Reservisten haben eine gute Zukunft vor sich
Generalleutnant Günter Weiler kündigte vor den Mandatsträgern des Verbandes an, dass es in der neuen Bundeswehrstruktur viel Platz für Reservisten geben werde. Der Stellvertreter des Generalinspekteurs und Beauftragte für die Reservisten der Bundeswehr sagte: "Ich könnte mir den künftigen Heimatschutz ähnlich den regionalen Initiativen des Reservistenverbandes als individuelle Truppenteile vorstellen." Über ihre künftige Rolle, ihren Auftrag und ihre Ausstattung werde nach dem jeweiligen regionalen Bedarf entschieden.
Und wer das von den Zuhörern aus dem Munde eines Generals nicht glauben mochte, konnte ähnliches von den Festrednern am Abend hören. Voran Bundespräsident Christian Wulff. Er sagte: "Setzen Sie darauf, dass es mehr denn je auf Sie ankommen wird. Denn ich erkenne bei allen Fachleuten die Bereitschaft, das diskutieren zu wollen. Ihre Brückenfunktion zwischen Bevölkerung und Bundeswehr wird immer wichtiger werden." Und auch der Parlamentarische Staatssekretär beim Verteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), sprach unisono zu den 400 Gästen des abendlichen Festbanketts. Schmidt: "Die Reserve ist notwendig. Neben den Einsätzen werden Sie bei der Zentral-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) und in der Katastrophenhilfe benötigt." – Zum weiterführenden Artikel.
Während der fünf Feierstunden des Festbanketts erhielten die Sieger des Medienpreises des Reservistenverbandes ihre Goldenen-Igel-Urkunden überreicht. Mehr Informationen. Und zum Drei-Gang-Festmenü – bestehend aus Cremesüppchen von Steinpilzen mit Crôutons und Schnittlauchröllchen, saftig gebratenem Kalbsrücken mit grünem Kräutergemüse, gratinierten Kartoffeln und einer Rotwein-Schalottensauce sowie einem Tiramisu mit Amaretto-Erdbeeren – sorgte der Reservistenmusikzug Niedersachsen für die musikalische Untermalung. Erstmals wurde der "Marsch der Reservisten" gespielt. Das Stück ist anlässlich des Jubiläums von Oberfeldwebel Sebastian Middel aus Olpe komponiert worden – wir berichteten. "Das war eine große Ehre für uns, den Marsch vor dem prominenten Publikum im Beisein des Bundespräsidenten spielen zu dürfen", sagte der musikalische Leiter des Musikzuges, Oberleutnant Thomas Andreas im Anschluss. Er bezeichnete das Werk als "anspruchsvoll". Die 40 Musiker unterhielten die Gäste mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire den ganzen Abend prächtig.
Die bei der Bundeswehr beliebte Sigrid Kuhlmann – von der Truppe liebevoll Mutter der Infanterie genannt – erhielt am Ende der Veranstaltung eine Geldspende in Höhe von 1.750 Euro und zehn US-Dollar überreicht. Die Gäste sammelten für die engagierte Frau, die sich mit dem Geld für traumatisierte Soldaten einsetzen will. Seit vielen Jahren organisiert Kuhlmann Veranstaltungen für Soldaten. Sie will damit vor allem ein Zeichen der Solidarität setzen. So wie zahlreiche Gäste, die am Abend die gelbe Schleife der Solidarität an ihrer festlichen Abendgarderobe trugen.
Die würdige Festveranstaltung war auch deshalb eine kurzweilige Sache, weil das Personal des Estrels gemeinsam mit den Organisatoren des Reservistenverbandes eng zusammengearbeitet hatte. Wegen der hohen Sicherheitsstufe waren Polizei und Bundeswehr ebenfalls eng eingebunden worden. Während die Gäste es sich im Saal gutgehen ließen, konnten sie sich auf die Sicherheitsbeamten der Polizei, die Soldaten des Wachbataillons sowie die Feldjäger verlassen. Es gab keine Störungen.
Festakt-Broschüre: 50 Jahre Reservistenverband als PDF
Bild 1 oben: Der Reservistenmusikzug Niedersachsen
sorgte für abwechslungsreiche Unterhaltung
(Foto: Ralf Wittern)
Bild 2: Ehrenpräsident des Reservistenverbands,
Ernst-Reinhard Beck MdB (links), im Gespräch mit dem
Generalinspekteur, General Volker Wieker
(Foto: Ralf Wittern)

Bild 3: Präsidenten unter sich: Bundespräsident Christian Wulff (links)
unterhält sich mit dem Präsidenten des Reservistenverbands, Gerd Höfer
(Foto: Ralf Wittern)
Bild 4: Roderich Kiesewetter, Stellvertreter des Präsidenten
des Reservistenverbands, spricht zu den 400 Gästen
im Hotel Estrel in Berlin (Foto: Ralf Wittern)
Bild 5 (unten): Ein Drill-Team des Wachbataillons
der Bundeswehr zeigte, was es kann (Foto: Ralf Wittern)