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Aus der Trup­pe

Ko­ope­ra­ti­on mit der Wirt­schaft für eine Win-Win-Win-Si­tua­ti­on




Dr. Peter Tau­ber.

Foto: Sören Pe­ters

Ar­beit­ge­berwirt­schaft

Ver­lo­ren ge­gan­ge­ne Ver­bin­dun­gen zur Wirt­schaft wie­der­her­stel­len, neue Kon­tak­te knüp­fen und qua­li­fi­zier­te Frau­en und Män­ner für den Dienst in der Re­ser­ve ge­win­nen – das ist das Ziel eines Pi­lot­pro­jekts des Lan­des­kom­man­dos Hes­sen. So soll aus einer Kon­kur­renz im Kampf um die bes­ten Köpfe eine Ko­ope­ra­ti­on wer­den, bei der am Ende nicht nur Bun­des­wehr und Wirt­schaft pro­fi­tie­ren, son­dern auch die Re­ser­ve­dienst­leis­ten­den. Mehr als 100 Ver­tre­ter aus Bun­des­wehr, Wirt­schaft und Han­dels­kam­mern kamen zur Auf­takt­ver­an­stal­tung im Frank­furt Air­port Club zu­sam­men.

Das Ide­al­bild einer sol­chen Ko­ope­ra­ti­on be­schrieb dabei der Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär bei der Bun­des­mi­nis­te­rin der Ver­tei­di­gung, Dr. Peter Tau­ber: „Ei­ner­seits kön­nen Sie mit Ihren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern und deren brei­tem Port­fo­lio an Qua­li­fi­ka­tio­nen uns hel­fen, un­se­ren Auf­trag zu er­fül­len. Aber um­ge­kehrt kön­nen wir das auch. Und das gilt nicht nur für stu­dier­te Of­fi­zie­re, son­dern auch für die tech­ni­schen und kauf­män­ni­schen Be­ru­fe.“

Nicht nur die „har­ten“ Qua­li­fi­ka­tio­nen seien ein Plus­punkt, ehe­ma­li­ge Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten ein­zu­stel­len. „Auch bei den ‚Soft Skills‘, wie es auf Neu­deutsch heißt, pas­sen Bun­des­wehr und Wirt­schaft gut zu­sam­men. Pünkt­lich­keit, Pflicht­be­wusst­sein, Dis­zi­plin – auch da kann ein ehe­ma­li­ger Sol­dat, der uns als Re­ser­vist ver­bun­den bleibt, einen Mehr­wert bie­ten.“ Sol­che Werte und Nor­men seien Gold wert in Zei­ten, in denen Un­ter­neh­men über un­pünkt­li­che und un­mo­ti­vier­te Azu­bis klag­ten. Ein wei­te­rer Grund für einen engen Schul­ter­schluss zwi­schen Bun­des­wehr und Wirt­schaft sei, dass die Bun­des­wehr im­mer­hin die Rah­men­be­din­gen für ein frei­es wirt­schaft­li­ches Han­deln schüt­ze. „Wir brau­chen ein Ver­ständ­nis dafür, dass nicht jeder nur auf sich schaut, son­dern dass wir von­ein­an­der ab­hän­gen“, so Tau­ber.

Frei­wil­lig­keit wird be­dingt durch Frei­stel­lun­gen

Tau­ber un­ter­strich noch ein­mal, was in der Stra­te­gie der Re­ser­ve fest­ge­hal­ten ist: Re­ser­vis­ten­dienst ist und bleibt frei­wil­lig. „Wir haben das Thema auch im Mi­nis­te­ri­um dis­ku­tiert. Am Ende ist der­je­ni­ge, der frei­wil­lig, aus in­ne­rer Über­zeu­gung her­aus, etwas tut, er­folg­rei­cher, ef­fek­ti­ver und mo­ti­vier­ter als je­mand, dem man sagt, ‚Du hast das jetzt zu tun‘. Des­we­gen ist Frei­wil­lig­keit ein sehr hohes Gut.“ Das gehe aber nur so­lan­ge, wie Un­ter­neh­men ihre Re­ser­vis­ten frei­wil­lig üben las­sen. „Es gibt auch Chefs, die haben nicht das Wap­pen des Lan­des­kom­man­dos im Büro hän­gen“, sagte Tau­ber und führ­te als Bei­spiel einen Fall beim Zoll an, in dem der Vor­ge­setz­te einen Re­ser­ve­dienst ver­wei­ger­te. „Die­sen Druck müs­sen wir von den Leu­ten neh­men. Wenn die staat­li­chen Stel­len schon nicht ver­ste­hen, dass wir auf­ein­an­der an­ge­wie­sen sind, dann kann dar­aus nichts Gutes wer­den. Da habe ich kein Ver­ständ­nis für, eben­so wenig, wenn Schul­lei­ter den Ju­gend­of­fi­zie­ren den Zu­tritt zur Schu­le ver­weh­ren.“

