Reserveoffiziere der Ostseeländer trafen sich
Spannendes Thema für alle war der Cyberkrieg. Oberstleutnant Robert Diwisch von der Führungsakademie der Bundeswehr aus Hamburg beleuchtete die unterschiedlichen Arten eines virtuellen Krieges – von der Betriebsspionage bis hin zur Beeinflussung des gesamten Wirtschafts- und Versorgungssystems. Den Teilnehmern wurde deutlich, dass ein umfassender Schutz vor den Angriffen aus dem Internet nicht möglich ist. "Immer wieder muss in Technik, Personal und Strategie investiert werden, um gegen mögliche Angriffe gewappnet zu sein", sagte Diwisch.
Reservisten sind von Reformen betroffen
Oberst i. G. Harald Hellwig informierte über den aktuellen Stand der Bundeswehrreform. Der Abteilungsleiter G3 im Wehrbereichskommando I Küste stellte dabei unter anderem die zukünftige Struktur vor und informierte auch über die Neuausrichtung beim Reservistenkonzept. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die in Deutschland neu geschaffenen Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSUKr) in denen ausschließlich Reservisten eingesetzt werden. Er lobte die Regionalen Initiativen des Reservistenverbandes (RegIniRes), die eine Art Vorreiterrolle für die RSUKr darstellten.
China und das 21. Jahrhundert
Anschließend referierte Generalleutnant a. D. Friedrich W. Riechmann über die wirtschaftliche, politische und militärische Lage in China. Er informierte über die geostrategische Bedeutung des Landes und ging dabei auch auf die innenpolitischen Probleme ein. Auch die Gebietsansprüche Chinas im asiatischen Raum sowie der wirtschaftliche Einfluss auf die rohstoffreichen Länder Afrikas ließ er dabei nicht außer Acht.
In seinem Vortrag "Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – Zukunft der Kriege" informierte Brigadegeneral Karl H. Schreiner, Direktor für Lehre an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, über den Wandel in der Gesellschaft und die damit verbundenen zukünftigen Herausforderungen an die Bundeswehr und an die Sicherheitspolitik. Schreiner stellte sehr anschaulich die Problematik des Bevölkerungswachstums, des Rohstoff- und Trinkwassermangels und die damit verbundenen Bevölkerungswanderungen dar. Auch ging er auf die zunehmende Bedrohung der Weltwirtschaft durch internationalen Terrorismus ein. In abschließenden Vorträgen zur aktuellen Situation in den einzelnen Teilnehmerstaaten fand ein reger Erfahrungsaustausch zwischen den Reserveoffizieren statt.
Reservistenverband war Ausrichter in Deutschland
Die Baltic Sea Cooperation ist ein Zusammenschluss von Reservisten der neun Nato-Ostsee-Anrainerstaaten mit dem Ziel, die militärische Vernetzung in dieser Region voranzutreiben. Jährlich findet eine Konferenz statt – abwechselnd in einem anderen Mitgliedsland. In diesem Jahr war der deutsche Reservistenverband Ausrichter. Die Landesgruppe Schleswig-Holstein unter Leitung des Landesvorsitzenden Oberst a. D. Reinhard Unruh war für die Organisation zuständig.
Hans-Adolf Deussing / (red)
Bild oben: Die Teilnehmer aus neun Ländern stellen
sich für ein Erinnerungsfoto auf
(Foto: Bundeswehr, WBK I, Harald Junge).
Bild unten: Die Flaggen der Teilnehmerstaaten.
Jedes Land entsandte Reserveoffiziere zur
Baltic Sea Conference nach Kiel
(Foto: Hans-Adolf Deussing).