RK Hilden-Mettmann, zu Gast bei der Minentaucherkompanie in Eckernförde
Nach Anreise von der Waldkaserne Hilden sind die 12 teilnehmenden Reservisten der RK Hilden-Mettmann, die sich durch stundenlange Staus quälten, dann doch in der Kaserne am Kranzfelderhafen in Eckernförde Nord mit den Kraftfahrzeugen eingelaufen. Dort Empfing und Begrüßte uns der stellvertretende Kompaniechef Kapitänleutnant Leonhardsberger (Leo) und der Kompaniefeldwebel Oberstabsbootsmann Ralf Riester aufs aller Herzlichste. Man hatte sich bereits Sorgen gemacht, da wir nicht wie angekündigt gegen ca. 17:00 Uhr dort aufliefen.
Nach Anreise von der Waldkaserne Hilden sind die 12 teilnehmenden Reservisten der RK Hilden-Mettmann, die sich durch stundenlange Staus quälten, dann doch in der Kaserne am Kranzfelderhafen in Eckernförde Nord mit den Kraftfahrzeugen eingelaufen.
Dort Empfing und Begrüßte uns der stellvertretende Kompaniechef Kapitänleutnant Leonhardsberger (Leo) und der Kompaniefeldwebel Oberstabsbootsmann Ralf Riester aufs aller Herzlichste. Man hatte sich bereits Sorgen gemacht, da wir nicht wie angekündigt gegen ca. 17:00 Uhr dort aufliefen.
Da die Kompanie sich noch in einem aktiven Manöver befindet, bekamen wir auch eine Sicherheitseinweisung und den aktuellen Stand des Manövers.
Im Anschluss war die Stubenvergabe, die sofort von uns belegt und bezogen wurden.
Anschließend erfolgte ein gemeinsames Abendessen im Navi-Pub der Kaserne Eckernförde Nord.
Der Dienstbeginn am Freitag 07:00 Uhr begann mit einem gemeinsamen Frühstück und anschließendem Verlegen zum Ausrüstungszentrum. Dort stellte sich unser Projekt Offizier Kapitänleutnant Philip Powierski vor, der uns durch den gesamten Ablauf des Truppenbesuchs begleitet. Im 2. Obergeschoß des Ausrüstungszentrums begann dann die Vorstellung der kompletten Ausrüstung der Minentaucher und Einweisung ins aktuelle Tauchereinsatzgerät –Stealth EOD M– ein Tauchgerät für Spezialisten.
Alle Teilnehmer sind von der Herzlichkeit und der Integration der Reservisten bei den Minentauchern sehr beeindruckt.
Nach der Führung im Ausrüstungszentrum verlegte das ganze Team in den Statik Display Raum oder in die Munition Muster und Lehrsammlung der Minentaucherkompanie. Diese Sammlung dient zur Ausbildung und ständigen Auffrischung der Minentaucher. Dort verschlug es beim ersten Anblick allen den Atem, so etwas hatten die Mehrzahl der Teilnehmer noch nicht gesehen. Es wurde alles im Schnelldurchgang angesprochen und erklärt. Was nicht fotografiert werden durfte, weil es der Geheimhaltung unterliegt, wurde auch von allen Teilnehmern berücksichtigt. Diese Führung hätte noch Stunden dauern können, doch leider musste das Programm weiter gehen.
Und schon war Mittagessen angesagt, wieso Mittag kann doch gar nicht sein. Wo ist die Zeit geblieben.
Nach dem Mittagessen erhielten wir einen Vortrag durch unseren Projekt Officier über die Struktur des Seebataillions und den Auftrag und die Aufgaben der Minentaucherkompanie.
Das Seebataillon
ist ein Verband der Deutschen Marine in Schleswig-Holstein und bildet die deutsche Marineinfanterie. Es ist im Marinestützpunkt Eckernförde stationiert und untersteht dem Kommando der Einsatzflottille 1 in Kiel. Es besteht aus den bisherigen Marineschutzkräften, der Boardingkompanie der Deutschen Marine und den Minentauchern. Zusätzlich soll ein 42 Mann starker Küsteneinsatzzug in der Küsteneinsatzkompanie (KEK) als Verstärkungsreserve aufgestellt werden.
Kommandeur des Seebataillions ist Fregattenkapitän Axel Meißel, dem hiermit ein Herzliches Danke schön gilt, da der Kommandeur uns überhaupt die Möglichkeit gab diesen Truppenbesuch der Reservistenkameradschaft Hilden-Mettmann durchzuführen.
Die Minentaucherkompanie eine Spezialeinheit der Bundeswehr auf Kompanieebene der Marine. Die speziell ausgebildeten Minentaucher haben den Einsatzschwerpunkt der maritimen Waffenhandhabung, Kampfmittelbeseitigung und Such- und Rettungseinsätze (SAR). Die Einheit ist Teil des zum 1. April 2014 neu aufgestellten Seebataillons und hat ihren Standort in Eckernförde.
