Neue Möglichkeiten für Reservisten sind greifbar
"In der Bundeswehr tut sich derzeit viel. Es wird umstrukturiert, neu aufgestellt und es werden vor allem auch neue Perspektiven geschaffen", bewertet Hofmann die derzeitigen Entwicklungen im Personalmanagement der Bundeswehr. Er und seine Leute wissen: Das Personalmanagement der Bundeswehr weiß sehr genau, dass Aufstiegsmöglichkeiten, auch für Seiteneinsteiger, ein Hauptgrund für Reservisten ist, um sich für die Bundeswehr zu entscheiden.
Potenziale und Fähigkeiten optimal nutzen
Hofmann stellte den Mitgliedern der RAG das neue Konzept des Bundesamtes für Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) vor. Er erläuterte, wie aus einer eher reaktiven Vorgehensweise der Vergangenheit, nun durch ein aktives Personalmanagement auch für RDL die Lage verbessert werden soll. Ihnen sollen Angebote eröffnet werden, um ihren Möglichkeiten entsprechend in der Bundeswehr Verwendung zu finden. "Unser Ziel ist es, die Potenziale und Fähigkeiten optimal zu nutzen und eine Situation zu kreieren, in der Menschen und Aufgaben in den Streitkräften besser zusammengeführt werden als heute", sagte der Zwei-Sterne-General. Insgesamt gelte es künftig – besonders für den Bereich der aktiven Soldaten und zivilen Mitarbeiter – Talente schneller zu finden, gut zu integrieren und die Leistungsträger früh an den Arbeitgeber Bundeswehr zu binden.
Laufbahn der Fachoffiziere auch für Reservisten
Im Bereich der Reservisten seien bereits eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt worden, die dazu beitragen sollen, den Dienst in den Streitkräften noch attraktiver zu machen. Dazu gehören zum Beispiel die Flexibilisierung der Altersgrenze und der Beorderungszeiten. Ein weiterer Kernpunkt des neuen Konzeptes ist es, den Seiteneinstieg für Akademiker und Fachkräfte attraktiver zu machen. Zum einen wird mittels eines Pilotprojekts, erstmals eine Laufbahn für Fachoffiziere der Reserve beworben. Zum anderen wird der Einstieg in die Reserveoffizierslaufbahn auch solchen Bewerbern ermöglicht, die nicht über Studienabschlüsse verfügen, für die es aber dennoch einen Bedarf in der Truppe gibt. Dieser Weg führt über ein Auswahlverfahren im Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr, eine modulare Offiziersausbildung, sowie eine daran anschließende Fachausbildung. Danach erfolgt die Beorderung. Aus dem vorläufigen Dienstgrad Oberleutnant wird ein endgültiger Reservedienstgrad als Einstieg in eine Reserveoffizierskarriere.
Niemand soll verloren gehen
"Um all dies zu realisieren, um sich also in allen Personalfragen zu Reservistendienstleistungen besser zu positionieren, wurde die Abteilung VI im Personalmanagement der Bundeswehr aufgestellt. Im engen Zusammenwirken mit dem Kompetenzzentrum für Reservisten beim Streitkräfteamt nimmt man dort mehr und mehr Fahrt auf", so Hofmann. Es sei noch viel zu tun, gleichwohl "sind wir auf einem guten Weg". Durch die Aufstellung dieser Abteilung soll es künftig möglich sein, (Zeit)Soldaten vom ersten Diensttag bis zu ihrem Ausscheiden und darüber hinaus zu begleiten und den Übergang zum RDL vollkommen bruchfrei zu gestalten. "Wir wollen keinen mehr verlieren", sagt Hofmann.
Freie Dienstposten bald im Internet abrufbar
Informationen zu allen diesen Themen findet man auf der Internetseite des BAPersBw, die derzeit neu gestaltet wird. Formate aus früheren Zeiten, wie zum Beispiel die Bekanntgabe von freien Beorderungsdienstposten, soll es auch dort wieder geben.
Die Veranstaltung im Berlin stieß auf großes Interesse. Rund 40 Gäste – die meisten sind Bundestagsabgeordnete – nahmen daran teil, darunter der Vorsitzende der RAG Bundestag, Prof. Patrick Sensburg sowie der Präsident des Reservistenverbandes, Roderich Kiesewetter.
Symbolbild oben:
Reservisten in Berlin, hier bei der Aufstellung der
Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie.
(Foto: Nadja Klöpping)