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Modellerprobung ist Chance und Herausforderung




Sie waren da, wo sie gebraucht wurden, die Reservistenkameradschaften und -arbeitsgemeinschaften: bei der Oder- und Elbeflut, bei der Schneekatastrophe in Bayern oder an anderen Orten, wo Not am Mann war. Reservisten helfen, wenn sie gefordert sind.
Aus erlebten Hilfseinsätzen sind im Reservistenverband zahlreiche regionale Initiativen in der Basis entstanden, von denen sechs ausgewählt und eingeladen wurden, sich an einer Modellerprobung zu beteiligen. Die RAG San Gettdorf (Schleswig Holstein), die RAG Katastrophenschutz Hamburg, die RK Herzog Ferdinand (Niedersachsen), die RK Büdingen (Hessen), die RAG Brand- und Katastrophenschutz Brandenburg und die RAG Katastrophenschutz Elbeland/Nordsachen sind sechs Paradebeispiele für strukturierte Kompetenz und hohes Ausbildungsniveau in den Verbandsgliederungen. Ebenso beteiligen sich verbandsintern die RAG Katastrophenhilfe Oberpfalz, die RAG ABC-Schutz (beide Bayern), sowie die RAG Katastrophenhilfe der Kreisgruppe Rhein-Necker-Odenwald (Baden-Württemberg).
Einsatz deutschlandweit?
Das Ziel der Modellerprobung ist festzustellen, wie die Kenntnisse und Fähigkeiten der Beispiel-Initiativen im Zusammenspiel mit der aktiven Truppe und den "Blaulichtkräften" funktionieren, wie sie erhalten und ausgebildet werden können. Das alles in der beorderungsunabhängigen freiwilligen Reservistenarbeit. Auch die Frage nach den rechtlichen Aspekten für einen möglichen Einsatz soll beantwortet werden. Könnte bei positiven Ergebnissen das Konzept der Reservistenhilfe künftig sogar deutschlandweit ausgeweitet werden?
Um direkt mit Vorurteilen aufzuräumen: Es geht nicht darum, den beteiligten RAGn während des Modellversuchs zusätzliche Aufgaben oder Vorgaben zu übertragen. Es geht auch nicht darum, sich als Konkurrenzunternehmen zu den zivilen Rettungsunternehmen zu profilieren. Vielmehr erhoffen sich Bundeswehr und Reservistenverband von den Ergebnissen der Modellerprobung eine klare Fähigkeitsanalyse. Die Initiativen absolvieren einfach ihre geplanten Übungs- und Ausbildungsveranstaltungen aus den  Aufgabengebieten "Erste Hilfe", "ABC/SE – Ausbildung aller Truppen" oder dem Sonderthema "Deichschutz" – ohne Einfluss von außen. Der Reservistenverband hat aber den beteiligten Initiativen Unterstützung jedweder Art angeboten.
Mit dem Transformationsprozess der Bundeswehr ist die Truppe aus der Fläche mehr und mehr verschwunden. Bei einem subsidiären Katastrophen- oder Hilfseinsatz ist die Zeitspanne – bis zum Eintreffen von aktiven Truppe vor Ort – im Einzelfall zu groß. Denn der Faktor Zeit spielt bei Katastrophen und schweren Unglücksfällen eine maßgebliche Rolle. Auch ist die aktive Truppe mit den Auslandseinsätzen personell stark belastet. Wenn zusätzliche Hilfeleistung im Innern erforderlich wäre, sind Reservisten dafür prädestinierte Partner der Bundeswehr.

Lage und Ziele der Modellerprobung

  • Durchführung der geplanten und inhaltlich konzipierten Veranstaltungen
  • Klare Fähigkeitsanalyse durch Beobachtung der Übungs. und Ausbildungsvorhaben
  • Nachhaltige Unterstützung der regionalen Initiativen durch Geschäftsführer und Organisationsleiter. Melden der Daten im Zuge einer Bestandsaufnahme.
  • Entwicklung von Kompetenzen innerhalb des Verbandes im Sinne des Auftrages
  • Unterstützung durch Vorstände und Beauftragte über Motivationsarbeit und öffentlichkeitswirksame Darstellung
  • Unterstützung der Bundeswehr durch kompetente Reservisten für Hilfeleistungen im Innern

Das Katastrophen-Hilfe-System
Die Rechtslage regelt den subsidiären Einsatz der ehemaligen Soldatinnen und Soldaten für Hilfeleistung im Innern. Die Gesetzgebung ermöglicht somit schon heute den schnellen Kleidungswechsel vom zivilen Anzug in die schützende Uniform – im Falle eines Falles. Die Vorteile von so befähigten regionalen Initiativen liegen auf der Hand: Sie entlasten die Bundeswehr und erhöhen deren Durchhaltefähigkeit, sind schnell verfügbar, besitzen Ortskenntnisse und sind mit den zivilen Rettungsorganisationen vertraut. Sie sind führungs- und teamfähig und arbeiten – in einem klaren Unterstellungsverhältnis – gleichzeitig als Teil eines Katastrophen-Hilfe-Systems.
Die Tatsache, dass der laufende Modellversuch von den Führungsbereichen der Bundeswehr nicht nur geduldet, sondern gar gewünscht und mitinitiiert wird, ist für den gesamten Reservistenverband eine große Chance: Das Lippenbekenntnis "Ohne Reservisten geht es nicht" wird in die Tat umgesetzt.

Text: Nina Kaiser

Weitere Informationen
Im Ernstfall kennt man sich bereits: Theorie und Praxis der Modellerprobung am Standort Gotha

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