Letzter serbischer Kriegsverbrecher gefasst
Der ehemalige Präsident der sogenannten "Republik Serbische Krajina", ist der letzte vom UN-Tribunal gesuchte Kriegsverbrecher aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die in Den Haag ansässige Institution wirft ihm Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Er sollte bereits vor sieben Jahren verhaftet werden, allerdings wurde Hadzic zuvor gewarnt und konnte fliehen.
Die Verhaftung des 52-Jährigen ist eine weitere Voraussetzung für die Annäherung Serbiens an die Europäische Union. Die Vorwürfe, die Regierung habe Hadzic versteckt gehalten, seien nicht wahr, betonte Präsident Tadic. Durch eine rasche Auslieferung nach Den Haag erhoffen sich die Serben, bis Jahresende offiziell EU-Beitrittskandidat zu werden. Die Überstellung aller mutmaßlichen Kriegsverbrecher war eine von der EU formulierten Forderungen an die Belgrader Regierung.
Bereits im Mai war es den Behörden gelungen, den serbischen General Ratko Mladic zu verhaften und an das UN-Kriegsverbrechertribunal auszuliefern – wir berichteten.
Sören Peters
Bild oben:
Goran Hadzic,
aufgenommen im Jahr 1992.
(Foto: Christian Maréchal/Creative Commons)