Neuer Wehrbeauftragter vereidigt – Vorgänger würdevoll verabschiedet
Im März hatte der Bundestag den 59 Jahre alten Königshaus mit 64,8 Prozent gewählt. Robbe hatte auf eine Gegenkandidatur verzichtet. Er wurde am Mittwochabend von der Bundeswehr mit einer Serenade – einem Teil des Großen Zapfenstreichs – verabschiedet. Diese Ehre kommt nur Persönlichkeiten zuteil, die sich um die Bundeswehr verdient gemacht haben. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg und Generalinspekteur Volker Wieker waren bei der Zeremonie in Berlin anwesend. Sie würdigten damit das allgemein geschätzte Engagement Robbes für die Soldaten der Bundeswehr.
Der neue Wehrbeauftragte kündigte in Interviews bereits vor seiner Amtszeit an, unbequem sein zu wollen. Er fordert eine "ausreichende Ausstattung der Bundeswehr in Afghanistan mit Mitteln wie Hubschraubern, die es ermöglichen, die Soldaten aus der Luft besser beschützen und im Notfall bergen zu können". Auch müssten genügend geschützte Fahrzeuge in Afghanistan und des gleichen Typs für die Fahrerausbildung in Deutschland vorhanden sein. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit werde sein, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei den Soldatinnen und Soldaten weiter zu verbessern.
Königshaus ist nach Fritz Rudolf Schultz (1970-1975) erst der zweite liberale Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages. Seit 2004 ist der Jurist und Reserveoffizier aus Berlin Mitglied des Bundestages. Sein Mandat muss er nun niederlegen. Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre. Im Bundestag war Hellmut Königshaus zuletzt Obmann der FDP im Verteidigungsausschuss. Von 1970 bis 1972 diente er als Zeitsoldat bei der Bundeswehr.
Detlef Struckhof
Bild: Hellmut Königshaus ist neuer
Wehrbeauftragter (Foto: FDP-Bundestagsfraktion)