Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda? Hier erfahren Sie, was los war, was wichtig ist und wichtig wird.
Aufgrund der Vielzahl an Nachrichten rund um den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine bilden wir hier nur die Nachrichten mit Bezug zu Deutschland, zur Bundeswehr und ihren Bündnispartnern und zur Reserve ab.
Freitag, 10. Juni: Bei einer Gebirgskampfausbildung des KSK in Tirol ist gestern ein Soldat von einer Gerölllawine verschüttet worden. Die bisherige Suche nach dem Vermissten war ergebnislos und dauert derzeit noch an. /bundeswehr.de
Freitag, 10. Juni: Norwegen hat nach jahrelangem Ärger mit dem Hubschrauber NH90 von Airbus den Vertrag über die Beschaffung dieser Hubschrauber für seine Streitkräfte gekündigt. Nach Australien ist es nun das zweite Land, was auf dieses Hubschraubermodell verzichtet. /augengeradeaus.net
Freitag 10. Juni: Der türkische Präsident Erdogan hat Griechenland vor einer weiteren Militarisierung der östlichen Ägäisinseln gewarnt. Athen solle „Träume, Äußerungen und Handlungen vermeiden, die es bedauern würde“ und diese Aktionen könnten „katastrophale Konsequenzen“ haben, sagte er. Hintergrund ist, dass die Türkei die Souveränität Griechenlands über die östlichen Inseln in der Ägäis in Frage stellt. Zuletzt überflogen türkische Kampfjets fast täglich griechischen Luftraum, auch bewohnte Inseln wie Rhodos, Samos und Kos. /rp-online.de
Freitag 10. Juni: Wladimir Putin hat Parallelen zwischen seiner jetzigen Politik – dem Überfall auf die Ukraine zur Politik Peters des Großen während seines Krieges gegen Schweden im 18. Jahrhundert gezogen. Peter der Große habe sich nichts genommen, er habe etwas zurückgeholt, sagte der russische Präsident anlässlich einer Ausstellung zum 350. Geburtstags des Zaren Peter. Mit seinen Aussagen löste Putin erneut Befürchtungen aus, dass Russland sich weitere ehemals sowjetische Gebiete gewaltvoll aneignen könnte. /Zeit.de
Freitag 10. Juni: Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Schelleis hat vor ernsten militärischen Gefahren für Deutschland gewarnt. „Im Grunde haben wir schon einen Krieg: Krieg im Informationsraum, Cyberangriffe“, sagte Schelleis. Zudem nannte er weitere realistische Szenarien und konkrete Bedrohungen auf die die Bundesrepublik nicht gut genug vorbereitet sei. /Tagesspiegel.de
Donnerstag, 9. Juni: Laut NDR soll das Marinearsenal mit einem Standort in Rostock erweitert werden. Der Instandsetzungsbetrieb für Marineschiffe – kurz Marinearsenal bezeichnet, wäre für die Deutsche Marine ein Gewinn, denn bereits jetzt reichen die Kapazitäten des Marinearsenals in Wilhelmshaven nicht aus, um die Marineschiffe in Stand zu halten. /marineforum.online
Donnerstag, 9. Juni: Russland und die Türkei wollen einen Seekorridor durch das Schwarze Meer für ukrainisches Getreide einrichten und fordern die Aufhebung von Sanktionen. Beide Parteien haben sich am Mittwoch für eine solche Lösung ausgesprochen. Von ukrainischer Seite war kein Vertreter anwesend. Zudem warnt die Ukraine immer wieder, dass wenn Seeminen entschärft werden, die Hafenstadt Odessa bedroht sei. /haz.de
Donnerstag, 9. Juni: Die Weidener „Ostmark-Kaserne“ wird heute nach dem in Afghanistan gefallenen Soldaten „Major-Radloff-Kaserne“ umbenannt. Der Name wurde in einer Abstimmung von den in der Kaserne stationierten Soldatinnen und Soldaten ausgewählt. br.de
