Knoll: „Luftherrschaft über den Personalabteilungen“
"Die deutsche Wirtschaft kennt keine geordnete Führerausbildung", sagte der Gründer und Vorstand der Deutschen Familienversicherung AG bei der Veranstaltung der Kreisgruppe Rheinhessen zum Thema "Bundeswehr und Wirtschaft – getrennte Welten oder funktionierende Symbiose?". Abhilfe sieht Knoll in dem, was er in seinem Arbeitsfeld Wirtschaft und Berufsleben als "die Kopernikanische Wende" bezeichnet. "Jetzt kommt es darauf an, dass Reservisten die Luftherrschaft über deutsche Personalabteilungen gewinnen", sagte er am Montagabend. Ziel müsse es nicht mehr sein, zu klären, unter welchen Bedingungen der Arbeitgeber Reservisten freistellt, sondern dass er Reservisten einstellt und weiß, welchen Nutzen er aus deren Fähigkeit zum Führen zieht.
Der Wirtschaft den Wert der militärischen Führerausbildung beibringen
Bereits mit der Bundeswehr abgesprochen hat Knoll Lehrgänge für ungediente Führungskräfte und solche, die mit einem Mannschaftsdienstgrad der Reserve aus der Bundeswehr entlassen worden sind. Sie sollen militärische Führungsgrundsätze an der Offiziersschule des Heeres in Dresden und der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg erlernen. Großen Wert legt er auf die Vernetzung der Gedienten: Auf der Internet-Plattform Xing hat er eine Reihe militärnaher Gruppen ausgemacht. Hier will er ein "Netzwerk Reserve" einrichten, das über Berufs- und Karrierechancen hinaus auch die Kommunikation unter den Mitgliedern ermöglicht.
Dr. Stefan M. Knoll, Vizepräsident Wirtschaft
und Berufsleben des Reservistenverbandes, bei seinem
Vortrag in Mainz (Foto: Wilhelm R. Schreieck).