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Ausbildung Ungedienter ist Thema bei der RAG Bundestag




Über die Ausbildung Ungedienter sprachen unter anderem Manfrend Schreiber, Olaf Detlefsen und Dr. Kristian Klinck (v.l.n.r.).

Foto: Florian Rode

Die Ausbildung von Ungedienten und deren Befähigung für den Dienst in der Reserve war Thema bei der jüngsten Sitzung der Reservistenarbeitsgemeinschaft (RAG) Bundestag. Die Runde widmete sich den Potentialen und Herausforderungen der Ausbildung, die mit einem Pilotprojekt des Reservistenverbandes vor sechs Jahren begann.

„Das Engagement des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. in diesem Bereich ist enorm“, sagte der Vorsitzende der RAG-Bundestag, Dr. Kristian Klinck MdB. Doch nicht nur das Engagement des Reservistenverbandes sei herausragend, sondern ebenfalls das der Ausbilder und die hohe Leistungsbereitschaft der teilnehmenden Frauen und Männer. Die Ausbildung Ungedienter ist eine kleine Erfolgsgeschichte.

Regionale Verwurzelung

Die Sicht der aktiven Truppe schilderte Oberst Olaf Detlefsen, Kommandeur des Landeskommandos Brandenburg. Er stellte zu Beginn seines Vortrags zunächst den Bedeutungswandel von Reservistinnen und Reservisten heraus, der sich weg vom reinen Mittler in der Gesellschaft hin einem unverzichtbaren Bestandteil der Auftragserfüllung der Bundeswehr entwickelt habe. Weiterhin skizzierte er den Unterschied zwischen bereits Gedienten und Ungedienten, indem er beschrieb, dass die Ungedienten zwar über keine Grundausbildung und keinerlei militärische Erfahrung verfügen, diese jedoch meistens mehr motiviert seien als aktive Soldatinnen und Soldaten. Detlefsen betonte die regionale Verwurzelung als starke Triebfeder. Den typischen Teilnehmenden der Ausbildung beschrieb er als angekommen im Privat- und Berufsleben und in einer Altersspanne zwischen 28 und 45 Jahren.

Im laufenden Jahr werden laut Detlefsen ca. 800 Ungediente ausgebildet, was im Vergleich zu den Jahren seit Beginn dieses Kooperationsprojektes mit ca. 1000 Ausgebildeten ein enorm hoher Zuwachs ist, jedoch hinsichtlich des Auftrags der Heimatschutzkräfte immer noch zu wenig sei. Als Herausforderungen nannte Olaf Detlefsen explizit den viel zu lange dauernden Prozess der Einschleusung, der fast zwölf Monate dauere und vor allem die fehlenden Ressourcen für die Ausbildung in der aktiven Truppe hinsichtlich Struktur, Material und Personal.

Herausforderung: Material

Von Seiten des Reservistenverbandes berichtete der Vizepräsident für Militärische Ausbildung und Kommandeur des Heimatschutzregiments 3, Oberst d.R. Manfred Schreiber. Er verdeutlichte, dass die Ausbildung Ungedienter immer auch Kreativität und Flexibilität erfordere. So wurden in Niedersachsen Online-Ausbildungen entwickelt, um die Präsenzstunden vor allem für die grüne Ausbildung einzusetzen. Eine weitere Herausforderung ist die Verfügbarkeit von Material: „Die Ausbildung ist immer vom guten Willen der aktiven Truppe angewiesen und Material gibt es keins. Wir klauben uns alles zusammen, wo immer es geht. Aktuell bekommen wir es aber noch hin.“

Zentral bei der Ausbildung sei die Herausbildung von Teamgeist und Kameradschaft, so Schreiber weiter. Des Weiteren berichtete er, dass in Niedersachsen ca. 350 Frauen und Männer ausgebildet wurden und bisher nur zwei die Ausbildung abgebrochen hätten, was ebenfalls ein sichtbarer großer Indikator für die hohe Motivation sei.

„Engagement der Ausbilder ist enorm“

Einer, der die Ausbildung Ungedienter durchlaufen hat, ist Kevin Leiser MdB. Er ist im Jahr 1993 geboren und musste keinen Wehrdienst mehr ableisten. Das wollte er nun nachholen. Insbesondere lobte er die Ausbilder und deren hohes Engagement, ohne die die Ausbildung Ungedienter in dieser Form nicht möglich wäre. Leiser berichtete weiter, dass die meisten seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter nach der Ausbildung im Heimatschutz untergekommen seien.

Im weiteren Verlauf der RAG-Sitzung sprach Thomas Erndl MdB, Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes und Stellvertretender Vorsitzender der RAG-Bundestag, über die Ausbildung Ungedienter in Bayern. Im Anschluss an die Kurzvorträge gab es Platz zum Austausch, für Fragen und Anregungen. Dr. Kristian Klinck bedankte sich abschließend für die Teilnahme und den konstruktiven Austausch.

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