DAS MAGAZIN

Monatlich informieren wir unsere Mitglieder mit der loyal über sicherheitspolitische Themen. Ab sofort können Mitglieder auch im Bereich Magazin die darin aufgeführten Artikel lesen!

Mehr dazu
DER VERBAND

Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

Mehr dazu
MITGLIEDSCHAFT

Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft

Mehr dazu

Aus den Ländern

Zwei Reservisten retten Kameraden das Leben

Schrecksekunde beim Leistungsmarsch der Kreisgruppe Mittlerer Oberrhein des Reservistenverbandes. Auf der Strecke bei Bad Wildbad brach ein Teilnehmer zusammen. Gut, dass die Reservisten Erste Hilfe beherrschen.

Salut nach erfolgreichem Hilfseinsatz (v.l.): die Ersthelfer Obergefreite d.R. Karl Wörner, der 64-jährige Oberleutnant d.R. Rainer Pfrommer und der Marsch-Leiter Feldwebel d.R. Joachim Kränzle.

Foto: RK Calw

Erste-Hilfelebensretter

Obergefreiter d.R. Karl Wörner und Oberleutnant d.R. Rainer Pfrommer retteten einem Kameraden das Leben. Sie waren in buchstäblich letzter Sekunde zur Stelle. Der 72-jährige Obergefreite d.R. und 64-jährige Oberleutnant d.R. engagierten sich beim zwölf Kilometer langen Leistungsmarsch der Kreisgruppe Mittlerer Oberrhein als Streckenposten. Nachdem die letzten Marschierer ihren Streckenabschnitt passiert hatten, packten die beiden Reservisten zusammen. Sie wollten zurückfahren zum Freibad, wo nach dem Marsch das Kleiderschwimmen für die Kameraden stattfinden sollte. Auf dem Weg dorthin, sahen sie einen Teilnehmer auf den Boden liegen.

Wörner und Pfrommer sprangen aus ihrem Fahrzeug. Der Kamerad bewegte sich nicht. Karl Wörner und Rainer Pfrommer erinnerten sich an die Inhalte aus dem Einsatzersthelfer-A-Lehrgang. Sie riefen sofort den Rettungsdienst, checkten den Puls des zusammengebrochenen Kameraden und dessen Vitalfunktionen. Ergebnis: Nicht gut. Also, Herzdruckmassage, Beatmen und noch einmal von vorn. Der Puls des Kameraden wurde wieder stärker. Wörner und Pfrommer legten ihn in die stabile Seitenlage. Während der ganzen Prozedur war die Rettungsleitstelle am Telefon mit dabei. Sie gab den beiden Reservisten Anweisungen.

Mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus

Der Leitende des Marsches und Vorsitzende der RK Calw, Feldwebel d.R. Joachim Kränzle, kam den beiden zur Hilfe. Er koordinierte weitere Maßnahmen. Er schickte seine Kameraden los, eine Landewiese für den Rettungshubschrauber zu erkunden und leitete den Rettungswagen zur richtigen Stelle. Ein zweiter Rettungswagen kam. Mit Unterstützung der Rettungskräfte kämpften die Reservisten um das Leben ihres Kameraden. Sie mussten den kollabierten Reservisten erneut reanimieren, insgesamt dreimal.

Rotorgeräusche kündigten den Rettungshubschrauber der DRF-Luftrettung aus Leonberg an. Die Reservisten wiesen den Piloten auf die zuvor erkundete Wiese ein. Die Reservisten trugen schließlich gemeinsam mit den zivilen Rettungskräften die Trage mit ihrem Kameraden zum Helikopter. Als dieser abhob, salutierten sie, um dem Kameraden symbolisch alles Gute zu wünschen. Aus dem Cockpit grüßte der Pilot zurück und flog davon nach Karlsruhe ins Städtische Klinikum.

Erst später stellte sich heraus, dass der Kamerad kurz vor dem Ziel bei etwa elf von zwölf Kilometern einen Herzinfarkt erlitten hatte. „Der Patient hat nur dank des beherzten und schnellen Eingreifens der zwei Marschüberwacher überlebt“, sagte ein Notarzt vor Ort.

„Alles richtig gemacht“

Mittlerweile ist der Reservist aus dem künstlichen Koma erwacht. Ihm geht es besser. Ohne die Auffrischung der Ersthelfer-A-Lehrgänge wäre der Kamerad jetzt nicht mehr am Leben. Dass die Ersthelfer so schnell vor Ort waren, sei zudem einer gewissenhaften Marschüberwachung zu verdanken, sagte Kränzle. Er dankte auch den zivilen Rettungskräften für ihren guten und schnellen Einsatz.

„Ein Herzinfarkt ist ein alltägliches Risiko. Da möchte man solche Reservisten in der Nähe haben. Den beiden Ersthelfern gilt ausdrücklich mein ganz persönlicher, aber auch der Dank der gesamten Landesgruppe. Die Ersthelfer wie auch die Organisatoren des Marsches haben alles richtig gemacht“, sagte Oberst d.R. Joachim Fallert, Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg.

Noch am Tag des Vorfalls aktivierten die Reservisten zudem den Bundeswehr-Sozialdienst, um die Familie des Kameraden zu unterstützen. Sie kümmerten sich ferner um die Überführung des Fahrzeugs des Kameraden und leiteten weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Familie ein. Das ist gelebte Kameradschaft.

Verwandte Artikel
Die Reserve

RAG Bundestag schaut ins Veteranen-Netzwerk

Der erste Außentermin für die Reservistenarbeitsgemeinschaft Bundestag endete abrupt wenige Minuten nach dem Eintreffen der Gäste im Veteranenbüro der Bundeswehr:...

21.11.2024 Von Nadja Klöpping
Allgemein

Bundeswehr und Reserve - Newsblog KW 47

Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda?...

21.11.2024 Von Redaktion
Die Reserve

Gebirgsjägerbrigade 23: Gemeinsame Übung aller Ergänzungstruppenteile

Das hat es in dieser Form noch nicht gegeben: Zum ersten Mal haben die drei Ergänzungstruppenteile der Gebirgsjägerbrigade 23 gemeinsam...

20.11.2024 Von Krämer / GebJgBtl 233