Kommunale Patenschaft zeigt Wertschätzung für die Bundeswehr
Die Stadt Erwitte begründet eine Patenschaft mit der 1. Kompanie des Versorgungsbataillons 7 (1./VersBtl 7) aus der Glückauf-Kaserne in Unna. Offiziell wird die Patenschaft am kommenden Donnerstag bei einem Festakt besiegelt. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bundeswehr begann jedoch schon viel früher.
Bereits im vergangenen April schlug der Erwitter Bürgermeister Hendrik Henneböhl die Patenschaft mit einer Bundeswehr-Einheit der Bundeswehr vor, um die gesellschaftliche Verankerung der Bundeswehr in einer „Nicht-Standort-Kommune“ zu stärken. Ein gleichlautender Aufruf mehrerer Landtagsfraktionen in NRW bekräftigte diesen Vorschlag und auch die Fraktionen im Stadtrat zeigten sich offen für die Idee. Auf dieser Grundlage nahm die Verwaltung Kontakt zu Generalinspekteur Eberhard Zorn auf und formulierte den Wunsch, eine geeignete Patenschaftseinheit zu finden. Auch die örtlichen Bundestagsabgeordneten unterstützten dabei. General Zorn erwiderte die Anfrage positiv und schlug für eine solche Patenschaft die 1. Kompanie des Versorgungsbataillons 7 (1./VersBtl 7) in Unna vor.
In ersten Gesprächen bei gegenseitigen Besuchen in Unna und Erwitte (Kreis Soest) wurden insbesondere regel-mäßige Austausche auf Arbeitsebene in Gestalt der zivil-militärischen Zusammenarbeit identifiziert, etwa im Bereich des Katastrophenschutzes oder auch mit örtlichen Unternehmen im Bereich der technischen Kooperation. Auch die wechselseitige Personalgewinnung in Form der örtlichen Karriereberatung (Berufsorientierung) für die Bundeswehr oder die Übernahme von ausscheidenden Sol-daten als Fachkräfte für lokale Unternehmen in Erwitte (Berufsförderungsdienst der Bundeswehr) fanden Anklang. Politische Bildung durch Jugendoffiziere und weitere sicherheitspolitische Seminare sind ebenfalls denkbar. Nicht zuletzt kulturelle und gesellige Veranstaltungen, Übungen im Stadtge-biet Erwitte und Sportveranstaltungen mit der Pateneinheit sind vorstellbar, genau wie eine Teilnah-me an Gedenkveranstaltungen wie dem Volkstrauertag. Der Stadtrat stimmte der Patenschaft schließlich im September einstimmig zu.
„Die Patenschaft soll zukünftig auch die Sichtbarkeit und Wertschätzung der Bundeswehr in Erwitte bestärken. Bis in die 1990er Jahre war Erwitte selbst Bundeswehrstandort. Mit der Kooperation wird diese Verbundenheit erneuert. Gerade in der aktuellen Zeit soll ein Impuls der öffentlichen Sensibilisierung für die Streitkräfte der Bundeswehr gesetzt und so auch die Erwitter Stadtgesellschaft eingebunden werden“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Erwitte. Bundesweit gibt es rund 700 solcher kommunalen Patenschaften mit Bundeswehreinheiten. Sie alle erfüllen die Funktion als Mittler für die Belange der Streitkräfte in der Gesellschaft.
Festakt am kommenden Donnerstag
Diese Patenschaft nun am 9. Februar 2023 mit einem öffentlichen Festakt offiziell begründet. Neben der Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde im Ratssaal ist um 18 Uhr auch ein öffentlicher Festakt mit zivilen und militärischen Elementen auf dem Erwitter Marktplatz geplant. Neben den Ansprachen von Bürgermeister Hendrik Henneböhl und einem Vertreter der Bundeswehreinheit wird die militärische Delegation der Kompanie auf den Marktplatz aufmarschieren und dabei von den Hellwegmusikanten begleitet. Zugleich folgt die zivile Seite in Gestalt der Fahnenabordnungen aller Schützenvereine sowie mit Vertretungen der örtlichen Hilfsorganisationen, des Katastrophenschutzes und der heimischen Reservistenkameradschaft, welche ihrerseits vom Tambourcorps Erwitte musikalisch begleitet werden. Ein musikalisches Programm und eine feierliche Atmosphäre in der historischen Kulisse des Erwitter Marktplatzes runden die Veranstaltung ab. Die Bürgerinnen und Bürger aus Erwitte und der Region sind alle herzlich eingeladen, diesem Teil als Zuschauer beizuwohnen. Für Be-sucher des öffentlichen Festaktes stehen am Schlossgelände kostenlose Parkplätze zur Verfügung.
Schon ab 12.30 Uhr stellt sich die 1./VersBtl 7 der interessierten Bevölkerung vor und steht dazu im Foyer des Rathauses bis 16.30 Uhr für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Auf dem Marktplatz ist während dieser Zeit zugleich eine kleine Fahrzeug- und Technikschau der Kompanie zu besichtigen.