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Reservisten sind natürliche Multiplikatoren für Nachwuchsgewinnung




Die Bundeswehr benötigt jährlich zwischen 7.500 und 15.000 freiwillig Wehrdienstleistende, um das Fehl an Grundwehrdienstleistenden ausgleichen zu können. Soweit die Planungen des Verteidigungsministeriums. Am 1. März dieses Jahres konnte die Truppe gerade einmal 380 Männer für diesen neuen Freiwilligendienst gewinnen. Zahlreiche Medien berichten deshalb seit einigen Wochen von Nachwuchsproblemen bei der Bundeswehr.

"Es wird in der Diskussion vergessen, dass die Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr von den politischen Entwicklungen überrollt worden ist", sagt Gerd Höfer, Präsident des Reservistenverbandes. "Es wird eine gewisse Zeit dauern, bis das neue Konzept greift, zumal die meisten Kreiswehrersatzämter vor ihrer Auflösung stehen könnten. Es ist noch gar nicht klar, wer sich um den Nachwuchs an Freiwilligen kümmern soll", so Höfer.

Berufseinsteiger informieren sich bei älteren Arbeitnehmern
Der Major der Reserve kann sich vorstellen, dass auch der Reservistenverband werbend für die Bundeswehr tätig werden könnte: "Es war doch schon immer so, dass Schulabgänger und Berufsinteressenten diejenigen bei ihrer Berufsfindung um Rat fragen, die selbst einen entsprechenden Beruf ausüben oder ausgeübt haben. Reservisten sind also die natürlichen Multiplikatoren für die Bundeswehr, denn sie bekennen sich noch heute zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber. So etwas findet sich in anderen Berufen selten", so Verbandspräsident Höfer. Dieses Potenzial könnte die Bundeswehr für ihre Nachwuchsgewinnung kostengünstig nutzen. Immerhin ist der Reservistenverband mit über 100 Geschäftsstellen und mehr als 2.300 Reservistenkameradschaften flächendeckend in Deutschland vertreten.

4,8 Millionen Euro für Nachwuchswerbung für die Mannschaftslaufbahn
Indes startet die Bundeswehr bald eine Werbekampagne. Sie zielt dabei vor allem auf Interessenten für die Laufbahn der Mannschaften – also vom Dienstgrad Schütze bis zum Oberstabsgefreiten ohne Vorgesetztenfunktion. So sollen im Jahr 2011 knapp 5,7 Millionen Euro für Anzeigen ausgeben werden. "Das sind 286.000 Euro mehr als im vergangenen Jahr – also ein Plus von 5,3 Prozent", heißt es aus dem Presse- und Informationsstab der Bundeswehr in Berlin. Der Unterschied zum Vorjahr: 4,8 Millionen Euro fließen dieses Jahr in die Schwerpunktkampagne zur Werbung für die Mannschaftslaufbahn. Die Einstellungsvoraussetzungen sind relativ niedrig angesetzt. So reicht es aus, die deutsche Staatsangehörigkeit nach Artikel 116 des Grundgesetzes zu besitzen, zwischen 17 und 32 Jahre alt zu sein und die Schulpflichtzeit absolviert zu haben – ein Schulabschluss oder eine zivilberufliche Ausbildung sind nicht erforderlich. Damit ist eine Verpflichtungszeit von grundsätzlich bis zu acht Jahren möglich. Während oder nach der Dienstzeit kann ein Schulabschluss nachgeholt werden oder eine Berufsausbildung erfolgen (Informationen des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr).

Freiwilligendienst wird ab Juli auch für Frauen geöffnet
Ab Juli 2011 werden die gesetzlichen Vorgaben des Wehrrechtsänderungsgesetzes greifen. "Damit verbunden sind auch finanzielle Anreize für den freiwilligen Wehrdienst, der dann auch für Frauen offen ist", so das Ministerium. Dieser Dienst dauert zwischen zwölf und 23 Monate. Das erste halbe Jahr dient als Probezeit, die von beiden Seiten jederzeit beendet werden kann. Wer sich für einen freiwilligen Dienst in den deutschen Streitkräften interessiert, soll sich an den örtlichen Wehrdienstberater wenden. Er beantwortet alle Fragen rund um den Dienst bei der Bundeswehr – ob als freiwillig Wehrdienstleistender oder als Soldat auf Zeit.
 

Detlef Struckhof

Archivbild oben: Die Bundeswehr sucht Freiwillige für
die Laufbahn der Mannschaften. Auf dem Foto sind Rekruten
des Gebirgspionierbataillons 8 aus Ingolstadt zu sehen
(Foto: Bundeswehr, Stollberg, flickr.com)

Bild unten: Gerd Höfer ist Präsident des Reservistenverbandes
(Foto: Bernd Schoelzchen, loyal)

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