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Ge­birgs­jä­ger­bri­ga­de 23: Ge­mein­sa­me Übung aller Er­gän­zungs­trup­pen­tei­le

Das hat es in die­ser Form noch nicht ge­ge­ben: Zum ers­ten Mal haben die drei Er­gän­zungs­trup­pen­tei­le der Ge­birgs­jä­ger­bri­ga­de 23 ge­mein­sam geübt.

Nach der Be­fehls­aus­ga­be durch den Grup­pen­füh­rer flie­ßen die Sol­da­ten na­he­zu laut­los in die Stel­lun­gen ein.

Foto: Krä­mer / Geb­JgBtl 233

Stil­ler Alarm! Den Ge­fechts­helm tief ins Ge­sicht ge­zo­gen, das Ge­sicht zur Un­kennt­lich­keit ge­tarnt, die Waffe trotz Schutz­wes­te nah am Kör­per – laut­los aber ge­schwind hu­schen die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten durch die dich­ten Bäume hin­durch, flie­ßen glei­tend in die sorg­fäl­tig an­ge­leg­ten Stel­lun­gen ein. Die Grup­pe war­tet auf die An­nä­he­rung des auf­ge­klär­ten Fein­des. Trai­niert wird ein Grup­pen­ge­fechts­schie­ßen. Die Luft knis­tert vor Span­nung. Die schie­ßen­de Ab­tei­lung sind Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten, die in einem der drei Er­gän­zungs­trup­pen­tei­le der Ge­birgs­jä­ger­bri­ga­de 23 be­or­dert sind. In einem Pi­lot­pro­jekt wer­den zum ers­ten Mal die Re­ser­vis­ten aus Berch­tes­ga­den, Bad Rei­chen­hall und Mit­ten­wald eine Woche lang zu­sam­men aus- und wei­ter­ge­bil­det.

„Die Re­ser­ve über­nimmt eine wich­ti­ge Rolle in der Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit Deutsch­lands und spe­zi­ell in den Ba­tail­lo­nen – stär­ker denn je“, un­ter­streicht der stell­ver­tre­ten­de Bri­ga­de­kom­man­deur, Oberst Björn-Ul­rich Kohl­bach, der ver­ant­wort­lich für die Re­ser­vis­ten­ar­beit in­ner­halb der Ge­birgs­jä­ger­bri­ga­de 23 ist – und damit auch für das ge­ra­de an­lau­fen­de Pi­lot­pro­jekt. Ob Hand­wer­ker wie Maler oder Zim­mer­mann, Stu­den­ten, Dok­to­ran­den oder An­ge­stell­te aus Wirt­schaft und hö­he­re Be­am­te der zi­vi­len Be­hör­den, Oberst Kohl­bach ist von der be­ruf­li­chen Spann­brei­te an­ge­tan: „Sie sind alle hoch mo­ti­viert und sind trotz ihrer zi­vi­len be­ruf­li­chen Be­las­tung voll dabei.“

Fünf Tage lang das volle Pro­gramm

Hohe Mo­ti­va­ti­on ist auch nötig, denn die fünf Tage in Mit­ten­wald sind voll­ge­packt mit un­ter­schied­li­chen Aus­bil­dungs­ab­schnit­ten. So geht es am ers­ten Tag los mit Grund­la­gen: Schie­ß­übun­gen am Schieß­si­mu­la­tor, bei denen unter an­de­rem die per­sön­li­chen Hal­te­punk­te an den Hand­waf­fen Ge­wehr G36, Ma­schi­nen­ge­wehr MG5 und Pis­to­le P8 er­mit­telt wer­den. Für die Mit­ten­wal­der Aus­bil­der, die sich so­wohl aus er­fah­re­nen Re­ser­vis­ten als auch aus ak­ti­ven Sol­da­ten re­kru­tie­ren, ist die An­pas­sung des un­ter­schied­li­chen Aus­bil­dungs­stan­des der Re­ser­vis­ten aus den drei Stand­or­ten her­aus­for­dernd.

Schnel­lig­keit und Treff­si­cher­heit sind ge­fragt: Die Re­ser­vis­ten schie­ßen auf der Stand­ort­schie­ß­an­la­ge die Nah­be­reichs­übun­gen so­wohl mit der P8 als auch mit dem G36. (Foto: Krä­mer / Geb­JgBtl 233)

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren sind in den drei Ge­birgs­jä­ger­ba­tail­lo­nen in Berch­tes­ga­den, Bad Rei­chen­hall und Mit­ten­wald Re­ser­vis­ten­kom­pa­ni­en neu auf­ge­stellt wor­den und auf­ge­wach­sen. Dabei ver­fügt Mit­ten­wald der­zeit über die zah­len­mä­ßig stärks­te Er­gän­zungs­kom­pa­nie mit einem fes­ten Kern stän­dig Üben­der in Zug­stär­ke. Das kam nicht über Nacht: Schritt für Schritt, Übung für Übung wur­den seit 2016 län­ger die­nen­de Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten wie auch Neu­zu­gän­ge ge­zielt aus- und wei­ter­ge­bil­det, wobei Ihnen auch Be­rüh­rungs­ängs­te ge­nom­men wur­den und über die Zeit ein fes­tes Team ent­stand. Seien es Übungs­auf­ent­hal­te in Leh­nin, Stet­ten am kal­ten Markt oder die NATO-Übung „Nordic Re­spon­se“ in Nord-Nor­we­gen – die Re­ser­vis­ten­kom­pa­nie wurde schritt­wei­se in die Übun­gen des Ba­tail­lons ein­be­zo­gen. Diese Er­fah­run­gen flie­ßen in die künf­ti­gen ge­mein­sa­men Aus­bil­dun­gen der Ge­birgs­jä­ger­bri­ga­de 23 ein.

