Kräfte in Flüchtlingshilfe bündeln: Absage der DRM
"Wir alle tragen Verantwortung für die Hilfebedürftigen unter den zehntausenden Migranten, die derzeit nach Deutschland kommen", sagt Kiesewetter weiter und hofft auf Verständnis bei Organisatoren und Wettkämpfern: "All denjenigen, die die Deutsche Reservistenmeisterschaft seit vielen Monaten mit Leidenschaft und Engagement vorbereiten, für die Wettkämpfe trainiert und viel Freizeit investiert haben, danke ich von Herzen. Auch der Stadt Roth, die uns von der ersten Stunde an bei diesem Großprojekt unterstützt hat und uns alle Möglichkeiten eingeräumt hat, gilt unser Dank. Den Verantwortlichen wünschen wir alle nötige Ausdauer, um die aktuelle Situation zu meistern. Gleichzeitig hoffe ich auf Verständnis, dass diese besondere Situation auch eine solch besondere Entscheidung erfordert hat."
Darüber hinaus weist Kiesewetter auf das große Potenzial der Reserve hin: "Schon seit geraumer Zeit unterstützen Reservistinnen und Reservisten lokale Hilfsprojekte, die Initiativen in Lemgo und Darmstadt nenne ich exemplarisch. Hier sind dutzende Reservistinnen und Reservisten seit Wochen im Einsatz, um in den Erstaufnahmeeinrichtungen zu helfen. Im Sinne unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung müssen wir unterstützen, wo wir können, auch in Roth. Der Reservistenverband prüft zurzeit gemeinsam mit der Bundeswehr, inwieweit die freigesetzten Kapazitäten für einen aktiven Beitrag des Verbandes in der Bewältigung der Flüchtlingssituation in Roth und anderswo genutzt werden können."
Auch der Landesvorsitzende Niedersachsen im Reservistenverband, Oberst d.R. Manfred Schreiber, hat sich aktuell in Absprache mit dem Landeskommando Niedersachsen entschieden, den 24. Helmstedt-Haldensleben-Marsch in diesem Jahr abzusagen. Die Entscheidung der Bundeswehr und des Reservistenverbandes zur Absage der Veranstaltungen resultiert aus der beispiellosen Situation, vor der Deutschland derzeit steht.
Die zahlreichen Krisenherde weltweit sorgen dafür, dass nach Angaben der Vereinten Nationen aktuell 60 Millionen Menschen auf der Flucht sind. 800.000 Menschen werden nach Schätzungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge bis Ende dieses Jahres auch nach Deutschland kommen und im nächsten Jahr werden es voraussichtlich mindestens genauso viele sein. Wir stehen am Vorabend einer großen Einwanderungswelle nach Europa und insbesondere nach Deutschland. Länder und Kommunen sind angesichts der Verantwortung für die nach Deutschland Geflohenen gefordert. Vermehrt wird nun auch die Bundeswehr zu Hilfeleistung gerufen, seit Wochen schon unterstützt sie mit wachsenden Kräften – einschließlich unserer Reserve.
Bild oben:
Symbolfoto DRM.
(Foto: Bruhn)