Mittwoch, 8. Juni: Das Projekt „Ungediente für die Reserve“ des Landeskommandos Hessen macht es möglich, dass Freiwillige innerhalb von drei Wochen von der Bundeswehr zu Reservisten ausgebildet werden. ZDF-Video
Mittwoch, 8. Juni: Auf seiner Reise nach Litauen hat Kanzler Scholz den Balten konkrete militärische Zusagen gemacht – und offenbar Sympathien gewonnen. Kritik von offizieller Seite an der deutschen Ukraine-Politik blieb aus. tagesschau.de
Mittwoch, 8. Juni: Die spanische Regierung erwägt, der Ukraine mit alten Leoparden zu helfen – und stellt damit die Bundesregierung bloß. Berlin müsste die Lieferung genehmigen. Lösen die spanischen Pläne eine Kettenreaktion aus? SPIEGEL online
Mittwoch, 8. Juni: Am Donnerstag beginnt in Stuttgart ein bizarrer Prozess gegen zwei Ex-Bundeswehrsoldaten. Es geht um eine Söldnertruppe, tödliche Kampfeinsätze und Botschaften einer Wahrsagerin. Berliner Zeitung
Mittwoch, 8. Juni: Die verhinderte Reise des russischen Außenministers Lawrow nach Belgrad zeigt: Der traditionelle Ost-West-Tanz Serbiens funktioniert seit dem Ukraine-Krieg immer weniger, analysiert Der Standard.
Dienstag, 7. Juni: Vor dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Litauen dringen die baltischen Staaten auf eine stärkere Nato-Präsenz im östlichen Bündnisgebiet. Der Nato-Gipfel in Madrid Ende des Monats müsse zu einem „Gipfel der Entscheidungen“ werden und den „Übergang von Abschreckung zur Vorwärtsverteidigung“ markieren, sagte Litauens Präsident Gitanas Nauseda der Deutschen Presse-Agentur.
Update: Angesichts des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat Bundeskanzler Scholz Litauen Verstärkung für die NATO-Ostflanke zugesagt. Das deutsche Engagement solle zu einer „robusten Kampfbrigade“ ausgebaut werden. tagesschau.de
Dienstag, 7. Juni: Das Thema war für den Verfassungsschutz nie ganz weg. Aber spätestens seit Russlands Krieg in der Ukraine hat die Spionage-Abwehr wieder Hochkonjunktur. Deutsche Welle
Rückblick auf das lange Pfingst-Wochenende
Die Bundeswehr bildet auch ungediente Männer und Frauen für den Dienst an der Waffe aus. Im richtigen Leben sind sie Lehrer, Handwerker oder Rechtsanwälte. Warum machen sie das? tagesschau.de
Weder muss die Gesellschaft militarisiert, noch Kinder diszipliniert oder gar zum Dienst verpflichtet werden: Eine moderne Armee braucht dennoch Akzeptanz und Unterpfand, kommentiert ZEIT online.
Mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine registrieren die deutschen Streitkräfte ein stark gestiegenes Interesse an militärischen Themen und am Berufsbild des Soldaten. Und als Informationsquelle ist die Bundeswehr auch auf YouTube gefragt. WELT online
Die Bundeswehr schafft für sechs Milliarden Euro 60 neue Transporthubschrauber an. Oberst Christian Mayer erklärt, warum er sich auf die Chinook CH-47F freut. sueddeutsche.de
Die Bundeswehr soll F-35-Maschinen erhalten, die modernsten Kampfjets der Welt – unumstritten sind sie nicht. merkur.de
Der Bundestag hat [am Freitag] die Einrichtung eines 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens für die Bundeswehr beschlossen. Mit dem Geld würden die dringendsten Fähigkeitslücken der Streitkräfte in großer Breite und dauerhaft geschlossen, schreiben Verteidigungsministerin Lambrecht und Generalinspekteur Zorn im gemeinsamen Tagesbefehl.
Jahrelang wurde die Bundeswehr heruntergespart. Unter Hochdruck soll die nur bedingt einsatzbereite Armee wieder fit gemacht werden. Ausgerechnet die Behörde, die dabei wesentlich helfen soll, gilt selbst als Problem. Deutsche Welle