Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda? Hier erfahren Sie, was los war, was wichtig ist und wichtig wird.
Aufgrund der Vielzahl an Nachrichten rund um den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine bilden wir hier nur die frei zugänglichen Nachrichten mit Bezug zu Deutschland, zur Bundeswehr, ihren Bündnispartnern und zur Reserve ab.
Donnerstag, 6. April: Trotz interner Bedenken und Geldsorgen: Verteidigungsministerium leitet Kauf von 50 neuen Puma-Schützenpanzern in die Wege. Business Insider
Donnerstag, 6. April: Das Weltraumkommando der Bundeswehr in Uedem hat neue Räumlichkeiten bezogen. Der Gebäudekomplex wurde jüngst mit einem Festakt eingeweiht. Das Kommando stellt eine 24/7-Weltraumüberwachung sicher. Rheinische Post
Donnerstag, 6. April: NATO richtet großes Materiallager für US-Streitkräfte in Polen ein. Augen geradeaus!
Donnerstag, 6. April: Der Bundeswehr fehlt Personal. Weiter oben greift der Verteidigungsminister im eigenen Haus durch und streicht Stellen. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses skizziert die nun wichtigen Wege für die Truppe. WirtschaftsWoche
Mittwoch, 5. April: Landwirtschaftsminister Cem Özdemir verbringt die Tage vor Ostern bei einer viertägigen Wehrübung bei den Feldjägern in Niedersachsen. Özdemir begründete seine Übung mit dem Angrifskrieg Russlands auf die Ukraine und auf das Konzept der wehrhaften Demokratie. Damit ist der Landwirtschaftsminister laut Bundeswehr der erste Bundesminister, der die seit 20 Jahren angebotenen Wehrübungen bei der Streitkräftebasis absolviert. /spiegel.de
Mittwoch, 5. April: Air Defender 2023: Im Juni wird die „größte Luftoperationsübung seit Bestehen der NATO“ stattfinden. Mehr als 200 Flugzeuge aus 24 Staaten werden über Deutschland fliegen. Ziel der Übung sei, „die Kooperation der teilnehmenden Nationen zu optimieren und auszuweiten und gleichzeitig Stärke im Bündnis zu zeigen“. An fünf Standorten in Deutschland wird die Übung stattfinden: Jagel/Hohn in Schleswig-Holstein, Wunstorf in Niedersachsen, Lechfeld in Bayern, Manching in Bayern und Spangdahlem in Rheinland-Pfalz. /sueddeutsche.de
Mittwoch, 5. April: Verteidigungsminister Boris Pistorius will laut Berichten mehrere Leitungsstellen im Verteidigungsministerium streichen und so das Ministeriums-Personal um zehn bis zwanzig Prozent verkleinern. /t-online.de Außerdem will Pistorius konkrete Schritte unternehmen, um die Bundeswehr noch attraktiver für Frauen zu machen. Laut eines Referentenentwurfs soll die Stellung der Gleichstellungsbeauftragten deutlich angehoben und der Soldatinnen-Anteil in allen Bereichen erhöht sowie die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Dienst weiter verbessert werden. /fr.de
Dienstag, 4. April: Seit dem heutigen Tag ist Finnland Teil der NATO. Was die Finnen mit ins Verteidigungsbündnis einbringen insbesondere das Reservistensystem, erklärt Sicherheitsexperte Thomas Wiegold auf phoenix:
Dienstag, 4. April: Laut eines Antrags der Bundesregierung, soll sich die Bundeswehr mit 60 Soldatinnen und Soldaten an der EU-geführten „militärischen Partnerschaftsmission zur Unterstützung des Kapazitätsaufbaus der nigrischen Streitkräfte in Niger (EUMPM Niger)“ beteiligen. Auftrag sei die Verbesserung der operativen Fähigkeiten der Streitkräfte Nigers, um die Sicherheitslage in der Sahel-Region zu stabilisieren. Eine Beteiligung an Kampfeinsätzen sei ausdrücklich ausgeschlossen. /bundestag.de
Dienstag, 4. April: Die Geschichte einer Reservistin: Nach der Grundausbildung steht die Rechtsanwältin Linda vor der Entscheidung: Weitermachen im Heimatschutz oder Reservistendienst als Spezialistin neben ihrem Zivilberuf. Mehr auf: /bundeswehr.de
