Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve? Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda? Hier erfahren Sie, was los war, was wichtig ist und wichtig wird.
Aufgrund der Vielzahl an Nachrichten rund um den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine bilden wir hier nur die frei zugänglichen Nachrichten mit Bezug zu Deutschland, zur Bundeswehr, ihren Bündnispartnern und zur Reserve ab.
Der Newsblog verabschiedet sich am 23. Dezember in die Winterpause.
Nach den Weihnachtsferien geht es am 9. Januar weiter.
Die Redaktion wünscht Ihnen und Ihren Liebsten schöne Feiertage!
Freitag, 23. Dezember: Alles Militärische war zumindest im Westen Deutschlands lange verpönt. Das hatte im Wesentlichen mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges zu tun. Spätestens seit Russlands Angriff auf die Ukraine ist es an der Zeit, umzudenken, findet Markus Decker. rnd.de
Freitag, 23. Dezember: Das freie Europa soll wehrhafter werden. Dazu braucht es aber nicht nur Geld, Material und Personal – sondern auch die angemessene Geisteshaltung in Politik, Gesellschaft und Streitkräften. Da für die Bundeswehr Kriegstauglichkeit seit der Wiedervereinigung nicht mehr im Mittelpunkt stand, bedeutet das auch in den deutschen Streitkräften ein Umdenken. Es gilt, ein Mindset LV/BV zu verinnerlichen, damit die Truppe ihren Auftrag zum Schutz von Demokratie und Freiheit wirksam erfüllen kann. Arbeitspapier der Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Donnerstag, 22. Dezember: Nach langem Zögern reagieren die USA auf den russischen Raketen- und Drohnenkrieg gegen die zivile Infrastruktur der Ukraine. Mit Patriot erhält Kiew eines der leistungsfähigsten Flugabwehrsysteme. Bis es einsatzbereit ist, kann es allerdings noch Monate dauern. nzz.ch
Kurz erklärt: Wie funktioniert das Patriot-System? dpa-Meldung (via sueddeutsche.de)
Donnerstag, 22. Dezember: Wie die Bundesregierung auf die USA-Reise des ukrainischen Präsidenten reagiert – und auf die Lieferung von US-„Patriot“-Systemen – das hat die Süddeutsche Zeitung aufgeschrieben.
Donnerstag, 22. Dezember: Nur ein knappes Zeitfenster hat die Verteidigungsministerin den Herstellern des „Puma“ gegeben, um die Probleme an dem Panzer zu beseitigen. Die Industrie hat nun Techniker entsandt – und will die Fehler in wenigen Wochen beseitigen. tagesschau.de
Mittwoch, 21. Dezember: F-35-Tarnkappenjets aus den USA, das Flugabwehrsystem Arrow aus Israel… Gerade nehmen die aus dem Ausland gelieferten Waffensysteme kräftig Fahrt auf. Haben „Made in Germany“ sowie Teile der europäischen Gemeinschaftsprojekte ein Problem? dpa-Meldung (via sueddeutsche.de)
Mittwoch, 21. Dezember: Der neuste Komplettausfall der Puma-Panzer ist nur ein weiteres Beispiel für den desolaten Zustand der Armee. Wiederherstellungsversuche dauern Jahre und verschlingen Millionenbeträge. Eine Übersicht. rnd.de
Mittwoch, 21. Dezember: Die Rüstungskonzerne Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann wollen die 18 defekten Puma-Schützenpanzer der Bundeswehr noch in diesem Jahr wieder instand setzen. Das erfuhr das Handelsblatt am Dienstag aus Berliner Sicherheitskreisen.
Mittwoch, 21. Dezember: Die Tschechische Republik und die Slowakei erhalten aus Deutschland die ersten Leopard-2-Kampfpanzer. Sie sollen jene Panzer ersetzen, die sie an die Ukraine geliefert haben. faz.net
Mittwoch, 21. Dezember: Die Bundeswehr hat ihr Beobachtungsflugzeug für die Mission „Offener Himmel“ vorgestellt. An Bord: Hochmoderne Kameratechnik. wdr.de
Dienstag, 20. Dezember: Der Schützenpanzer „Puma“ bereitet der Bundeswehr schon seit Jahren Kummer. Den aktuellen Totalausfall kann man daher kaum der Ministerin ankreiden. Dennoch könnte der „Pannen-Puma“ zum Klotz am Bein für Lambrecht werden. tagesschau.de
Die technischen Probleme beim Schützenpanzer „Puma“ entfachen eine Debatte über die adäquate Ausstattung der Bundeswehr. Einem Medienbericht zufolge sind auch viele der 105 Panzerhaubitzen 2000 nicht voll funktionsfähig. n-tv.de
Selbst vier Jahre nach Russlands Annexion der Krim war die deutsche Armee kaum einsatzfähig. Die lange verschleppten Probleme der Truppe sollte man nicht Verteidigungsministerin Lambrecht anlasten. Aber sie müsste wenigstens Teil der Lösung sein, kommentiert die WELT.
