Reservisten mit Fluthilfemedaille ausgezeichnet
Für ihren unermüdlichen Einsatz nach der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal hat das Landeskommando Nordrhein-Westfalen hat acht Reservisten die Fluthilfemedaille verliehen. Die Übergabe der Medaillen erfolgte bei einem Stabszug-Antreten in Düsseldorf.
Unmittelbar nach dem verheerenden Hochwasser im Sommer 2021 versorgten die Reservisten die freiwilligen Helfer in Dernau aus einer mobilen Feldküche – wir berichteten. Zwischen 500 und 600 Mahlzeiten gaben sie jeden Tag aus. An den Wochenenden, als Helfer aus dem gesamten Bundesgebiet ins Dorf kamen, auch schonmal doppelt so viele. Auch zwei Jahre später war die Gruppe noch regelmäßig vor Ort und engagierte sich – da hatte das mediale und öffentliche Interesse schon lange nachgelassen. Selbst beim Tag der Bundeswehr 2023 in Bückeburg waren die Reservisten mit einem Stand vertreten und sammelten durch den Verkauf von Patches 920 Euro, die eins zu eins wieder in die Hochwasserhilfe flossen. Für ihren aufopferungsvollen Einsatz erhielten die Reservisten nun also die vom Bundespräsidenten gestiftete Fluthilfemedaille, die im Oktober 2022 erstmals verliehen worden war.
Seinerzeit wurden in Koblenz die ersten 100 Bundeswehrangehörigen ausgezeichnet. Der feierliche Appell in der Falckenstein-Kaserne war ein Ausdruck des Dankes an den Beitrag, den die Bundeswehr Seite an Seite mit staatlichen und privaten Rettungs- und Hilfsorganisationen für die Menschen vor Ort und das Gemeinwohl in Deutschland geleistet hatte. Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Hitschler sagte, dass die Auszeichnung auch ein Zeichen der Anerkennung dafür sein solle, dass die Helfenden so vieles auf sich nehmen mussten: „Durch Ihren ganz persönlichen Einsatz haben Sie für die Menschen in Not Großartiges geleistet, erhebliche Belastungen geschultert und sich zugleich um die positive Wahrnehmung der Bundeswehr in der Mitte der Gesellschaft verdient gemacht.“ Ein Satz, der genauso auf die nun ausgezeichneten Reservisten zutrifft.
Hintergrund
Am 14. Juli 2021 fielen mancherorts mehr als 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Der Dauerstarkregen verursachte in dieser Nacht starke Überschwemmungen und Hochwasser. Dies hatte dramatische Folgen in einigen Gebieten von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Aufgrund der schweren Unwetter starben mehr als 180 Menschen. Das Leid vor Ort war unvorstellbar. Der Katastrophenalarm wurde ausgelöst und die Bundeswehr startete die Soforthilfe. Viele Soldatinnen und Soldaten waren im Einsatz. Auch Reservistinnen und Reservisten sowie zahllose zivile Mitarbeitende der Bundeswehr unterstützten die Menschen in den betroffenen Bundesländern.
Die Amtshilfe in Zahlen
Die Bundeswehr bewilligte 185 Hilfeleistungsanträge und leistete 58 Soforthilfen. An 48 Tagen waren bis zu 2.327 Soldatinnen und Soldaten mit mehr als 300 Fahrzeugen gleichzeitig in den Hochwassergebieten im Einsatz. Darüber hinaus wurden gleichzeitig bis zu zehn Hubschrauber zur Rettung von Menschen und zum Transport von Hilfsgütern eingesetzt. Sieben Satellitenkommunikationssysteme und drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen unterstützten parallel die Betroffenen und Helfenden vor Ort. Die Bundeswehr lieferte rund 2,6 Millionen Liter Treibstoff. Insgesamt wurden rund 3.000 Tonnen Material auf dem Landweg und gut 100 Tonnen auf dem Luftweg transportiert.