Reform bietet Reservisten neue Möglichkeiten
Beim Personalumbau setzt der Minister voll auf Qualifikation. Wer hochqualifiziert ist, muss bleiben – hat trotz Verkleinerung keine Chance auf einen früheren Ausstieg aus der Bundeswehr – oder soll mit attraktiven Angeboten für die Bundeswehr geworben werden. Dazu ist geplant, dass Quereinsteiger künftig flexibel in den Streitkräften dienen können. Bisher galt für Einstellungswillige ein Höchsteinstiegsalter von 40 Jahren, das jedoch in der Vergangenheit eher von theoretischer Natur war. Diese Grenze soll nun abgeschafft werden und es sollen flexible Verpflichtungszeiten von bis zu 25 Jahren kommen.
Damit gibt es künftig für qualifizierte Reservisten bessere Chancen, zum Beispiel für eine Wiedereinstellung oder eine langfristige Beschäftigungsmöglichkeit bei schlechten Perspektiven auf dem freien Arbeitsmarkt. Die Bundeswehr will dies mit finanziellen Anreizen attraktiv machen. Mehrere Zehntausend Euro könnten dabei an solche Verpflichtungswillige gezahlt werden. Sicher ist, dass die Bundeswehr dafür auch viel verlangen wird, was den Gesundheitszustand, die Fitness und die Auslandseinsätze während der Dienstzeit betrifft.
Der Entwurf dieser Ideen wird nun politisch diskutiert. Das Programm soll helfen, den Umbau der Streitkräfte schnell umzusetzen. Die Reform sieht vor, dass die Truppenstärke von derzeit 220.000 Soldaten auf 185.000 verringert wird. Stäbe sollen dabei ausgedünnt, die Einsatzfähigkeit und Durchhaltefähigkeit der kämpfenden Truppe erhöht werden. Auch bei den Beamten und Zivilangestellten der Bundeswehr wird es zu Personaleinsparungen kommen. Hier ist eine Reduzierung um 21.000 Dienstposten von 76.000 auf 55.000 geplant.
Weiterführende Informationen des Verteidigungsministeriums zum Thema
Symbolbild oben: Die Truppe soll noch schlagkräftiger werden
(Foto: Bundeswehr, Dana Kazda, flickr.com)
Bild unten: Verteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière
(Foto: Bundestag, Lichtblick, Achim Melde)