Nach Guttenbergs Ankündigungen – Verband steht bereit für Mitarbeit
"Wir begrüßen, was Minister zu Guttenberg gesagt hat. Wir haben schon mehrfach betont, dass wir uns konstruktiv einbringen wollen", sagt Gerd Höfer, Präsident des Reservistenverbandes. Er nahm zusammen mit seinem Stellvertreter Roderich Kiesewetter und dem Ehrenpräsidenten Ernst-Reinhard Beck an der Bundeswehrtagung in Dresden teil. Guttenberg sagte am Montag: "Wir sind in der Vergangenheit mit den Reservisten nicht immer vernünftig umgegangen. Vielleicht haben wir ihr Potential in der Vergangenheit mitunter unterschätzt, in jedem Fall haben wir es nicht voll ausgeschöpft. General Weiler steht in einem konstruktiven Dialog mit dem Reservistenverband." Versöhnlich wandte sich zu Guttenberg mit diesen Worten namentlich an Beck, Vorgänger von Höfer.
Gespräche auf Arbeitsebene
Nun sollen Arbeitsergebnisse folgen. Die neue Reservistenkonzeption wird bereits im Bundesministerium der Verteidigung erarbeitet. Zu Guttenberg: "Schon bald werden wir die neue Reservistenkonzeption vorlegen." Gerd Höfer hat am Montag mit zu Guttenberg persönlich sprechen können. "Wir warten nun darauf, dass das Ministerium auf uns zukommt, damit wir auf Arbeitsebene ins Gespräch kommen können", sagt er.
Generalinspekteur wird aufgewertet
Den Kommandeuren der Bundeswehr präsentierte Minister zu Guttenberg seine Neuordnung der Truppe. Die hat es in sich. Es handelt sich um die umfangreichste Reform der Bundeswehr seit mindestens 20 Jahren, dem Zeitpunkt der Wiedervereinigung. Der Franke beginnt dabei auf der Führungsebene. Das Ministerium wird von 3.000 auf etwa 2.000 Mitarbeiter zusammengestrichen. Die Inspekteure der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche Heer, Luftwaffe, Marine, Streitkräftebasis und Sanitätsdienst sollen nicht mehr zum Ministerium gehören. Die Führung der Bundeswehr übernimmt der Generalinspekteur. Seine Rolle wird dadurch gestärkt.
Gleichbahandlung von Freiwilligen
Die Truppenstärke wird von derzeit 250.000 Männern und Frauen auf 180.000 bis 185.000 Soldaten reduziert – die Einberufung zum Grundwehrdienst dazu ab 1. Juli kommenden Jahres ausgesetzt. Dafür wirbt zu Guttenberg künftig für einen Freiwilligendienst. Die Männer und Frauen können für zwölf bis 23 Monate zur Bundeswehr kommen – werden dieselben Pflichten und Rechte wie Zeit- und Berufssoldaten haben. Anspruchsvolle Angebote für eine Aus- und Weiterbildung sowie eine angemessene Bezahlung sollen beim Werben um die besten Köpfe genügend Nachwuchs in die Kasernen bringen.
Link zur vollständigen Rede von Minister zu Guttenberg
Bild oben: Minister zu Guttenberg (links)
und Kanzlerin Angela Merkel bei einer
Pressekonferenz in Dresden
(Foto: Bundeswehr, Sebastian Wilke, flickr.com)
Bild unten: Zu Guttenberg spricht zu den
Kommandeuren der Bundeswehr
(Foto: Bundeswehr, Sebastian Wilke, flickr.com)