Präsident Ernst-Reinhard Beck Gast bei Roger Horné
Der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Ernst-Reinhard Beck MdB, war am 21. Oktober Gesprächspartner von Roger Horné in dessen halbstündiger Live-Sendung "Horné Live" auf NRW TV. Thema war der Bundeswehreinsatz in Afghanistan und die Mandatsverlängerung des deutschen ISAF-Kontingents durch den Deutschen Bundestag. Zuvor jedoch sprach Präsident Beck den Angehörigen der am Vortag bei einem Anschlag im Kundus getöteten Soldaten sein Beileid aus. Wegen dieses erneuten Anschlages ist die Diskussion um den Einsatz in Afghanistan wieder neu entbrannt, Vorfälle dieser Art sind jedoch auch in der Zukunft nicht zu verhindern und es ist unverständlich, so Beck, dass nach jedem Vorfall die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Mandats neu gestellt wird. Becks Ansicht nach zielen solche Anschläge bewusst auf die Gemütslage der deutschen Bevölkerung und sollen eine Verunsicherung bewirken.
Bei der Abstimmung über die Mandatsverlängerung gab es in den Fraktionen unterschiedliche Meinungen. Die Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, Renate Künast, vertrat in einer Einspielung die Meinung, es könne ohne militärische Sicherheit keine zivile Hilfe geben. Ernst-Reinhard Beck: "Ich kann dieser Stellungnahme nur zustimmen. Es ist im Grunde eine einfache Wahrheit die sie ausgesprochen hat: Dass nämlich Aufbau ohne militärischen Schutz nicht möglich ist und dass die Verpflichtung, die Deutschland mit der internationalen Staatengemeinschaft eingegangen ist, ohne den Einsatz von Soldaten einfach nicht erfüllt werden kann."
Weiteres Thema waren eventuelle Versäumnisse bei der Polizeiausbildung in der Vergangenheit. Beck berichtete von seinen Beobachtungen zur Ausbildung afghanischer Soldaten durch deutsche Feldjäger während seines Besuches in Afghanistan vor wenigen Wochen. "Da meine ich erstmals ein wirklich realistisches Konzept zu erkennen," so Beck. Dabei werden afghanische Polizisten in einer modularen Grundausbildung auf Patrouillen mitgenommen. Das gleiche gilt auch für die afghanische Armee. "Das afghanische Gesicht des Einsatzes soll so Zug um Zug verstärkt werden."
Zur Sprache kamen darüber hinaus der Schutz deutscher Soldaten im Einsatz sowie die Wahlen in den USA. Die USA werde Deutschland stärker in die Verantwortung nehmen. Die bedeute nicht zwingend mehr Soldaten, man müsse jedoch über einen effizienteren Einsatz nachdenken und Lösungen diplomatischer Art finden. Deutschland ist nicht isoliert, war eine Meinung aus der Bevölkerung. Auch Ernst-Reinhard Beck MdB vertritt die Ansicht, dass man sich nicht aus der internationalen Gemeinschaft ausklinken könne.
Als gefragter Gesprächspartner war Präsident Beck bereits im Juli dieses Jahres zu Gast in der Sendung.
Das Interview können Sie in der Mediathek von NRW TV ansehen.