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Minister während Trauerfeier: „Sie fehlen unserem Land!“




Rund 450 Trauergäste kamen am Freitagmittag nach Hannover-Sahlkamp in die Epiphanias-Kirche. Dort waren alle Plätze besetzt. Vor dem Gotteshaus harrten Unzählige vor der Kirche aus, um den Gefallenen der vergangenen Woche die letzte Ehre zu erweisen.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière und General Volker Wieker waren die ranghöchsten Vertreter des Staates und der Bundeswehr in dem ökumenischen Gottesdienst. Dort wurde den drei Gefallenen Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein (31), Major Thomas Tholi (43) und Hauptmann Markus Matthes (33) gedacht. Die Nation konnte die Fotos der Toten hinter den Särgen mit Deutschlandfahnen und Gefechtshelmen sehen. Jetzt haben die Toten für die Öffentlichkeit Namen und Gesichter. Diese drei Männer wurden aus dem Leben gesprengt – von Taliban in Afghanistan aus feigem Hinterhalt heraus. Sie hatten keine Chance sich zu wehren. Die gesamte militärische Ausbildung nützt nichts, wenn der Gegner so agiert.

Minister: "Wir sind vom Ziel überzeugt."
Für Verteidigungsminister Thomas de Maizière war es der erste schwere Gang als Verteidigungsminister. Er sprach den Angehörigen der Gefallenen vor der Trauerfeier Auge in Auge sein Mitgefühl aus. In der Andacht sagte er: "Sie fehlen uns, sie fehlen Ihnen, sie fehlen unserem Land! Vertrauen kann und darf nicht erfolgreich weggesprengt werden." Der verantwortliche Minister gestand ein, dass Zweifel am Afghanistaneinsatz zwar notwendig seien. Sie müssten aber überwunden werden, wenn man vom Ziel insgesamt überzeugt sei. "Und das sind wir", sagte er entschlossen, jedoch sichtlich bewegt.

Generalmajor Markus Kneip konnte nicht teilnehmen
Nach seiner Ansprache verneigte sich de Maizière gemeinsam mit Generalinspekteur Wieker vor jedem der Särge, die nach der Trauerfeier von Kameraden aus der Kirche getragen wurden. Die Gefallenen werden nun in ihre Heimatorte überführt und dort im Familienkreis beigesetzt. Ursprünglich hatte der deutsche Isaf-Kommandeur für den Norden Afghanistan, Generalmajor Markus Kneip, an der Trauerfeier teilnehmen wollen. Aufgrund seiner eigenen Verletzungen, die er bei einem der beiden Bombenanschläge erlitten hatte, war ihm das unmöglich. Eine Sprecherin des Bundeswehrzentralkrankenhauses in Koblenz sagte der Bild: "Er ist traurig, dass er nicht dabei sein kann." Kneip werde in der Kapelle des Krankenhauses eine Kerze anzünden.

Regierungssprecher: "Terroristen dürfen Ziel nicht erreichen"
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte nicht nach Hannover kommen. Sie war aufgrund der Gespräche mit den Bundesländern über den geplanten Atomausstieg verhindert. Sie ließ über ihren Regierungssprecher verlauten, dass sie trotz der tödlichen Anschläge auf Bundeswehrsoldaten in Afghanistan an dem Einsatz in dem Land festhalte. "So bestürzend der neue Anschlag vom Donnerstag und so bitter die vergangene Woche für die Bundeswehr in Afghanistan auch gewesen ist, die Terroristen dürfen ihr Ziel nicht erreichen". Die Bundesregierung halte an ihrem Ziel einer schrittweisen Übergabe der Verantwortung an die afghanischen Kräfte fest.

Bis heute kamen 52 deutsche Soldaten in Afghanistan ums Leben, 34 von ihnen bei Gefechten oder Anschlägen.

Detlef Struckhof

Bild oben: Die drei Särge, aufgebahrt in der
Epiphanias-Kirche in Hannover
(Foto: Bundeswehr, Rott, flickr.com)

Bild unten: Minister Dr. Thomas de Maizière (rechts)
und Generalinspekteur Volker Wieker (rechts hinten)
verneigen sich vor den Särgen
(Foto: Bundeswehr, Rott, flickr.com)

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