Nächster Streit zwischen Serbien und dem Kosovo
Hintergrund ist der Streit um die Grenzübergänge Jarinje und Brnjak im Nordkosovo. Bereits im September hatte es wegen eines Zollstreits gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben – wir berichteten. Die Kosovoserben errichteten daraufhin Straßensperren, um den Abzug von Zöllnern und Grenzpolizisten der albanisch dominierten Regierung in Pristina zu erzwingen. Diese Barrikaden behindern aber auch die Versorgung der KFOR-Soldaten auf dem Landweg.
Ihre Frist zur Räumung der serbischen Barrikaden hat die internationale Schutztruppe nun überraschend verlängert. Die Serben erhalten einen Tag mehr Zeit, ihre zahlreichen Straßensperren zu beseitigen. Das entschied der deutsche Oberbefehlshaber Erhard Drews.
Die Serbenführer im Nordkosovo warnten vor einer gewaltsamen Räumung der Barrikaden. "Das gefährdet den heutigen brüchigen Frieden", sagten sie "Zeit online". Der Regierung in Belgrad kommt der neue Konflikt denkbar ungelegen. Ein stabiles Verhältnis zum autonomen Kosovo ist Voraussetzung für einen möglichen EU-Beitritt.
Derzeit beteiligen sich 1.395 deutsche Soldaten am KFOR-Einsatz, 82 von ihnen sind Reservisten.
Video: Am Brennpunkt des Kosovo
Bild oben:
Flagge der KFOR.
(Foto: Bundeswehr/Bienert)