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Aus der Trup­pe

Mo­ti­va­ti­ons­tag bei den Bran­den­bur­ger Re­ser­vis­ten




Kraft und Ge­schick waren ge­for­dert beim Pkw-Par­cours.

Foto: Det­lef Scha­chel

Ein­mal im Jahr führt die Lan­des­grup­pe Bran­den­burg des Re­ser­vis­ten­ver­ban­des einen so­ge­nann­ten Mo­ti­va­ti­ons­tag für ihre Mit­glie­der durch. „Es han­delt sich um eine Wo­chen­end­ver­an­stal­tung ‘von der Lan­des­grup­pe, für die Lan­des­grup­pe’, bei der wir uns immer etwas Neues ein­fal­len las­sen, um un­se­ren Mit­glie­dern etwas zu bie­ten“, skiz­ziert der Lan­des­vor­sit­zen­de, Oberst­leut­nant d.R. Jörg Schil­ler, die Aus­rich­tung des Tages. So sol­len mit einer mög­lichst er­leb­nis­ori­en­tier­ten Aus­bil­dung der Team­geist und die Ka­me­rad­schaft ge­för­dert und den Re­ser­vis­ten neue Er­fah­run­gen nä­her­ge­bracht wer­den. Zudem wer­den mi­li­tär­his­to­ri­sche oder si­cher­heits­po­li­ti­sche The­men prä­sen­tiert.

In die­sem Jahr ent­schied man sich für den Trup­pen­übungs­platz Klietz in Sach­sen-An­halt. „Wir woll­ten etwas in Ver­bin­dung mit Was­ser ma­chen und wur­den hier schnell fün­dig“, er­läu­tert Stabs­feld­we­bel Mar­cel Glau­er. Er ist als ak­ti­ver Sol­dat Stell­ver­tre­ten­der Lan­des­vor­sit­zen­der und im Vor­stand für die Aus­bil­dung der Re­ser­vis­ten zu­stän­dig. In Klietz steht er sei­nem Vor­sit­zen­den als Durch­füh­ren­der der Aus­bil­dung zur Seite. Kern­stück bil­de­te der Bau eines Schüt­zen­schwimm­ste­ges. Dabei han­delt es sich um eine Be­helfs­brü­cke, über die Sol­da­ten zu Fuß ein Ge­wäs­ser über­que­ren kön­nen. So­wohl ein Ge­wäs­ser als auch die Bau­tei­le des Stegs sind in Klietz ver­füg­bar. Was nor­ma­ler­wei­se eine Sache der Pio­nie­re ist, müs­sen die Re­ser­vis­ten hier je­doch selbst­stän­dig be­wäl­ti­gen.

Fach­wis­sen geht vor Dienst­grad

Zum Ab­lauf: Die zwan­zig Teil­neh­mer des Mo­ti­va­ti­ons­ta­ges wer­den in zwei Grup­pen ge­teilt. Beide Grup­pen tre­ten an ver­schie­de­nen Sta­tio­nen ge­gen­ein­an­der an. Die Grup­pen­ein­tei­lung er­folg­te per Los und bil­de­te somit beste Vor­aus­set­zun­gen für grup­pen­dy­na­mi­sche Pro­zes­se. So ent­schei­det man sich in der einen Grup­pe, un­mit­tel­bar nach der Vor­aus­bil­dung zum Auf­bau des Schwimm­ste­ges, für einen Pio­nier als Grup­pen­füh­rer. „Fach­wis­sen geht vor Dienst­grad“, fass­te der no­mi­nel­le Grup­pen­füh­rer, Stabs­un­ter­of­fi­zier René Tan­ger­mann, die Über­le­gun­gen der Grup­pe kurz zu­sam­men. Da der 47-Jäh­ri­ge als Zeit­sol­dat in der Pan­zer­trup­pe auf­wuchs, fiel die Wahl auf den Haupt­ge­frei­ten Tors­ten Schatz, der seine ak­ti­ve Dienst­zeit als Pio­nier in Holz­min­den ver­brach­te.

Drill­mä­ßi­ge Aus­bil­dung hilft

Schatz hatte vor nun­mehr rund acht­zehn Jah­ren im Rah­men sei­ner da­ma­li­gen Spe­zi­al­pio­nier­aus­bil­dung den Auf­bau eines Schüt­zen­schwimm­ste­ges ge­lernt. „Der Drill von da­mals hilft mir heute“, be­kann­te der Haupt­ge­frei­te dann auch. Seine Kom­man­dos zum Steg­bau waren kurz und knapp, die An­ge­hö­ri­gen sei­ner Grup­pe folg­ten wi­der­spruchs­los. Sie wuss­ten, der Mann weiß wie es geht. So hat­ten sie die rund 60 Meter bis zum ge­gen­über­lie­gen­den Ufer in we­ni­ger als 46 Mi­nu­ten auf­ge­baut. Auch wenn das be­reits eine sehr ak­zep­ta­ble Leis­tung war, wurde diese Zeit spä­ter von der zwei­ten Grup­pe sogar noch ein­mal un­ter­bo­ten.

