Kosovo ist weiter auf Unterstützung angewiesen
"Optisch beobachte ich eine rege Bautätigkeit im Kosovo. Ich höre in allen geführten Gesprächen mehr Zuversicht und Optimismus heraus. Dazu trägt sicher auch das erste Annährungsabkommen mit der Serbischen Republik bei", sagt Rainer Erdel nach einem Gespräch mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Hashim Thaci in Pristina.
Erdel ist einer der beiden Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes. Er macht sich in dieser Woche ein Bild von der aktuellen Lage im seit 2008 unabhängigen Land auf dem Balkan. Er wird auch die deutschen KFOR-Truppen in Prizren besuchen.
Politische Gespräche
Am ersten und zweiten Tag stehen politische Gespräche in enger Vorbereitung mit der deutschen Botschaft auf dem Programm, denn Erdel ist auch Bundestagsabgeordneter und im Agrarausschuss des Parlaments. "Deshalb interessiere ich mich natürlich auch für die Entwicklung der Landwirtschaft in diesem fruchtbaren Land. Mit Ministerpräsident Thaci habe ich auch über Energieversorgung und Müllvermeidung gesprochen – große Probleme in Kosovo."
Menschen Perspektive bieten
An Erdel wurde die Bitte herangetragen, das Land weiter zu unterstützen, denn langfristig wolle es in die Europäische Union und mit rund 5.000 Soldaten selbst für seine Sicherheit sorgen. "Kosovo ist auf unsere Ausbildungsunterstützung angewiesen. Das sollten wir auf jeden Fall unterstützen", so der Oberst der Reserve Erdel. Deutschland genieße im Land hohe Achtung und Anerkennung, das läge sicherlich auch daran, dass unzählige Kosovaren in Deutschland arbeiten und leben und das deutsche Gesellschaftssystem als gut erleben. "Das wollen wir fördern, ohne ihnen das Deutschtum überzustülpen. Denn Kosovo hat eine eigene lange Tradition. Wir wollen den Menschen eine Perspektive geben." Aus dem Empfang beim Ministerpräsidenten schließe er eine Wertschätzung für die deutsche Politik.
Detlef Struckhof aus Kosovo
Ministerpräsidenten Hashim Thaci (Foto: Detlef Struckhof).