Die Invictus Games 2023 waren Thema bei der Sitzung der Reservistenarbeitsgemeinschaft Bundestag (RAG). Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sich aus erster Hand über den Planungsstand und die geplante Durchführung der Spiele informieren, die vom 9. bis 16. September in Düsseldorf stattfinden werden.
Dr. Kristian Klinck MdB, Vorsitzender der Reservistenarbeitsgemeinschaft Bundestag, begrüßte zunächst Oberst i.G. Christian Brandes, Oberstleutnant Michael Krause und Oberstleutnant Winfried Weber aus dem Projekt-Team der Invictus Games im Verteidigungsministerium, Referat FüSK I 3. Die drei unmittelbar an der Planung beteiligten Referenten erläuterten den Mitgliedern der RAG zunächst den Ursprung der Invictus Games, die 2014 erstmals ausgetragen wurden.
„Ein Vermächtnis in die Gesellschaft tragen“
Der Wettkampf findet nun nach jahrelanger Planung zum ersten Mal in Deutschland statt. „Es geht um Anerkennung aus der Gesellschaft, es geht um Leidenschaft, es geht um die Kraft des Sports für die Wiederherstellung. Und es geht natürlich auch darum, ein Vermächtnis in die Gesellschaft zu tragen“, betonte Oberst i.G. Brandes eingangs. Dieses Vermächtnis wurde im Verlaufe des Vortrages und der Schilderung des zweiten Referenten, Brigadegeneral a.D. Michael Bartscher, noch kontrovers diskutiert.
Zunächst erhielten die RAG-Mitglieder jedoch einen Überblick über den Veranstaltungsort in Düsseldorf und die eingebundenen Partner. Sportlerinnen und Sportler aus 23 Nationen, 2786 Volunteers aus 55 Ländern, zehn Sportarten, sieben Wettkampftage und allein 20.000 Zuschauer bei der Eröffnungsfeier lassen erahnen, welche Bühne die Invictus Games den Sportlerinnen und Sportlern bieten werden. Der Eintritt ist frei, allein 9.500 Schülerinnen und Schüler sind bereits für einen Besuch der Invictus Games angemeldet. Mit dem Invictus Games Village hat man zudem eine Begegnungsstätte geschaffen, die Wettkämpfer und Besucher zusammenbringt. Erstmals sind in den Spielen in Deutschland auch Blaulichtorganisationen mit einbezogen, deren Angehörige ebenfalls Einsatzschädigungen oder einsatzbedingte Traumata erleiden.
„Best practice“ der Veteranenarbeit entwickeln
Der ehemalige Invictus-Games-Teilnehmer Brigadegeneral a.D. Michael Bartscher berichtete im Anschluss aus erster Hand von seinen Erfahrungen. Er bewertet die gemeinsame Erfahrung der Teilnehmenden als wichtigsten Aspekt der Spiele, konkret das Erfahren eines Gemeinschaftsgefühls für Personen, die häufig aufgrund ihrer Lebensrealität als Versehrte mit sozialer Isolation konfrontiert sind. Über die Fragen, warum im derzeit 37-Köpfe starken deutschen Wettkampfteam nur aktive Soldatinnen und Soldaten vertreten sind und wie die Spiele auch nachhaltig positiv in die Gesellschaft wirken können, wurde im Rahmen seines Vortrages offen diskutiert. Der Präsident des Reservistenverbandes und ehemalige RAG-Vorsitzende Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg erneuerte seinen Vorschlag, die Invictus Games auch zu nutzen, um ein „best practice“ der Veteranenarbeit aller teilnehmenden Nationen zu entwickeln und so voneinander zu lernen.