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Online-Vortrag: Warum die Zeitenwende Zeit braucht

Die Reservistenarbeitsgemeinschaft (RAG) 4.0 hat mit der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, über die zukünftige Ausrichtung der Bundeswehr und der Reserve diskutiert.

Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hier bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2022.

Foto: Archiv VdRBw/Peters

bundeswehrreservezeitenwende

Die Politikerin ging in der Online-Veranstaltung der RAG 4.0 gleich auf die Bedeutung der Reserve ein. Ihr Vortrag mündete in eine rege Diskussion über die Zukunft der Streitkräfte in Deutschland und über die Probleme, die nun unter dem Stichwort Zeitenwende angegangen werden müssen. Insbesondere die Personalproblematik und die langwierigen Verfahren, sowohl im aktiven Dienst als auch in der Reserve, beschäftigten die rund 100 Teilnehmer. Das kam durch mehrfache Nachfragen an die Referentin zum Ausdruck, darunter auch einige Offenbarungen von ehemaligen Soldatinnen und Soldaten sowie von beorderten Reservistinnen und Reservisten über die Vorgehensweisen der Bundeswehrverwaltung mit der Reserve, insbesondere des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr.

Die Abgeordnete zeigte sich wenig schockiert über verkrustete Strukturen und alte Praktiken. Diese Probleme seien immer wieder zu hören und ganz und gar keine Einzelfälle, sagte die Strack-Zimmermann. Sie legte ein klares Bekenntnis zu nötigen Veränderungen innerhalb der Wehrverwaltung ab. Dazu sollen vor allem schnellere Auswahlverfahren zählen. „Es kann nicht sein, dass ein Interessent seine Bewerbung bei der Bundeswehr einreicht und dann erstmal ein Jahr nichts mehr hört“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses. Ebenso sollte es die Möglichkeit von Initiativbewerbungen geben und nicht nur bloße Dienstpostenbesetzungen, welche die Bewerber in eine Rolle zwängen, unter der sie sich einen Dienst in den Streitkräften nicht vorstellen können. Die Abbrecherquote sei auch deshalb so hoch, weil zu wenig Rücksicht auf die Wünsche der Bewerber genommen werde. Zu guter Letzt gehören für Marie-Agnes Strack-Zimmermann zu einer modernen Personalgewinnung auch digitale Auswahlgespräche dazu. „Jeder zivile Arbeitgeber bietet so etwas bereits an. Wenn man mit denen konkurrieren möchte, dann muss man hier gleichziehen.“

Zur Sicherheit gehören auch stabile Brücken

Gleichzeitig plädierte sie für ein neues strategisches Konzept, in dem Sicherheit in Deutschland groß und allumfassend gedacht wird. „Es bedarf hier eines vernetzten Ansatzes, in dem alle Strukturen mitgedacht werden. Bestehende Infrastruktur ist in diesem Kontext genauso wichtig wie die Nachbeschaffung von schwerem Gerät für die Bundeswehr.“ Dazu zählen für sie auch intakte Brücken, über die ein Panzer im Ernstfall rollen kann, ohne dass diese zusammenbrechen. Keinen Hehl machte Strack-Zimmermann daraus, dass die angekündigte Zeitenwende Zeit braucht: „30 Jahre lang wurden die Streitkräfte ignoriert. Das zu ändern und die Aufwuchsfähigkeit zu stärken, dauert leider.“

Aus diesem Grund sieht die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses auch eine Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht oder die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht kritisch. Allein der Platzbedarf für geänderte Anforderungen bei der Stubensituation oder die Ausbildungskapazitäten für eine solch große Anzahl Wehrpflichtiger wären Problematiken, die zu den bestehenden Herausforderungen der Bundeswehr hinzukämen. Sie sprach sich deshalb dafür aus, zunächst die wirklich wichtigen Punkte anzugehen. Hierzu hatten einige Mitglieder und Gäste der RAG 4.0 jedoch konträre Meinungen.

Heute Abend geht’s weiter

Bereits für heute Abend lädt die RAG 4.0 zu ihrer nächsten Online-Veranstaltung ein. Von 19 bis 20 Uhr gibt es im Rahmen des „Military Monday“ eine geschichtliche Einführung in das humanitäre Völkerrecht. Kurzentschlossene können sich noch hier anmelden.

Weitere Infos über die RAG 4.0

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