Präsidiumssitzung im Schwabenländle
Das Präsidium des Verbandes tagte vom 4. bis 6. April in Stuttgart
Im Rahmen der Präsidiumssitzung, die von Ernst-Reinhard Beck MdB und seinem Stellvertreter Gerd Höfer MdB geleitet wurde, stellte sich der Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg (LKdoBW ), Oberst Franz Arnold, den Fragen des Erweiterten Präsidiums insbesondere im Bereich Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ). "Mit der neuen ZMZ-Struktur ist ein territoriales Netzwerk entstanden, das vor dem Hintergrund knapper und begrenzter Kräfte und Mittel einen sinnvollen und nachhaltigen Beitrag erlaubt. (…) Reservisten leisten dabei einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bürger im engsten Sinn."
Pressegespräch zum Thema "Tapferkeitsorden"
Im Pressegespräch wurde das Thema "Tapferkeitsorden" erneut thematisiert. Der Präsident des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V., Ernst-Reinhard Beck MdB, hatte die Diskussion über eine Tapferkeitsauszeichnung für deutsche Soldaten angestoßen und dabei auf die Symbolik des Eisernen Kreuzes hingewiesen: "Es ist in Krisenregionen der Welt zu einem Zeichen der Hoffnung, der Hilfe und der Solidarität geworden, für das wir uns keinesfalls schämen müssen." Beck geht es um die Anerkennung von besonderen Leistungen im Einsatz – wichtig ist ihm die Auszeichnung an sich und nicht die Form. "Wir sollten ernsthaft über eine Auszeichnung für besondere Tapferkeit, besonderen Mut und besondere Einzelleistungen im Einsatz nachdenken", äußerte der Bundestagsabgeordnete mit Nachdruck. Es gehöre schließlich zu Hoheitsabzeichen zur Bundeswehr auf allen Schiffen, Flug- und Fahrzeugen. Dass sich bereits seit 13 Jahren Soldaten in internationalen Krisengebieten befinden, sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Auch sein Stellvertreter, Gerd Höfer MdB, sprach sich für eine öffentliche Diskussion eines neuen Tapferkeitsorden aus. "Die Auszeichnung wäre natürlich nicht nur auf ein Krisenhandlung beschränkt", erklärte der SPD-Politiker. Der Vizepräsident für Information und Kommunikation, Michael Sauer, berichtete über das unerwartet starke Medienecho auf die Äußerungen Becks. Der eigentliche Auftrag der Reservisten (z. B. sicherheitspolitische Arbeit, Mittlerfunktion in der Gesellschaft, Unterstützungsleistungen für die Bundeswehr), so wichtig er auch für die Gesellschaft sei, habe dagegen im Medienalltag kaum eine Chance.
Nach dem Pressegespräch verabschiedete der Präsident den Bundesbeauftragten für den Schießsport, Hauptmann der Reserve Volker Fischer und seinen Stellvertreter Hauptfeldwebel der Reserve Berthold Holzenthal. Ernst-Reinhard Beck sprach beiden seinen außerordentlichen Dank für das langjährige Engagement aus und überreichte das 16-Länder-Wappen des Verbandes. Fischer hatte das Amt 1993 übernommen, Holzenthal war seit 1998 als Stellvertreter tätig. Als Nachfolger für Fischer stellte Präsident Beck Hauptmann der Reserve Walter Hoß vor. Zu seinen Stellvertretern wurden Oberleutnant der Reserve Horst Seiferling und Flottenapotheker der Reserve Jürgen Heinze ernannt.
In Stuttgart kam es zu zahlreichen Beschlüssen: Die Schiedsordnung wurde mit großer Mehrheit von den Mandatsträgern in der Erweiterten Präsidiumssitzung verabschiedet. Diese Folgeordnung war nach der in Kassel von den Bundesdelegierten angenommenen Satzungsänderung notwendig geworden. Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war dann der Wirtschaftsplan 2008, der im Schwabenländle vom Präsidium angenommen wurde.
Jörg Furch, Vizepräsident für Verbandspolitik berichtete den Teilnehmern der Sitzung von der Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.. Dieser hatte mitgeteilt, dass Reservisten im Jahr 2007 die stolze Summe von 630.000 Euro bei Haus- und Straßensammlungen für den Volksbund gesammelt hatten. Auch die über 65-Jährigen Reservisten haben Anspruch auf Betreuung durch den Reservistenverband. Daher hat das Präsidium Manfred Hoffmann mit der Aufgabe der "Betreuung Senioren über 65" beauftragt.
Erfreuliche Neuigkeiten
Die zukünftige Zusammenarbeit: Eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Reservistenverband und der Privatinitiative "Lachen helfen e.V." wurde in Stuttgart unterzeichnet. "Schnell und unbürokratisch dort helfen, wo Hilfe am dringensten benötigt wird", ist das Ziel des eingetragenen Vereins, der in Zukunft mit dem Reservistenverband gemeinsame Aufgaben erfüllen will.
Ende gut…alles gut!
Der Obergefreite der Reserve, Alexander Fuchs, erlitt bei einem Einsatz für den Reservistenverband einen Bandscheibenvorfall, der dazu führte, dass Bandscheibenprothesen eingesetzt werden müssen. In Stuttgart erhielt der Reservist einen Scheck über 6.000 Euro als Schmerzensgeld. Weitere 24.000 Euro werden ihm als Zuschuss für eine Umschulung oder berufliche Weiterbildung zur Verfügung gestellt.
Ausblick
Am 16. Mai wird in Frankfurt zu einer außerordentlichen Erweiterten Präsidiumssitzung geladen. Dazu hatte sich die Verbandsführung während der Tagung in Stuttgart entschlossen, um die Nachwahl des Vizepräsidenten Sicherheitspolitische Bildung durchführen zu können. Das Amt ist seit dem Rücktritt des Vizepräsidenten Kai Petersen im März unbesetzt.
Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, Wesen und Begründung militärischer Macht im 21. Jahrhundert in der Gesellschaft offensiv zu vertreten. Dabei ist es ihm besonders wichtig, die unterschiedlichen Aufgaben der Soldaten im Einsatz zu verdeutlichen: vermitteln – helfen – schützen – kämpfen.