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Neue Debatte über das „Gieren nach Anerkennung“




Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sprach Verteidigungsminister Thomas de Maizière über das Ansehen der Truppe. Dabei warf er manchen Soldaten vor, sie seien geradezu "süchtig nach Anerkennung". Dafür schlägt ihm nun Kritik entgegen. Neu sind diese Aussagen jedoch nicht.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Minister in der "Welt" einen Essay veröffentlicht, in dem er für einen entspannten Umgang mit dem eigenen Beruf plädiert – wir berichteten. Konkret schrieb er, dass wenn ein Kind am Tag fünf Mal die Mutter fragt, ob es noch geliebt werde, sie spätestens nach dem vierten Mal genervt sei. Ähnlich gehe es der Gesellschaft mit der Bundeswehr: Wer von seinem Tun selbst überzeugt ist, bekomme die Anerkennung ganz von selbst. Im Zitat hört sich das wie folgt an: "Hört einfach auf, dauernd nach Anerkennung zu gieren. Die Wertschätzung anderer bekommt man nicht dadurch, dass man danach fragt, sondern dass man gute Arbeit leistet."

Dass sich die Bundeswehr nicht inmitten der Gesellschaft befindet, glaub de Maizière nicht: Die Wahrnehmung der Bundeswehr habe nichts damit zu tun, ob es die Wehrpflicht noch gibt oder nicht, sondern vielmehr mit den Einsätzen und was über sie berichtet wird, sagt der Minister.

Hier das komplette Interview nachlesen

(spe)

Bild oben:
Verteidigungsminister Thomas de Maizière beim Truppenbesuch.
(Foto: Bundeswehr/Schmidt via flickr.com)

Anerkennung lässt sich nicht mit der Brechstange erzwingen

Ein Kommentar von Sören Peters

Verteidigungsminister Thomas de Maizière wirft einigen Soldaten vor, sie würden um Anerkennung buhlen. Doch ist es wirklich ein Vorwurf, oder nur eine Warnung? Nach dem Motto: Leute, wenn ihr um mehr Zuneigung bettelt, kommt das Gegenteil dabei heraus. Dabei behält de Maizière seine nüchterne, rationale Art bei, die ihn als Minister so wertvoll macht.

Seine Äußerungen sind kein Verhöhnen der Truppe, wie es ihm manche Kommentatoren vorwerfen, sondern sie sind ihm zu Gute zu halten. Denn wer Anerkennung einfordert – egal, wie gut er seinen Job erledigt – macht sich unsympathisch, biedert sich an.
 
Dass ihm nun eine Welle der Empörung entgegenschwappt, zeigt, dass wir Deutschen noch nicht in der Lage sind, ein entspanntes Verhältnis zum Militärischen aufzubauen. Zu oft sehen Personen, die der Bundeswehr nahe stehen oder Teil der Truppe sind, sich selbst zu verkniffen, typisch biedermännisch eben. Doch damit lässt sich erst recht kein Entgegenkommen bewirken. Das lässt sich nicht erzwingen, sondern muss von alleine kommen.

Wir Reservisten können dazu beitragen, wenn wir als Mittler für die Bundeswehr in der Gesellschaft über die Arbeit der Streitkräfte aufklären, Verständnis erzeugen und so zu einem entspannten Umgang beitragen. Aber mit der Brechstange geht das nicht.

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