Reservisten gewappnet für strengen Winter
Übungslage: Schneechaos
Das Schneechaos gefährdet dabei die Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung und Kommunikation. Feuerwehren und Krankenwagen geht allmählich der Diesel aus. Der Krisenstab der Kreisverwaltung bittet schließlich die Bundeswehr um Hilfe. Eine flächendeckende Versorgung der Einsatzkräfte wird letzten Endes durch fünf stationäre und zwei mobile Tankanlagen sichergestellt. Notaggregate versorgen die öffentlichen Gebäude mit Strom. Doch die Lage spitzte sich weiter zu: Telefon- und Internetleitungen brachen zusammen. Die Bevölkerung kann keinen Notruf mehr absetzen. Der Feuerwehr-Funk ist das einzige Kommunikationsmittel. Unverzüglich bauen Tetrapol- und Satcom-Trupps mit den vorhandenen technischen Möglichkeiten ein Notsystem auf. Zudem muss während der Übung eine Verstopfung der Nahe mit Treibgut durch den Einsatz von Pioniergerät geräumt werden, da eine Überflutung der Innenstadt von Idar-Oberstein droht.
Positives Fazit nach vier Übungstagen
Im Laufe des Tages verbesserte sich die Wetterlage und nach vier Tagen im Schichtbetrieb war die Übung beendet. Der Beauftragte der Bundeswehr für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Landkreis Birkenfeld, Oberstleutnant d.R. Stefan Bill, zog unmittelbar nach der Übung ein positives Fazit: "Ohne der endgültigen Auswertung vorgreifen zu wollen, war es für unser KVK sehr gewinnbringend, nicht nur mit der zivilen Verwaltung, sondern auch gleichzeitig mit den übergeordneten Kommandobehörden gemeinsam zu üben. Dabei haben insbesondere die neue EDV-Ausstattung und die Fähigkeitsdatenbank unsere Aufgabenerfüllung deutlich erleichtert."
Bundeswehr im Katastrophenschutz nur die "zweite Welle"
Von den Fähigkeiten der KVKs überzeugte sich vor Ort der Befehlshaber im Wehrbereich II, Generalmajor Gerhard Stelz. Bei seinem Besuch ging es unter anderem um die räumliche Unterbringung der KVKs, die Integration in die zivilen Krisenstäbe und um die Ausstattung mit Datenverarbeitungs- und Kommunikationsgeräten. Zudem erkundigte er sich über die Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit zivilen Partnern und über die Akzeptanz der Arbeitgeber für die Freistellung bei solchen Übungen. Der General machte aber auch deutlich, dass die Bundeswehr im Katastrophenschutz nur die "zweite Welle" sein kann. Die Hauptverantwortung liege bei den Verwaltungen und Hilfsorganisationen.
Bild oben:
Der Beauftragte des KVK Birkenfeld,
Oberstleutnant d.R. Stefan Bill (r.), bei der
Einweisung von Stabsfeldwebel d.R. Elmo Göthner.
Bild unten:
Auch auf den Einsatz von verschiedenen
Kommunikationsmitteln kam es bei der
Übung an.
(Fotos: El-Araj)