Die Schlange vor dem Eingang des World Conference Centers in Bonn war nicht zu übersehen. Sie reichte einige Meter bis zur Lobby des benachbarten Hotels. Vor dem Kongresszentrum im Bundesviertel zogen ein Helikopter und ein Führungsfahrzeug in Bundeswehr-Tarndruck Blicke auf sich. Neben dem Großgerät wehen Fahnen und Aufsteller der dazugehörigen Unternehmen im Wind. Von Airbus, Krauss-Maffei Wegmann und weiteren Rüstungsfirmen sind Logos auf einem großen Plakat zu sehen. Einige bekannte Konzerne aus dem Bereich IT- und Cybersicherheit sind ebenfalls mit Logo abgebildet. Das Schild trägt den Namen „AFCEA Fachausstellung 2022“.
Sie zählt zu den größten Fachmessen für Elektronik, Cyber- und IT-Sicherheit mit militärischem Bezug. In Fachkreisen wird sie auch die olivgrüne Cebit genannt, nicht nur weil sie viele einschlägige Unternehmen aus den Bereichen Rüstung und IT-Sicherheit vereint, sondern weil die Bundeswehr mit mehreren Dienststellen selbst vertreten ist. Auch der Reservistenverband war diesmal einer der 200 Aussteller und hat zum sechsten Mal auf der AFCEA-Fachmesse einen Informationsstand betrieben.
Interesse an digitaler Ausbildung
Wer von den 3.710 Besucherinnen und Besuchern den Stand des Kommandos Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr ansteuerte, kam am Auftritt des Reservistenverbandes nicht vorbei. An den beiden Messetagen informierten Alexander Pilz, Referent Cyber-Reserve, und Tanja Saeedi aus der Bundesgeschäftsstelle Bonn über die Arbeit des Verbandes. Tatkräftige Unterstützung leistete dabei Alexander Bayer, Vorsitzender der Kreisgruppe Bonn/Rhein-Sieg. „Wir decken hier die ganze Bandbreite ab, von Mitgliederwerbung über Mitgliederbindung bis hin zu konkreten Personalfragen, wie man als Reservist in die Bundeswehr kommt“, sagte Bayer.
Zusammen mit Alexander Pilz erläuterte er vielen interessierten Besuchern, welche Wege es in die Beorderung für IT-Fachkräfte gibt. Bayer und Pilz hoben dabei die Möglichkeit hervor, sich über die Plattform Link and Learn in die Arbeitskreise der Cyber-Reserve einzubringen. Darüber hinaus wiesen sie auf die digitale Ausbildung des Reservistenverbandes hin. Die Digitale Ausbildung Reserve (DARes) ist ein Kooperationsprojekt verschiedener ehrenamtlicher Ausbilder und Mandatsträger des Reservistenverbandes. Es ist eine Plattform, auf der digitale Ausbildungsveranstaltungen angeboten werden, zum Beispiel Ausbildungen wie „ABC-Abwehr aller Truppen“, „Taktik – der Führungsprozess der Landstreitkräfte“ oder „Märsche – Tipps und Tricks“. Diese stehen allen Mitgliedern Interessierte offen.
Aus den Gesprächen am Stand ist zu hören: Das Angebot kommt gut an. „Wir sind damit modern aufgestellt“, ergänzt Alexander Pilz. Für ihn, Alexander Bayer und Tanja Saeedi heißt die AFCEA-Fachausstellung vor allem eins: Kontakte knüpfen und Netzwerken. Der Erfolg lässt sich sehen. Nach einer Stunde am Stand am ersten Ausstellungstag, teilten bereits drei Besucher ihre Absicht mit, Mitglied im Verband werden zu wollen.