Dienstag, 4. April: Der Ausbildungseinsatz deutscher Kampfschwimmer im Niger ist beendet. Die eingesetzten Soldaten hatten nigrische Spezialkräfte ausgebildet, die helfen sollten, die Grenzregion nach Mali zu stabilisieren. Nach fünfjähriger Einsatzdauer zog Bundeskanzler Scholz kürzlich ein positives Fazit zum Einsatz. Die Soldaten hätten unter schwierigen Bedingungen Außerordentliches Zustande gebracht, betonte Scholz. /ndr.de
Dienstag, 4. April: Eine ARD-Dokumentation zum Thema Zeitenwende beleuchtet den aktuellen Zustand der Bundeswehr und fragt nach der Kriegstauglichkeit der Truppe /daserste.de
Dienstag, 4. April: Lage in der Ukraine: In der neuen Folge Nachgefragt erklärt Oberst i.G. Ralf Feldotto, Referatsleiter Krisenfrüherkennung und Bedrohungsbeurteilung im Verteidigungsministerium, warum die Stadt Bachmut sowohl von ukrainischer als auch von russicher Seite als strategisch wichtiger Ort angesehen wird und wie sich die aktuelle Lage vor Ort darstellt. /bundeswehr.de Bei ZDF erklärt der Militärexperte Marcus Keupp, wieso er spätestens im Oktober mit einer russischen Niederlage rechnet. /zdf.de
Montag, 3. April: Es ist so weit. Nach langem Hin und Her wird Finnland morgen das 31. Mitgliedsland der Nato. Der Beitritt Schwedens wird weiterhin von der Türkei blockiert. WELT
Montag, 3. April:
Montag, 3. April: Die April-Ausgabe der loyal ist erschienen. Das Titelthema befasst sich mit dem Beitrag der Bundeswehr zum Schutz der Nato-Ostflanke. Hier zum digitalen Magazin (für Mitglieder).
Montag, 3. April: Die Bundeswehr veröffentlicht monatlich ihre Personalstärke. Thomas Wiegold dokumentiert die Entwicklung auf seinem Blog „Augen geradeaus!“. Aktueller Stand: Weiter knapp über 183.000, weiter Rückgang der SaZ.
Rückblick auf das Wochenende
> Das Karfreitagsgefecht hat sich am 2. April zum 13 Mal gejährt. Auch wir gedenken der Kameraden, die an diesem Tag ihr Leben verloren:
Vor diesem Hintergrund fand auch in diesem Jahr vom 31. März bis zum 2. April der K3-Marsch statt – diesmal mit der vorangestellten 13. 13K3 steht für 13 Kilometer Marschdistanz mit 13 Kilogramm Gepäck zum Gedenken der Gefallenen des Karfreitagsgefechts. Die Marschteilnahme konnte dezentral in Marschgruppen oder individuell erfolgen.
> Die Spezialkräfte der Marine werden aufgestockt. So soll sich die Zahl der Kampfschwimmer bis 2025 auf 600 erhöhen, was einer Verdoppelung gleichkäme. RedaktionsNetzwerk Deutschland/dpa
> Thyssen Krupp Marine Systems ist nach eigenen Angaben weltweit führender Hersteller konventioneller U-Boote. Auch die Marine nutzt die Technik aus Kiel. Trotzdem sucht der Mutterkonzern nun nach einem Investor für die Werft.
> In der Bundeswehr herrscht Mangel an Mensch und Material. Die Hilfslieferungen an die ukrainische Armee belasteten die Truppe weiter, sagt Wehrbeauftragte Eva Högl gegenüber der Berliner Morgenpost. Dabei stehe das Fehlen von Ausrüstung auch in Zusammenhang mit der Personalwerbung der Truppe. Kurzfristig sei die Wehrpflicht keine Lösung des Problems, aber die Debatte darüber müsse jetzt geführt werden, so Högl.
> Die Heranziehung von Reservistinnen und Reservisten muss schneller gehen. Abhilfe soll die Digitalisierung des Prozesses schaffen. Dazu entwickelt das BWI in Zusammenarbeit mit dem BAPersBw die App „Meine Reserve“. Der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, hat jüngst eine Testversion in Augenschein genommen. Der zeitlich Vorlauf zur Heranziehung soll sich damit auf 48 Stunden verkürzen. cpm Defence Network
> „April, April!“: Wie zum ersten April üblich, fanden sich an diesem Wochenende einige Enten in den Berichterstattungen der Medien. „Soldat und Technik“ dichtete der Reserve einen besonderen Fuhrpark an.