Zur Historie der Einheit
von 1957 bis 1984 wurden Minentaucher ausschließlich in deutschen Hoheitsgewässern, hauptsächlich in der Ostsee und dort überwiegend zur Räumung von Seeminen aus dem Krieg eingesetzt. Außerdem waren sie bei der Suche und Bergung von havarierten Schiffen, U-Booten und abgestürzten Flugzeugen eingebunden. Die gefährlichste Aufgabe der Minentaucher bestand darin, Kampfmittel aufzuspüren und zu bergen, die nach dem Weltkrieg in der Ostsee versenkt wurden, teilweise chemische Kampfstoffe enthalten und deshalb bis heute die Schifffahrt und Fischerei gefährden.
Die Räumung von frisch gelegten Minen im Herbst 1985 im Suezkanal stellte den ersten exterritorialen Einsatz von Minentauchern dar. Bei diesem NATO-Einsatz in einer internationalen Seestraße, bei der nicht das für offene Seeentwickelte Räumgerät (Troika) verwendet werden konnte, wurden deutsche Minentaucher eingesetzt. Danach erfolgten zahlreiche Einsätze weltweit auch in internationalen Gewässern im Rahmen der NATO Response Force und der German Task Force (EAV).
2001 ging aus der Waffentauchergruppe das Bataillon Spezialisierter Kräfte hervor. Durch die Transformation formierten sich 2003 die Spezialisierten Einsatzkräfte Marine (SEK M). Die SEK M gliederte sich damals in die Kampfschwimmerkompanie, die Minentaucherkompanie, die Boardingkompanie und eine Ausbildungsinspektion sowie weitere Unterstützungselemente und wurde im Frühjahr 2014 aufgelöst.
Ihr neuer Auftrag sowie Ihre Einsatzgebiete sind:
– Suche, Klassifizierung und Beseitigung oder Bergung von Unterwasserwaffen wie Minen oder Sprengkörpern im Wasser (Explosive Ordnance Disposal, EOD)
– Das Bedienen von Unterwasserdrohnen Kampfmittelbeseitigung zu Wasser und an Land, insbesondere Beseitigung von Unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (Improvised Explosive Devices, IED)
– Rettungs- und Bergungseinsätze
Minentaucher sind hochqualifizierte Spezialisten, die mobil an Land oder von Bord
eines Überwasserschiffes eingesetzt werden können. Stationierungsort der
Minentaucher ist die Minentaucherkompanie in Eckernförde.
Motto der Minentaucher Nec Aspera Terrent (Die Widrigkeiten nicht fürchten)
Der Tag war lang und voll mit Informationen.
Am Abend hat die Minentaucherkompanie ein Grillex mit Abordnungen aus der Kompanie geplant. Beim Grillex konnten wir Landraten jetzt schon ein wenig mitreden, über das neu Erlernte. Ein sehr gelungener Tag in der Minentaucherkompanie, darüber sind wir uns alle einig. Aber noch mehr hatten alle das Gefühl keine Fremden in der Kompanie zu sein.
Am Samstag stand dann eine Fahrt auf der Eckernförder Bucht im Programm. Vorbei an der Torpedoversuchs Anlage, dem U-Boot Horchposten Aschau und dem Kranzfelder Hafen von Seeseite.
Nach Kurzer Nacht wurden wir dann am Sonntagmorgen von dem Vertreter der Minentaucherkompanie Kapitänleutnant (KptLt) Philip Powierski verabschiedet, natürlich nicht ohne unser Gastgeschenkt zu überreichen.
Das Steuerrad mit Gravur wurde dem Vertreter mit dem Worten überreicht „Man möge das Steuer der Minentaucherkompanie weiter auf rechten Kurs halten und wünsche immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel“.
KptLt Powierski versprach uns, einen Würdigen Platz für das Steuerrad in der Kompanie zu finden.
Auf dem Weg nach Haus stand noch der Besuch des Marine-Ehrenmals und das Technische Museum U 995 in Laboe an.
Die weithin sichtbare Silhouette des Marine-Ehrenmals prägt mit seinem 85 Meter über der Ostsee aufragenden Turm das Gesicht der Kieler Außenförde.
Ursprünglich dem Gedächtnis der im 1. Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Kaiserlichen Marine gewidmet, wurde das Ehrenmal nach dem 2. Weltkrieg am 30. Mai 1954 durch den Deutschen Marinebund (DMB) übernommen und zur Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen und zugleich zum Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren.
Mit sehr viel Ehrfurcht nach der gemeinsamen Führung, wird nach dem Mittagessen die Rückfahrt nach Hilden angetreten.