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Fünfzig Jahre Soldatenhilfswerk der Bundeswehr e.V.
Kameradschaft ist ein Kernelement der Inneren Führung in der Bundeswehr. Das Soldatenhilfswerk der Bundeswehr (SHW) geht mit bestem Beispiel voran – und mit ihm seine Spender. Die Aufgabe des Soldatenhilfswerks, Soldaten und deren Familien die Hand in unverschuldeten Notlagen zu reichen, ist heute so aktuell wie zum Zeitpunkt seiner Gründung im Oktober 1957. "Einsatzgebiet" des seit 1957 eingetragenen Vereins ist die schnelle und unbürokratische Hilfe bei Unfällen, Krankheiten und Schicksalsschlägen, von denen Soldaten und ihre Familien getroffen werden. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Leitbild des Soldatenhilfswerks. Entstanden ist er nach dem tragischen Illerunglück am 3. Juni 1957. Fünfzehn Rekruten der jungen Bundeswehr ertranken während einer Übung in den reißenden Fluten der Iller nahe Kempten.
Die spontanen Spenden, gesammelt von Kameraden für die betroffenen Angehörigen, bildeten den Grundstock für den Unterstützungsfonds des Soldatenhilfswerks. Auf ihn kann rasch und effektiv zurück gegriffen werden, wenn Angehörige der Streitkräfte von Unglücken im Einsatz oder Katastrophen betroffen werden. Ein Verein sollte den Spendenfondsfonds verwalten und dafür sorgen, dass mit den Geldern aus den jährlichen Sammlungen Not leidenden Soldaten rasch und angemessen geholfen werden konnte. Das Soldatenhilfswerk der Bundeswehr e.V. war gegründet. Initiator war der Generalinspekteur, General Adolf Heusinger. Der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef Strauß, übernahm als erster dessen Vorsitz. Es wurde bis heute gute Tradition, dass die Generalinspekteure der Bundeswehr dieses durchaus arbeitsträchtige Ehrenamt ausüben. Das ist derzeit General Wolfgang Schneiderhan. Er setzt einen besonderen Akzent darauf, dass  das Soldatenhilfswerk in der Führungskultur der Bundeswehr verankert bleibt. Stellvertreter des Vorsitzenden ist der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Kurt Bernhard Nakath.
Unterstützt wird der Vorsitzende durch eine Geschäftsstelle im Bundesministerium der Verteidigung mit einem "schlanken" Team. Die Geschäftführung sorgt für verantwortungsvolle Verwendung der Spenden und enge Zusammenarbeit mit Truppe und Sozialdiensten. Dem Vorstand stehen circa sechzig Soldatinnen und Soldaten als ehrenamtlicher Spendenausschuss zur Seite. Jeweils ein Teil wird zu regelmäßigen Sitzungen einberufen. Soldatinnen und Soldaten aller Dienstgrade sind damit an den schwierigen Hilfeentscheidungen beteiligt. Damit sind Transparenz und Kontrolle gewährleistet. Schnelle, kompetente und unbürokratische Hilfe in unverschuldeten Notlagen ist so zum Markenzeichen der Organisation geworden.
Das Soldatenhilfswerk arbeitet in einem Netzwerk der Hilfe. Die Initialzündung für das Zusammenspiel von Dienstvorgesetzten, Sozialdiensten sowie Hilfs- und Betreuungseinrichtungen der Bundeswehr geht oft von ihm aus. Kameradschaft braucht den Dialog. Erst dann können die Weichen für angemessene und kompetente Hilfe gestellt werden.
Heute ist die Bundeswehr eine Armee im Einsatz. Die Risiken sind gestiegen. Aber auch im Alltag lauern viele Gefahren. Ein Wasserschaden oder Wohnungsbrand kann den Grundwehrdienstleistenden ohne Hausratversicherung schnell in existenzielle Nöte bringen. Ebenso kann die Erkrankung eines Soldaten dessen Familie nicht nur emotional, sondern auch finanziell stark belasten. Teure Behandlungen oder Besuchsfahrten über weite Strecken, die auch durch häufige Versetzungen bedingt sind,  übersteigen oft das Budget der Haushaltskasse. Das Soldatenhilfswerk springt immer dann ein, wenn die Hilfeleistungen durch den Dienstherrn oder der Versicherung erschöpft sind.
Um diese Hilfen leisten zu können, braucht das Soldatenhilfswerk vor allem Spender. Sie sind die tragende Säule der Kameradschaftshilfe. Das Geld stammt aus Sammlungen an den Standorten, aus Einzelspenden von Privaten oder von Unternehmen. Fast drei Viertel der Spendensumme erbrachten die Soldaten selbst für die Kameradschaftshilfe. Einmal im Jahr werden die "Hohen Spender" durch den Generalinspekteur geehrt. "Es ist toll, was sie geleistet haben", sagte General Schneiderhan am 4. April vergangenen Jahres als er beispielsweise der Delegation der Standorte Flensburg/Glücksburg die Ehrungsurkunde überreichte. Knapp 22.000 Euro hatten die Kameraden auf dem Flensburger Weihnachtsmarkt im letzten und vorletzten Jahr eingesammelt. Aber auch das jährliche Adventskonzert des Generalinspekteurs der Bundeswehr in der Remigiuskirche in Bonn, der Marineball, die "Aktion Pfandflaschen", oder schlicht die Sammeldose beim "Spieß" haben den Spendentopf des Soldatenhilfswerkes gefüllt.
Hilfe zur Selbsthilfe ist und bleibt das Ziel der Kameradschaftshilfe auch in Zukunft. Dafür wird das Soldatenhilfswerk über das Jahr 2007 hinaus, wo es auf ein halbes Jahrhundert erfolgreicher Arbeit zurück blicken kann, in Bewegung bleiben. Nach Erich Kästners Motto: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" hat das Soldatenhilfswerk seit der Gründung des Soldatenhilfswerks im Jahre 1957 in mehr als 34.000 Fällen Not lindern und Hoffnung geben können. Der Betrag von annähernd 25 Millionen Euro wäre ohne die Spendenbereitschaft vieler Menschen innerhalb der Bundeswehr und mit ihr verbundenen Gruppen aus der Gesellschaft niemals aufzubringen gewesen.
Ein besonderer Dank gilt den vielen ausgeschiedenen Zeit- und Berufsoldaten, aber auch manchen ehemaligen Wehrpflichtigen, die Familienfeste, Betriebsfeiern und sportliche Wettbewerbe als Anlass für eine Spende genutzt haben. Es wäre hilfreich, wenn der Bericht über die Arbeit unserer Selbsthilfeeinrichtung dazu anregen könnte, bei Veranstaltungen im Rahmen der Reservistenarbeit auch über Spendenaktionen zugunsten des Soldatenhilfswerks nachzudenken.
Kontaktdaten und weitere Informationen zur Spende finden Sie hier

Text: Soldatenhilfswerk der Bundeswehr e.V.

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