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National Guardian: Bundeswehr aktiviert Heimatschutzkräfte

Jetzt startet die heiße Phase: Bis zum 5. Mai üben mehr als 1.400 Soldatinnen und Soldaten ihren Kernauftrag im Heimatschutz, den Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur. Dazu werden bei "National Guardian 2024" unter Führung des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr deutschlandweit überwiegend Reservistinnen und Reservisten eingesetzt.

Schon im vergangenen Jahr übernahmen Reservisten aus Bayern Wach- und Sicherungsaufgaben bei der Übung "Air Defender". In diesem Jahr werden mehr als 1.400 Heimatschützer im Einsatz sein.

Foto: Bundeswehr/Schrief

heimatschutznational guardian

Gemeinsam werden diese mit aktiven Soldatinnen und Soldaten der Heimatschutzregimenter und Landeskommandos der Bundewehr, internationalen Partnern und weiteren nationalen Organisationen Verfahren und Abläufe zum Schutz und zur Sicherung schutzwürdiger Objekte üben. Damit sollen in einem möglichen Krisen- und Kriegsfall sowohl der Aufmarsch als auch die strategische Verlegung von Bundeswehrverbänden etwa an die NATO-Ostgrenze sichergestellt werden.

Die möglichen schutzwürdigen Objekte können Munitions- und Materiallager, aber auch Seehäfen, Verladebahnhöfe oder Logistikumschlagpunkte der Bundeswehr und alliierter Partnerstaaten in Deutschland sein. Von Rostock bis in das bayerische Feldkirchen, vom nordrhein-westfälischen Altenrath bis in die sächsische Oberlausitz. An insgesamt neun Orten in Deutschland werden in den nächsten zwei Wochen verschiedene Szenarien geübt. Simuliert wird dabei etwa, wie Panzer aus dem Süden Deutschlands über Rostock nach Litauen kommen und was die Heimatschutzkräfte in diesem Fall schützen. Nahe Hannover wird der Schutz von Soldaten und Material vor einem Abflug mit Militärflugzeugen geübt. Im hessischen Alsfeld werden US-amerikanische Militärkonvois und Konvois des Technischen Hilfswerks auf dem Weg in ihre Einsatzgebiete geschützt und versorgt.

Abschließend werden die Ausbildungserfolge Vertreterinnen und Vertretern von Politik aus Bund und Ländern sowie den Medien präsentiert. Die Redaktion des Reservistenverbandes wird in Münster und in Rostick vor Ort sein und berichten.

Teil der Übungsserie „Quadriga 2024“

„National Guardian 2024“ ist dabei Teil der deutschen Übungsserie „Quadriga 2024“. Während dieser Serie beteiligt sich die Bundeswehr mit rund 12.000 Soldatinnen und Soldaten am NATO-Großmanöver „Steadfast Defender 2024“. Die NATO hat dabei rund 90.000 Soldatinnen und Soldaten in ganz Europa bis in den Sommer im Einsatz. Sie ist die größte Übung des Sicherheitsbündnisses seit über 35 Jahren. Die Soldatinnen und Soldaten aller 32 NATO-Mitgliedstaaten üben die Alarmierung, die Vorbereitung auf den Einsatz, das Verlegen großer Truppenteile bis hin zur Abwehr eines Aggressors. Diese Übung wird auch im Alltag sichtbar. Für Autofahrer heißt das: Achtung, Kolonne! Was dabei zu beachten ist, erklärt der ADAC. „In den kommenden Wochen werden wir der Bevölkerung einiges zumuten“, sagte Generalinspekteur Carsten Breuer. Er bat darum, Kolonnen auf den Autobahnen möglichst Vorrang zu gewähren.

NATO setzt mit „Steadfast Defender 2024“ auf Abschreckung

Die NATO-Mitgliedstaaten setzen damit in diesem Jahr verstärkt auf Abschreckung, aber auch auf eine mögliche Verteidigung des Bündnisgebietes. Nur wenn die multinationale Zusammenarbeit effektiv funktioniert, kann die NATO als Verteidigungsbündnis einen potentiellen Gegner glaubhaft abschrecken.

Dieses geschieht vor dem Hintergrund, dass sich die europäische Sicherheits- und Bedrohungslage deutlich verändert hat. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach Anfang 2022 von einer Zeitenwende. Kurz darauf wurden 100 Milliarden Euro Sondervermögen der Bundeswehr bereitgestellt. Ein Operationsplan Deutschland als Grundlage zur möglichen Verteidigung unseres Landes wurde bereits durch das Territoriale Führungskommando erstellt. Dieser wird künftig durch die Anteile der Zivilverteidigung ergänzt und fortlaufend weiterentwickelt werden, denn auch innerhalb der Gesellschaft wächst das Bewusstsein, dass Wehrhaftigkeit, Landesverteidigung und Kriegstüchtigkeit keine Relikte aus Zeiten des Kalten Krieges mehr sind. Landes- und Bündnisverteidigung sind wieder in den Fokus geraten und der Heimatschutz ist ein elementarer Bestandteil. Schien der Begriff Territorium im Zuge der Globalisierung zunehmend an Bedeutung zu verlieren, ist er nun wieder allgegenwärtig – denn Territorium ist angreifbar.

Hintergrund: das Territoriale Führungskommando

Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr ist das höchste nationale Kommando für Operationen der Bundeswehr in Deutschland. Seit seiner Aufstellung am 26. September 2022 ist es in Berlin beheimatet. Das Kommando befasst sich mit den Kernthemen Heimatschutz, Host Nation Support und der Bereitstellung von Kräften in einer nationalen Führungsorganisation. Es ist damit verantwortlich für die operative Führung nationaler Kräfte im Heimatschutz einschließlich der Amts- und Katastrophenhilfe sowie der Zivil-Militärischen-Zusammenarbeit. Es nimmt die Aufgaben der Aufmarschführung für nationale Verlegungen gemäß den Planungen der NATO zur Landes- und Bündnisverteidigung vor und organisiert die Verlegung alliierter Kräfte durch Deutschland in enger Abstimmung mit der NATO.

Damit leistet es einen Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge in Frieden, Krise und Krieg. Diese Aufgaben liegen in der Verantwortung des Nationalen Territorialen Befehlshabers. Diesem sind neben den regulären 22 Dienststellen, wie unter anderem den 16 Landeskommandos, das Multinationale Kommando für Zivil-Militärische Zusammenarbeit (MN CIMIC Cmd) im niedersächsischen Nienburg/Weser, die deutschen Anteile des NATO Joint Support and Enabling Command (JSEC) und das multinationale Kommando Operative Führung (MNKdo OpFü) in Baden-Württemberg, bei Bedarf auch Soldatinnen und Soldaten anderer Bereiche der Bundeswehr unterstellt.

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