So wird auch in den fol­gen­den Tagen der ge­mein­sa­men Aus­bil­dung das Pen­sum und die In­ten­si­tät ge­stei­gert. Die Schutz­wes­te über­ge­zo­gen, Schießbril­le und Helm an­ge­legt schie­ßen die Wehr­üben­den auf der Stand­ort­schie­ß­an­la­ge in Mit­ten­wald die Nah­be­reichs­übun­gen mit dem G36 und der P8. Hier geht es um Schnel­lig­keit mit gleich­zei­ti­ger Treff­si­cher­heit. Be­son­ders her­aus­for­dernd wird dann das zwei­tä­gi­ge Biwak auf dem Stand­ort­übungs­platz Dorn­stet­ten bei Lands­berg/Lech. Bei Nie­sel­re­gen sit­zen die üben­den Sol­da­ten ab und flie­ßen in ein klei­nes Wäld­chen ein. Die Grup­pen­füh­rer be­feh­len die vor­läu­fi­ge Rund­um­si­che­rung. Suk­zes­si­ve wer­den Stel­lun­gen er­kun­det und mar­kiert, Alarm­pos­ten fest­ge­legt und der Platz der Grup­pe vor­be­rei­tet. Mit Klappspa­ten und Schau­fel wird schlie­ß­lich ge­schanzt, die Stel­lun­gen für die fol­gen­de Aus­bil­dung „Grup­pe in der Ver­tei­di­gung“ vor­be­rei­tet. Die Aus­bil­der stel­len wäh­rend­des­sen die Klapp­schei­ben im Wald auf, die sich über Zug­schnü­re steu­ern las­sen.

Grup­pe in der Ver­tei­di­gung und Feu­er­über­fall

Plötz­lich sprin­gen die Klapp­schei­ben nach oben. Ein lau­ter Pfiff er­schallt durch die Bäume: Feu­er­über­fall. Zuvor hatte der Grup­pen­füh­rer bei der Be­fehls­aus­ga­be am Platz der Grup­pe die­ses Si­gnal zum Feu­er­über­fall fest­ge­legt. Die Grup­pe schie­ßt mit den Ge­weh­ren auf die Klapp­schei­ben, das Ma­schi­nen­ge­wehr feu­ert flan­kie­rend eine kräf­ti­ge Salve. Nun kann die Ver­tei­di­gung in den ge­lei­te­ten und selb­stän­di­gen Feu­er­kampf über­ge­hen. Der Feind ist aber erst­mal aus­ge­wi­chen. Un­ter­schied­li­che Sze­na­ri­en wer­den trai­niert bis zur Abend­däm­me­rung, die Grup­pen zwi­schen­drin ge­wech­selt. Am Platz der Grup­pe wer­den die Zelte auf­ge­schla­gen. Die Nacht wird feucht und kühl. Der Spieß bringt kurz nach Son­nen­auf­gang hei­ßen Kaf­fee und Früh­stück. Durch­ge­frös­telt stär­ken sich die Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten.

Das Ma­schi­nen­ge­wehr MG3 be­kämpft feind­li­che Kräf­te in Grup­pen­stär­ke. (Foto: Krä­mer / Geb­JgBtl 233)

Es geht in die End­pha­se der Übung: Nun wird die Aus­bil­dung „Grup­pe in der Ver­tei­di­gung“ mit schar­fer Übungs­mu­ni­ti­on durch­ge­führt. Die Er­schöp­fung ist den Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten an­zu­mer­ken, die Auf­sicht umso wach­sa­mer. Den­noch stel­len die Aus­bil­der fest: Der An­spruch der Re­ser­vis­ten ist ge­gen­über den ak­ti­ven Sol­da­ten iden­tisch.

„Im Op­ti­mal­fall ist ein Re­ser­vist nach einer fo­kus­sier­ten Aus­bil­dung nicht mehr von einem ak­ti­ven Sol­da­ten zu un­ter­schei­den“, sagt Oberst Björn-Ul­rich Kohl­bach. „Wir ar­bei­ten ge­mein­sam dran. Woran wir nicht ar­bei­ten müs­sen, ist die be­ein­dru­cken­de Mo­ti­va­ti­on die­ser für un­se­re Grund­wer­te ein­ste­hen­den Frau­en und Män­ner. Bei­spiel­ge­bend!“ So steht schon fest, dass die nächs­te ge­mein­sa­me Übung im kom­men­den Früh­jahr statt­fin­den wird, auf­bau­end auf die­ser zu Ende ge­hen­den Übung. Die erste Aus­bil­dungs­wo­che zeig­te, dass die Re­ser­ve ei­gen­stän­dig in der Lage ist, Übungs­vor­ha­ben zu pla­nen, und auch von der ak­ti­ven Trup­pe, die das Aus­bil­dungs­vor­ha­ben per­so­nell und me­tho­disch un­ter­stütz­te, ernst ge­nom­men wird – bis zum Schluss.

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