Kundus-Opfer verklagt Bundeswehr
Malek hatte den Luftschlag nur mit Glück überlebt. Von der bisherigen Entschädigung in Höhe von 430.000 US-Dollar, die die Bundeswehr – wie berichtet – bereits an die Opfer ausgezahlt hat, soll Malek nichts erhalten haben. Er fordert nun eine Entschädigung in Höhe von vorläufig 50.000 Euro. Alle anderen Opfer haben ohne Anerkennung einer Rechtspflicht je 5.000 US-Dollar bekommen.
Zwei Berliner Advokaten haben beim Landgericht Bonn Klage für den Lkw-Fahrer eingereicht. Das Landgericht ist zuständig, weil das Verteidigungsministerium seinen Sitz noch am Rhein hat.
Im September 2009 kamen bei einem Luftangriff US-amerikanischer Jagdbomber 91 Menschen – die meisten waren Zivilisten – ums Leben. Der Angriff war vom deutschen Oberst Georg Klein angeordnet worden. Zu dem Angriff kam es, weil die Taliban zwei Tanklastzüge entführt hatten. Klein fürchtete, dass diese als fahrende Bomben hätten eingesetzt werden können. Neben den Toten wurden elf Menschen verletzt – einer von ihnen der Lkw-Fahrer Malek. Ein Strafverfahren und ein Disziplinarverfahren gegen Klein sind inzwischen eingestellt worden.
(dest)