Neujahrsgruß des Präsidenten
Der Präsident des Reservistenverbandes Oberst d.R. Oswin Veith, MdB, wünscht allen Reservistinnen und Reservisten ein glückliches und gesundes Jahr 2018. In seinem Grußwort blickt er auf Entwicklungen im Verband, der Reserve und der Bundeswehr.
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
Ihnen allen wünsche ich ein glückliches und gesundes Neues Jahr. Hoffentlich konnten Sie die Feiertage nutzen, um im Kreise Ihrer Familien neue Kraft zu tanken. Die Aufgaben für das neue Jahr sind groß.
Die Bundeswehr ist auch 2018 ohne die Reserve nicht denkbar. Diese Erkenntnis gewinnt verstärkt an Gewicht. Unsere Bundeswehr ist zunehmend gefordert. Die Krisen in der Welt werden komplexer und rücken deutlich näher an uns heran. Mehr als 8.000 Soldatinnen und Soldaten stehen derzeit in Einsätzen, einsatzgleichen Verpflichtungen und Dauereinsatzaufgaben. Auf dem Balkan, in Afghanistan und im Irak, im Mittelmeer und zunehmend auch in Afrika zeigt die Bundeswehr teils seit Jahren Präsenz. Gleichzeitig steht wieder verstärkt die eigentliche Kernaufgabe im Fokus: die Landes- und Bündnisverteidigung.
Nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland oder den Auswüchsen des transnationalen Terrorismus gewinnt die Landes- und Bündnisverteidigung deutlich an Relevanz. Mit der „Trendwende Personal“ wird den gestiegenen Anforderungen an Personal und Material Rechnung getragen. Und das betrifft auch die Reserve, denn die Stärkung der Landesverteidigung bedarf explizit unserer Mithilfe. Daher wird auch die Zahl der Stellen für Reservisten seit 2015 stetig angehoben – die für 2018 eingeplanten 3.500 Stellen wurden bereits jetzt auf 3.800 gesteigert.
In enger Abstimmung mit dem Ministerium wird der Reservistenverband ab 2018 mit der Ausbildung Ungedienter beginnen
Die Reservisten der Bundeswehr stehen bereit. Sie wollen ihre aktiven Kameraden unterstützen. Das Präsidium unseres Verbandes arbeitet auf höchster Ebene eng mit dem Verteidigungsministerium zusammen, um Aufgabenfelder für die Reserve zu identifizieren. In enger Abstimmung mit dem Ministerium wird der Reservistenverband ab 2018 mit der Ausbildung Ungedienter beginnen. Damit gewinnen wir qualifizierte Zivilisten für die Reserve. Im Bereich Heimatschutz diskutieren wir über Landesregimenter, die den aktiven Truppenteil entlasten sollen. Damit wollen wir im Rahmen der Freiwilligkeit die Reservestrukturen der Heimat wieder stärken. Wir wollen die Reservisten zu einer geeinten nationalen Reserve im besten militärischen Sinne machen. Denn letztlich stärkt das die Robustheit unserer Gesellschaft, um Krisen in Zukunft wehrhafter begegnen zu können.
Dass diese Krisen künftig andersgeartet sein werden, als wir sie bisher kennen, zeigt die Aufstellung des neuen Kommandos Cyber- und Informationsraum (CIR) im vergangenen Jahr. Hier haben Reservisten eine Schlüsselfunktion. Diejenigen Experten, die jeden Tag an der Front der technischen Entwicklung arbeiten und entscheiden, werden dringend gebraucht. Sie gilt es zu gewinnen. Wie wir als Verband die Bundeswehr dabei unterstützen, der Cyberreserve eine Basis geben können, und welche Fähigkeiten das Kommando CIR heute braucht, das lesen Sie auch in der Januar-Ausgabe der loyal.
Engagement unserer Mitglieder ist zugleich Basis und Antrieb für alle unsere Bemühungen
Es sind große Themen, mit denen wir uns im neuen Jahr beschäftigen. Dabei wollen wir aber auch die Rolle eines jeden einzelnen Mitglieds unseres Verbandes nicht vergessen. Denn das so verschiedenartige Engagement unserer Mitglieder ist zugleich Basis und Antrieb für alle unsere Bemühungen. Für Sie und mit Ihnen, wollen wir die Reserve in Deutschland voranbringen, in Ihren Traditionen festigen und so unseren Streitkräften auch weiterhin ein so verlässlicher Partner sein, wie wir es in den vergangenen fast 60 Jahren unseres Bestehens waren.
Oberst d.R. Oswin Veith, MdB
Präsident des Reservistenverbandes