Das Kreisverbindungskommando (KVK) Schwabach ist Repräsentant der Bundeswehr in der zivil-militärischen Zusammenarbeit in der kleinsten Kreisstadt im Freistaat. Nachdem die Kameraden zuvor in der Amtshilfe gebunden waren, konnten sie sich nun wieder auf ihr „Kerngeschäft“ konzentrieren. An drei Tagen informierten sie sich über die kritische Infrastruktur in ihrem Kreis.
Der erste Tag begann jedoch mit einem unangekündigten Besuch aus dem Regionalstab Territoriale Aufgaben Nord. Oberstleutnant Christian Binder (S3-Offizier) und Stabsfeldwebel Tiemo Labandowsky (S1-Feldwebel) waren nicht nur zur Dienstaufsicht angereist: Der stellvertretende Leiter des KVK, Martin Weiß, wurde zum Oberstleutnant d.R. befördert. Im Nachgang verlieh KVK-Leiter Oberstleutnant Klaus Stephan dem Oberstabsfeldwebel d.R. Andreas Klopf das Tätigkeitszeichen ZMZ in Gold sowie dem Oberfeldwebel d.R. Thomas Sachs in Bronze für Leistungen im Truppendienst.
Für den Nachmittag waren alle Kameraden des KVK in die Betriebsräume der Stadtwerke Schwabach eingeladen. Der Betriebsleiter Jörn Thimm gab den hochinteressierten Reservisten einen Einblick in die Aufgaben und Leistungen des Lokalversorgers sowie in die damit zusammenhängende kritische Infrastruktur (KRITIS). Die Stadtwerke Schwabach versorgen rund 40.000 Einwohner in der Stadt mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme. Zudem stellen sie ihr Strom- und Gasnetz allen Energieanbietern zur Belieferung von Kunden zur Verfügung. Bereits im Januar hatte man sich dazu verabredet, über mögliche Folgen eines Teilausfalls oder Engpasses bei der Gasversorgung zu sprechen.
Ein Blick auf die Trinkwasserversorgung
Hoch interessant waren zudem einige gemeinsame Vor-Ort-Besichtigungen, etwa bei einem Trinkwasserhochbehälter, Tief- und Notbrunnen oder einer der zahlreichen Gasdruck-Regelanlagen im Stadtgebiet. Am Ende des Besuchs wurde allen Akteuren klar, bereits im Vorfeld die möglichen Unterstützungsmöglichkeiten durch die Bundeswehr auszuloten und Kenntnisse über die jeweiligen Arbeitsabläufe und Strukturen zu vertiefen für den Fall einer Katastrophe, die hoffentlich niemals eintritt. „Gerade in Zeiten der aktuellen Weltlage erhält die zivil-militärische Zusammenarbeit durchaus einen noch höheren Stellenwert“, wissen die KVK-Reservisten.
Die Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr beraten im Fall einer Großschadenslage oder Katastrophe den zivilen Katastrophenschutzstab über Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung durch die Bundeswehr. Sie sind temporäre Kriseneinrichtungen der Bundeswehr und bestehen ausschließlich aus speziell ausgebildeten Reservisten mit entsprechenden Ortskenntnissen. Aktiviert werden die KVKs durch die Bundeswehr nach entsprechenden Hilfeersuchen der Kreisstadt.