Neue Impulse für die Arbeit an der Basis
Für ihre Arbeit sind sie auf aktuelle Sachstände aus Verband und Bundeswehr angewiesen. Die jährliche Tagung der Organisationsleiter dient daher der Schaffung gemeinsamer Abholpunkte, aber auch zur Erörterung von Fragen und Problemen, welche die Basis des Verbandes derzeit beschäftigen.
Tradition kann nicht verordnet werden
Aktuelle Impulse aus der Debatte um die Traditionslinien der Bundeswehr lieferte Oberst i.G. Sven Lange, Referatsleiter Führung Streitkräfte III 3. Sein Referat ist federführend für die Neufassung des Traditionserlasses der Bundeswehr. In seinem Vortrag stellte der Historiker den Prozess der Überarbeitung vor. Hierbei sollen analog zum Weißbuch-Prozess möglichst viele Akteure in der Bundeswehr mitgenommen werden – "ein Traditionserlass par ordre du mufti sei von Anfang an zum Scheitern verurteilt", so Lange. Die eigene Geschichte der Bundeswehr biete vielen traditionswürdige Vorbilder und müsse stärker herausgestellt werden. So bedauerte Lange, dass beispielsweise die hunderttausenden deutschen Soldaten, die während des Kalten Krieges zum alliierten Abschreckungspotential beitrugen, keine umfassende Würdigung erhielten. Viele heutige Reservisten taten ihren Dienst vor der deutschen Wiedervereinigung. Auch sie sind aufgerufen, ihren Beitrag zum neuen Traditionserlass zu leisten.
Präsident Veith im direkten Gespräch
Neben aktuellen Informationen aus den Sachgebieten der Bundesgeschäftsstelle lag der Schwerpunkt des zweiten Tages in der offenen Diskussion mit dem Präsidenten Oberst d.R. Oswin Veith MdB. Dieser bestärkte die Teilnehmer in seinem Vortrag in der engen Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Ehrenamt und illustrierte seine verbandspolitischen Visionen. Er erläuterte u.a. seine Vision von den Landesregimentern, in denen langfristig je Bundesland zwischen 750 und 2.000 Reservistinnen und Reservisten dienen und so beispielsweise bei Katastrophen und schweren Terrorlagen als Unterstützung der Kräfte in der Sicherheitsvorsorge eingesetzt werden sollen. Die Idee wird derzeit konzeptionell ausgearbeitet. Veith würdigte zudem die Leistungen der Bundesministerin der Verteidigung und kritisierte die unsachgemäße und fehlgeleitete Kritik an ihrer Person scharf.
Neues aus der Bundeswehr
Für die Arbeit der Organisationsleiter vor Ort ist es unabdingbar, in Fragen der beorderten und beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit stets auf dem neuesten Stand zu sein. Nur so können sie den Reservistinnen und Reservisten in ihrer Region bei Fragen, Problemen und bei der Durchführung von Veranstaltungen und Ausbildungen unter die Arme greifen. Am dritten Tag der Tagung hatten die Teilnehmenden daher die Gelegenheit, sich mit einem Vertreter des Kompetenzzentrums für Reservistenangelegenheiten über praktische Fragen des Reservistendienstes und der beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit auszutauschen. Fregattenkapitän Torsten Wenig stand Rede und Antwort zu Fragen rund um Übungstage, die "Pflichtvorsorge Lärmschutz" und die Ausbildung von Funktions- und Leitungspersonal auf Standortschießanlagen.
Zum Abschluss stellte sich die neue Leitung der Bundesgeschäftsstelle den Teilnehmenden vor. Der zukünftige Bundesgeschäftsführer Oberstleutnant d.R. Christoph Max vom Hagen und sein Stellvertreter und Abteilungsleiter Reservistenarbeit Hauptmann d.R. Johannes Conrad. Beide brachten ihre Freude über die künftige Zusammenarbeit mit dem haupt- und ehrenamtlichen Personal zum Ausdruck.
Oliver Teige
Bild oben:
Oberst d.R. Oswin Veith MdB, Präsident des
Reservistenverbandes, spricht bei der Tagung
der Organisationsleiter in Halle.
(Foto: Oliver Teige)
Zweites Bild:
Oberst i.G. Sven Lange,
Referatsleiter Führung Streitkräfte III 3
(Foto: Oliver Teige)
Drittes Bild:
Teilnehmer der Tagung.
(Foto: Oliver Teige)
Bild unten:
Der zukünftige Bundesgeschäftsführer
Christoph Max vom Hagen,
hier noch als Major d.R.,
inzwischen zum Oberstleutnant d.R. befördert.
(Foto: Oliver Teige)