Guter Ruf im Mit­tel­stand

In mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men habe die Bun­des­wehr einen ex­zel­len­ten Ruf be­teu­er­te Axel Ebb­ecke. Der Oberst­leut­nant d.R. ist Chef der gleich­na­mi­gen Ver­fah­rens­tech­nik AG, zu­gleich ver­trat er die Wirt­schafts­in­itia­ti­ve Mit­tel­stand Main-Kin­zig und ist Mit­glied der Kom­mis­si­on Bun­des­wehr und Mit­tel­stand. Er sieht eher die man­geln­de Kennt­nis des Part­ners als ein zen­tra­les Pro­blem an. „Die Bun­des­wehr ist in der Flä­che nicht mehr so prä­sent“, sagte Ebb­ecke und warb zu­gleich für die Dienst­li­chen In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen, damit Ar­beit­ge­ber die Bun­des­wehr ken­nen­ler­nen.

Aus Sicht der Wirt­schaft be­deu­tet der Spa­gat zwi­schen er­trags­ori­en­tier­tem Han­deln und Re­ser­ve­dienst: „Jeder Spe­zia­list, auf den ich ver­zich­ten muss, ist in Zei­ten der knap­pen Per­so­nal­de­cke schwie­rig ab­zu­stel­len. Da muss ich ab­wä­gen – bringt mir das einen Er­trag oder ist das für mich ein Kos­ten­fak­tor? Wenn wir Per­so­nal für die Bun­des­wehr ab­stel­len, dann fehlt mir je­mand in einem Pro­jekt und meine Kun­den sind unter Um­stän­den un­zu­frie­den.“ Als Ziel nann­te er nicht nur eine Win-Win-Si­tua­ti­on für Ar­beit­ge­ber und Bun­des­wehr, son­dern eine Win-Win-Win-Si­tua­ti­on, bei der auch der Mit­ar­bei­ter, bzw. Re­ser­vist, einen Mehr­wert hat und die­sen auch so in der Ge­sell­schaft kom­mu­ni­ziert.

Ge­mein­sam aus dem glei­chen Per­so­nal­pool schöp­fen

„Die Re­ser­ve ist mehr denn je ein in­te­gra­ler Be­stand­teil der Bun­des­wehr“, sagte Ge­ne­ral­leut­nant Jür­gen Weigt, Stell­ver­tre­ten­der In­spek­teur der Streit­kräf­te­ba­sis. „Wir wol­len ja mög­lichst viele Men­schen über­zeu­gen, sich für unser Land zu en­ga­gie­ren.“ Den Streit­kräf­ten sei durch­aus be­wusst, in Kon­kur­renz zu ste­hen – „in Kon­kur­renz zu An­for­de­run­gen, nicht zu den Or­ga­ni­sa­tio­nen“, wie es Weigt ein­ord­ne­te. „De­mo­gra­fie ist ein Fakt, der sich nicht leug­nen lässt. Las­sen Sie uns also ge­mein­sam aus dem glei­chen, immer be­grenz­te­ren Pool, die Ta­len­te schöp­fen und für un­se­ren bei­der­sei­ti­gen Nut­zen iden­ti­fi­zie­ren, qua­li­fi­zie­ren und zu nut­zen.“

Die Be­deu­tung der Ko­ope­ra­tio­nen mit der Wirt­schaft müsse zu­neh­men. „Wir müs­sen neue Wege su­chen. Wir sind offen und wir sind be­reits für Ihre Vor­schlä­ge. Das Pi­lot­pro­jekt hier in Hes­sen ist so wich­tig, weil es eben genau auf die Ver­bes­se­run­gen der Zu­sam­men­ar­beit mit der Wirt­schaft zum ge­gen­sei­ti­gen Nut­zen zielt.“ Durch die recht gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung der Be­zirks- und Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­dos biete das Bun­des­land die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen, um eine sol­che Ko­ope­ra­ti­on zu er­pro­ben. Weigt er­mu­tig­te die Ver­tre­ter der Ar­beit­ge­ber, den Kon­takt auf der lo­ka­len Ebene zu su­chen, um so eine Win-Win-Win-Si­tua­ti­on für Bun­des­wehr, Ar­beit­ge­ber und Re­ser­vis­tin/Re­ser­vist zu schaf­fen.

Um das Pro­jekt vor­an­zu­trei­ben soll es nach An­ga­ben des Lan­des­kom­man­dos nicht nur Leucht­turm-Ver­an­stal­tun­gen wie die in Frank­furt geben, son­dern mit Leben ge­füllt wird die­ses Pro­jekt auf lo­ka­ler Ebene. Der Er­folg soll dann An­fang des kom­men­den Jah­res erst­mals ge­mes­sen wer­den.

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