Reservist als Buskoordinator: Logistiker und Dolmetscher
"Für mich ist es selbstverständlich, in Not geratenen Menschen zu helfen", erklärt der 46-Jährige Nürnberger seine Motivation für den fordernden Schichtdienst an der niederbayerischen Grenze. Seit Oktober plant und koordiniert er den Einsatz von zehn Militärbussen und 25 Militärkraftfahrern zum Transport von Flüchtlingen. Neben der Bundeswehr sind auch die Deutsche Bahn, die Bundespolizei sowie zivile Auftragnehmer in die Logistik mit eingebunden. "Die Befehle, wie viele Flüchtlinge wir wann und wohin bringen sollen, kommen direkt aus Berlin vom Kommando Territoriale Aufgaben", sagt Kelly, der sich selbst als "Überzeugungstäter" bezeichnet. "Ich habe festgestellt, dass die Bundeswehr hier dringend gebraucht wird, und möchte meinen Beitrag leisten."
Auch zu den Flüchtlingen selbst pflegt Kelly einen guten Kontakt: Eine mehrjährige berufliche Station in Saudi-Arabien nutzte er, um solide Grundkenntnisse der arabischen Sprache zu erlernen. Da viele der Ankommenden lediglich Arabisch sprechen und nur wenige Dolmetscher zur Verfügung stehen, sind sowohl die Flüchtlinge als auch die Polizei über jede Hilfe bei der Kommunikation froh. Kelly konnte so schon manches Missverständnis ausräumen oder beruhigend eingreifen: "Meistens geht es um banale Dinge wie beispielsweise den weiteren Ablauf. Ich behandele die Flüchtlinge wie normale Menschen und spreche ganz ruhig mit ihnen. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht."
Einen ausführlichen Beitrag gibt es auf der Seite des Landeskommandos Bayern
Patrick Wandscheider / (red)
Bild oben:
Kelly am Grenzübergang Neuhaus am Inn
(Foto: LKdo BY/Henn)