ein gelbes Band um einen Baum auf der Wiese vor ihrem Haus: Ihr Ehemann, US-Botschafter Bruce Laingen, gleichzeitig ranghöchster US-Offizier in Teheran, war gerade mit weiteren 52 US-Diplomaten aus der US-Botschaft in Teheran entführt worden. Bis zur Freilassung der Geiseln nach 444 Tagen zeigten nicht nur Angehörige, sondern auch große Teile der amerikanischen Bevölkerung mit gelben Schleifen ihre Solidarität mit den Geiseln und deren Familien.

Unter dem Slogan "Support our Troops" (dt. "Unterstützt unsere Truppen/Soldaten") avancierte das Yellow Ribbon 1990/91 während des zweiten Golfkrieges zum bekanntesten Symbol der Vereinigten Staaten, das bis heute für die Verbundenheit der Bevölkerung mit den Soldaten steht. Und für die Hoffnung auf deren baldige, gesunde Rückkehr. In den USA sind gelbe Armbänder, gelbe Schleifen am Revers der Jacke oder ein gelbes Band an einem Baum im Garten allgegenwärtig.

Tu was für Dein Land!
"Mensch sein, heißt Verantwortung fühlen: sich schämen beim Anblick einer Not, auch wenn man offenbar keine Mitschuld an ihr hat; stolz sein über den Erfolg der Kameraden; seinen Stein beitragen im Bewusstsein, mitzuwirken am Bau der Welt". So beschreibt der französische Autor Antoine de Saint-Exupery (Autor des weltberühmten Buchs "Der kleine Prinz") seinen Einsatz als Pilot im Zweiten Weltkrieg. Nichts anderes als Verantwortung übernehmen auch heute die Soldaten und Soldatinnen im Auslandseinsatz. Sie riskieren ihr Leben, um mitzuwirken am Bau einer besseren Welt. Reservisten bringen mit der Gelben Schleife zum Ausdruck, dass sie mitfühlen, denn sie kennen die Verantwortung und die Entbehrungen, die ein Einsatz mit sich bringt. Deutsche Soldaten und Reservisten beteiligen sich weltweit an friedensstabilisierenden Missionen in Bosnien und Herzegowina oder im Kosovo, im Sudan, in Kongo oder Libanon. Gegenwärtig sind über 5.150 deutsche Soldaten, davon 311 Reservisten unter Nato-Führung in Afghanistan stationiert; einem der gefährlichsten Einsätze im Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

Für jeden dieser Einsätze haben sie ihre Angehörigen und Freunde verlassen. Jeder dieser Einsätze kann lebensgefährlich werden. Nicht wenige kehren mit Verwundungen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) zurück. Manchen Familien bleibt nur, an einem mit einer Flagge bedeckten Sarg Abschied zu nehmen. Wenn ein Soldat gefallen ist, sind die Solidaritätsbekundungen im Lande groß, sowohl von der Politik als auch von der Bevölkerung. Für die Betroffenen zu spät. Deshalb setzt sich der Reservistenverband auch dafür ein, möglichst viele Entscheidungsträger zu finden, die sich für die Sicherheitsvorsorge verantwortlich fühlen und mit dem Tragen der Gelben Schleife einen Beitrag leisten. Erklärtes Ziel ist, dass Reservisten wie Zivilisten in Deutschland mit der Gelben Schleife Flagge zeigen.

Die Gelbe Schleife des Verbandes auf Erfolgskurs
Prominente und Politiker begrüßen die Initiative des Reservistenverbandes ausdrücklich. Kurt Beck, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, und die amtierende Bundesratspräsidentin Hannelore Kraft sprechen ihre besondere Anerkennung für das große Engagement aus. "Die Regierung meines Landes schätzt das Wirken Ihres Verbandes über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus", so Beck. Er werde die Gelbe Schleife gern zu besonderen Anlässen tragen, schreibt er in einem Brief an den Präsidenten des Reservistenverbandes, Gerd Höfer. Auch Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz der katholischen Kirche, wird die Schleife tragen: "Was die Frauen und Männer, die sich in der Bundeswehr engagieren, für die Sicherheit und den Schutz unserer Gesellschaft leisten, darf von der Gesellschaft auch gewertschätzt werden", schreibt der Bischof.

Bereits seit 2010 verteilt die Bundeswehr eine Gelbe Schleife. Auf ihr ist das Eiserne Kreuz mit der Aufschrift: Bundeswehr zu sehen. Der Reservistenverband hat sich ganz bewusst an das Design dieser Schleife angelehnt. Beide sind gleich groß und auf den ersten Blick identisch. Dies soll den besonderen Schulterschluss mit der aktiven Truppe zum Ausdruck bringen. Die Nachfrage an Gelben Schleifen des Reservistenverbandes ist riesig: 200.000 Anstecker hat der Verband bereits kostenlos an seine Landesgruppen verteilt. 1.000 wurden an prominente Personen in ganz Deutschland verschickt. Inzwischen hat der Verband auch 500.000 Aufkleber mit dem Schleifensymbol ausgeliefert.

Wenn viele Menschen an vielen Orten kleine Schritte tun, können sie das Gesicht der Welt verändern. Geben Sie unseren Soldaten und Soldatinnen das Gefühl, in der Gesellschaft erwünscht zu sein. Tragen Sie die Gelbe Schleife des Reservistenverbandes. Damit tun Sie viel für Ihr Land!

Symbolbild oben: Amerikaner stellen sich zu einer
gelben Schleife zusammen. Sie zeigen damit:
Wir stehen geschlossen, Seit an Seit zur
kämpfenden Truppe (Foto: US Army, flickr.com)

2. Bild: Die Gelbe Schleife des
Reservistenverbandes (Foto: Hartmut Braun)

Wollen die Gelbe Schleife des Reservistenverbandes bei
passender Gelegenheit tragen. 3. Bild: Kurt Beck,
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz
(Foto: Bundestag, Achim Melde, Lichtblick);
4. Bild: Hannelore Kraft, amtierende Bundesratspräsidentin
(Foto: Büro Kraft);
5. Bild: Erzbischof Robert Zollitsch
(Foto: Erzbistum Freiburg).

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