Nicht einmal 1.000 Mann haben es geschafft
Fregattenkapitän Arne Björn Krüger spricht über den besonderen Reiz der Minentaucherei. "Sie ist etwas für Menschen, die eine geistig und körperlich anspruchsvolle Tätigkeit erleben wollen", so der 42 Jahre alte Kommandeur des Seebataillons, dem die Minentaucher seit der Aufstellung des Bataillons am 1. April dieses Jahres angehören – wir berichteten. "Minentaucher werden nicht nur auf seegehenden Einheiten der Marine, sondern auch an Land eingesetzt", ergänzt der Kieler Offizier, der selbst das Minentaucherabzeichen an seiner Marineuniform trägt. Er ist damit einer von nur knapp 1.000 Männern, die es seit der Aufstellung der Minentaucherkpmpanie geschafft haben, die Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen.
Wegen der intensiven Ausbildung und der damit verbundenen Befähigung, bis zu einer Tiefe von 50 Metern tauchen zu dürfen, werden die Spezialisten aus Eckernförde auch von zivilen Stellen hinzugezogen. "Im Rahmen der sogenannten Amtshilfe unterstützen wir beispielsweise die Landesräumkommandos bei der Suche nach Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee", beschreibt Kapitänleutnant Leukert eine der aktuellen Aufgaben seiner Minentaucher.
Hintergrundinformationen Minentaucherkompanie
Die Minentaucherkompanie war viele Jahre eine selbstständige Einheit. 1991 wurde sie gemeinsam mit der Kampfschwimmerkompanie zur Waffentauchergruppe umgegliedert. 2001 ging aus der Waffentauchergruppe dann das Bataillon Spezialisierter Kräfte hervor.2003 formierten sich die Spezialisierten Einsatzkräfte Marine (SEKM). Die SEKM gliederten sich in die Kampfschwimmerkompanie, die Minentaucherkompanie, die Boardingkompanie und eine Ausbildungsinspektion sowie weitere Unterstützungselemente. Anfangs wurden Minentaucher ausschließlich in deutschen Hoheitsgewässern zur Räumung von Seeminen aus dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Bald kamen weitere Einsatzgebiete und Aufgabenbereiche auf die Taucher zu. Im Rahmen mandatierter Landeinsätze zum Beispiel auf dem Balkan, im Irak, oder auch in Afghanistan beseitigten sie Kampfmittel oder waren in ihrem "klassischen Element" am Horn von Afrika oder vor der Küste des Libanon tätig. Hier geht es zu einem Bericht über die Minentaucherausbildung.
(red)
Bild oben: Zwei von nicht einmal 1.000 Männern,
die sich Minentaucher der Marine nennen dürfen.
Sie tauchen zu Ausbildungszwecken in der Ostsee
(Foto: Bundeswehr, Bienert, flickr.com).