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Eine einsatzbereite Bundeswehr braucht eine einsatzbereite Reserve

Der Dienst für die Heimat war das zentrale Thema beim Parlamentarischen Abend des Reservistenverbandes. Rund 500 geladene Gäste aus Bundeswehr, Politik und Gesellschaft waren zu der Veranstaltung ins Humboldt-Carré in Berlin-Mitte gekommen. Die Festrede hielt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Verbandspräsident Oberst d.R. Oswin Veith MdB beim Parlamentarischen Abend des Reservistenverbandes.

Foto: Benjamin Vorhölter

Der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Oswin Veith MdB, spricht beim Parlamentarischen Abend des Verbandes in Berlin.

Foto: Benjamin Vorhölter

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen spricht beim Parlamentarischen Abend des Reservistenverbandes.

Foto: Benjamin Vorhölter

500 geladene Gäste aus Bundeswehr, Politik und Gesellschaft waren zu Gast im Humboldt-Carré in Berlin-Mitte.

Foto: Benjamin Vorhölter

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Gespräch mit Stabsunteroffizier d.R. Tobias Zech, Stellvertreter des Präsidenten Reservistenverbandes.

Foto: Benjamin Vorhölter

Nach dem Abschluss des offiziellen Teil der Veranstaltung begleitet Verbandspräsident Veith die Ministerin zur Tür.

Foto: Benjamin Vorhölter

Die Landes- und Bündnisverteidigung rangiert mittlerweile wieder gleichrangig neben Einsätzen im Ausland. Und genau da braucht es Reservisten, mehr als in den letzten Jahrzenten. Der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Oswin Veith MdB, sagte dazu: „Ich bin mehr als erfreut, dass dieser Grundsatz mittlerweile in den Köpfen der Menschen fest verankert ist. Es gilt, diese starken und leistungsfähigen Reservestrukturen weiter auszubauen und zu nutzen, um das Fähigkeitsspektrum unserer Truppe wirksam und wirkmächtig zu ergänzen.“

Neue Strategie der Reserve

Diese Re-Fokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung hat folgerichtig auch Auswirkungen auf die künftige Rolle der Reserve. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagte es in aller Deutlichkeit: „Die Bundeswehr ist ohne ihre Reserve für die Landes- und Bündnisverteidigung sowie für den Heimatschutz nicht einsatzbereit – eine einsatzbereite Reserve ist Teil einer einsatzbereiten Bundeswehr.“ Diese unverzichtbare Rolle der Reserve wird in der neuen Strategie der Reserve angelegt sein, inklusive einer Beschreibung des Weges zu einer Reserve, die in der Lage sein wird, ihre Kernaufgaben zu erfüllen. Das Papier wird aktuell erarbeitet, auch unter starker Einbeziehung des Reservistenverbandes. Zahlreiche Workshops dazu sind bereits abgeschlossen. Die Veröffentlichung ist für die Jahrestagung der Reserve im Herbst geplant.

Schwerpunkte: Truppenreserve und Territoriale Reserve

Einige Punkte sind bereits jetzt schon absehbar. Das ist unter anderem die Anlehnung der Strategie der Reserve an die Planung der Bundeswehr mit Aussicht auf 2032. Der neue Schwerpunk soll auf der Truppenreserve mit ihren nicht-aktiven Verbänden liegen sowie auf der Territorialen Reserve. Das Prinzip der Freiwilligkeit bleibt erhalten. „Dies erfordert jedoch eine verbesserte Flexibilität und Attraktivität, auch für die Arbeitgeber. Anreize müssen die Betroffenen in ihrer Lebenswirklichkeit abholen“, sagte von der Leyen. „Der Reservistenverband bleibt unverändert unser verlässlicher Partner als Mittler und als Betreuer für alle ausgeschiedenen Soldatinnen und Soldaten und zur Unterstützung der Bundeswehr bei Ausbildung und Inübunghaltung.“

Schon zuvor hatte Veith bei seiner Begrüßung gesagt: „Wir als Reservistenverband arbeiten an Möglichkeiten, um wieder mehr Menschen für ein Engagement für die Heimat zu gewinnen. Zu Beginn dieses Jahres endete das Pilotprojekt der Ausbildung Ungedienter in Eigenverantwortlichkeit des Reservistenverbandes. Und auch die Aufstellung des ersten Landesregiments zielt auf eine stärkere Einbindung der Reserve in den Heimatschutz ab.“

Leistungen der Soldatinnen und Soldaten in den Fokus rücken

Doch auch die generelle Lage der Bundeswehr thematisierte Veith vor den rund 500 Gästen, darunter zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages im Allgemeinen und des Verteidigungsausschusses im Speziellen. „Wenn unsere Bundeswehr Thema in der Öffentlichkeit ist, geht es beinahe ausschließlich um Mängel, Pannen und Fehlleistungen. Es scheint manchmal, als würde unsere Bundeswehr stillstehen. Wir fordern eine Truppe, in der alles reibungslos funktioniert, vergessen aber, dass das Geld und Unterstützung kostet – und zwar eine Menge“, sagte Veith. „Auch hier sollten wir ehrlich und sachlich bleiben und den Frauen und Männern in Uniform respektvoll gegenübertreten. Nur wenn wir bereit sind, unsere Bundeswehr entsprechend gut auszustatten, kann sie ihren Aufgaben gerecht werden! Eines kommt in der Berichterstattung oft zu kurz: Die Menschen in der Bundeswehr. Die Motivation und die Leistung, die unsere Soldatinnen und Soldaten erbringen sowie die Bedürfnisse, die sie haben: Auch das muss in den Fokus gerückt werden!“

Parlamentarischer Auftrag

Der Reservistenverband trägt diese Botschaft nach außen. Neben dem parlamentarischen Auftrag, Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr zu betreuen sowie aus- und weiterzubilden, setzt sich der Verband auf den Marktplätzen dieser Republik von Kiel bis Sonthofen als Mittler in der Gesellschaft für die Belange der Streitkräfte ein. Dieser parlamentarische Auftrag macht den Reservistenverband einzigartig in der deutschen Vereins- und Verbändelandschaft. Und das schon seit 60 Jahren. Veith: „Wir streiten dort, wo es auch mal weh tun kann. Schließlich gehören Streit und Debatte ebenso zu unserer Demokratie wie Freiheit und Gleichheit.“

Über den Reservistenverband

115.000 Mitglieder treten aktiv für die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ein. Seit mehr als einem halben Jahrhundert engagieren Sie sich ehrenamtlich in der Erfüllung ihres parlamentarischen Auftrages als Mittler für die Belange der Streitkräfte in der Gesellschaft.

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