Grund genug für Stabs­un­ter­of­fi­zier Tan­ger­mann und sein Team, sich an den an­de­ren Sta­tio­nen kräf­tig ins Zeug zu legen. Da galt es zu­nächst, einen aus­ge­dien­ten Pkw mit ver­ein­ten Kräf­ten um einen au­stras­sier­ten Par­cours zu schie­ben. Das Fahr­zeug war eine Leih­ga­be der Kliet­zer Übungs­platz­feu­er­wehr, die es zu Übungs­zwe­cken nutzt. Am Steu­er saß ein Sol­dat der Grup­pe mit ver­bun­de­nen Augen. Die Grup­pe muss­te ihn mit mög­lichst kla­ren Lenk-Kom­man­dos durch die viel­fäl­ti­gen Kur­ven des Par­cours füh­ren. Und es gab noch wei­te­re Her­aus­for­de­run­gen. Immer wie­der galt es an­zu­hal­ten und Fra­gen, zum Bei­spiel aus der mi­li­tä­ri­schen Aus­bil­dung und der Po­li­tik, zu be­ant­wor­ten oder auch Wort­rät­sel zu lösen. Da­nach ging es auf einen Ori­en­tie­rungs­marsch, den die Grup­pen so rasch wie mög­lich zu­rück­le­gen muss­ten.

Waf­fen­kis­ten mit Hin­der­nis­sen

Drei Holz­kis­ten mit Waf­fen­tei­len ver­schie­de­ner Waf­fen bil­de­ten eine wei­te­re Sta­ti­on. Je­weils drei An­ge­hö­ri­ge einer Grup­pe waren gleich­zei­tig ge­for­dert. Nicht be­nö­tig­te Waf­fen­tei­le durf­ten nur im Uhr­zei­ger­sinn wei­ter­ge­reicht wer­den, es herrsch­te ab­so­lu­tes Sprech­ver­bot. So dau­er­te es ei­ni­ge Zeit, bis alle Waf­fen zu­sam­men­ge­setzt waren und die Auf­ga­be damit ge­löst war. Eine ganz an­de­re Dy­na­mik herrscht beim Som­mer-Bi­ath­lon. Die ein­zel­nen Grup­pen­mit­glie­der leg­ten eine Lauf­ste­cke zu­rück, bevor sie mit La­ser­ge­weh­ren ihre Treff­si­cher­heit unter Be­las­tung be­wei­sen muss­ten. Jeder Fehl­schuss be­deu­te­te eine Straf­run­de für die ge­sam­te Grup­pe – eine ziem­lich for­dern­de Auf­ga­be.

Ge­wis­ser­ma­ßen als Zu­ga­be er­hiel­ten alle Teil­neh­mer des Mo­ti­va­ti­ons­ta­ges eine sach­kun­di­ge Ein­wei­sung in den Schüt­zen­pan­zer Mar­der. Sol­da­ten des Ma­ri­en­ber­ger Pan­zer­gre­na­dier­ba­tail­lons 371 hat­ten Mar­der für die in der dar­auf­fol­gen­den Woche star­ten­de Richt­schüt­zen­aus­bil­dung nach Klietz ge­bracht. Stabs­feld­we­bel An­dre­as Heinz, heute Feld­we­bel für Re­ser­vis­ten­an­ge­le­gen­hei­ten in Cott­bus, war frü­her An­ge­hö­ri­ger des Ba­tail­lons. Er ver­ein­bar­te mit sei­nen ehe­ma­li­gen Ka­me­ra­den vor Ort die Mög­lich­keit, den Re­ser­vis­ten einen der Mar­der vor­zu­stel­len. Zudem konn­te der Schüt­zen­pan­zer die Über­setz­stel­le wäh­rend des Schwimm­steg­baus über­wa­chen.

Im nächs­ten Jahr wie­der dabei

Am Ende des Tages war es fast schon egal, wel­che Grup­pe den Ge­samt­sieg da­von­trägt. Spaß hat­ten sie alle und sie konn­ten sich in bis­her eher noch nicht be­kann­ten Dis­zi­pli­nen be­wei­sen. Am Abend schau­ten die Re­ser­vis­ten dann noch vor­aus. Die Lan­des­grup­pe in­for­mier­te über eine im kom­men­den Jahr be­ab­sich­tig­te Fahrt in die Nor­man­die. Dort will man an ge­schichts­träch­ti­gen Orten einen Ein­druck von den Kämp­fen im Zu­sam­men­hang mit der Lan­dung der Al­li­ier­ten im 2. Welt­krieg er­hal­ten. Zudem wur­den die Aus­bil­dungs­vor­ha­ben der Lan­des­grup­pe im kom­men­den Ka­len­der­jahr vor­ge­stellt. So kön­nen die Re­ser­vis­ten ihre Teil­nah­men be­reits lang­fris­tig pla­nen. Mit Blick auf den Mo­ti­va­ti­ons­tag im Jahr 2020 waren sich die Teil­neh­mer einig: „Da wer­den wir wie­der dabei sein.“

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