Dienstag, 20. Dezember: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat in der vorigen Woche die Sahelregion besucht. Am Montag und Dienstag folgt eine Visite in der Slowakei. Die Schwerpunkte der deutschen Verteidigungspolitik verlagern sich zunehmend. haz.de
Dienstag, 20. Dezember: Der türkische Präsident nutzt die NATO-Beitrittswünsche Finnlands und Schwedens als Druckmittel, um die Auslieferung von vermeintlichen Terroristen zu fordern. Der oberste Gerichtshof in Stockholm schiebt dem einen Riegel vor: Ein Journalist, der Erdogan beleidigt haben soll, darf nicht abgeschoben werden. n-tv.de
Montag, 19. Dezember: Für die NATO nur das Beste und Modernste: Nach diesem Motto hat die Bundeswehr die Einheiten ausgewählt, die im kommenden Jahr die Hauptstreitmacht der schnellen Eingreiftruppe VJTF bilden sollen. Darunter ein bayerisches Panzergrenadier-Bataillon, das mit dem neuen „Puma“-Schützenpanzer ausgerüstet ist. Doch weil dessen Panzerflotte nun kaputt ist, werden voraussichtlich Bundeswehr-Bataillone aus Bad Salzungen und Marienberg für die Eingreiftruppe nachnominiert. mdr.de
Vor 20 Jahren hat die Bundeswehr 350 Exemplare des hochmodernen Schützenpanzers „Puma“ bestellt. Doch bis heute ist das Gerät nicht „kriegstauglich“. Warum der „Puma“ die Erwartungen nicht erfüllt. tagesschau.de
Nach Pannen mit dem Schützenpanzer Puma wird dieser zunächst nicht für die schnelle NATO-Eingreiftruppe genutzt. Zudem wird es erst mal keine Neubeschaffungen geben. ZEIT online
Montag, 19. Dezember: Die Bundeswehr bekommt ein neues Sturmgewehr, das HK416. Der Vorgänger sollte eigentlich 2015 ausgemustert werden. t-online.de
Montag, 19. Dezember: Nach Bundesinnenministerin Nancy Faeser dringen auch die Grünen auf eine Verschärfung des Waffenrechts. Hintergrund sind die jüngsten Waffenfunde bei Antiterrorrazzien im „Reichsbürger“-Milieu. haz.de
Rückblick aufs Wochenende
Kaputte Elektronik, Kabelbrand, Turmausfall: Bei einer Bundeswehr-Übung sind nach „Spiegel“-Informationen alle beteiligten 18 „Puma“-Schützenpanzer ausgefallen. Dies könnte auch Auswirkungen auf einen NATO-Einsatz haben. tagesschau.de
Der Schützenpanzer Puma spielt eine zentrale Rolle im Heer. Laut „Spiegel“ ist die Bundeswehr bei Übungen für die NATO-„Speerspitze“ auf schwere technische Probleme gestoßen. Am Montag gibt es laut WELT-Informationen ein Krisentreffen mit Ministerin Lambrecht und ranghohen Militärs.
Die Bundeswehr hat Probleme – und die technischen Mängel machen es Deutschland schwer, seine Bündnisverpflichtungen gegenüber der Nato einzuhalten. sueddeutsche.de
Für viele Menschen ist der Krieg in der Ukraine vielleicht weit weg. Für Oberstleutnant Markus Kuchenbaur sind es dagegen nur 22 Flugsekunden, wenn er mit seinem Eurofighter Patrouille an der ukrainischen Grenze über Polen fliegt. ARD-Audiothek
Während Moskaus Streitkräfte erneut die Stromversorgung in der Ukraine lahmlegen, erwägt der russische Ex-Präsident Medwedew, auch NATO-Länder anzugreifen. Verbündete des Gegners würden legitime Angriffsziele darstellen, so die Begründung. n-tv.de