Reservisten sollen Zukunft der Nato mitgestalten
Auf dem diesjährigen Wintertreffen trafen sich über 300 Reserveoffiziere aus 29 Nationen von CIOR (Interallied Confederation of Reserve Officers) und CIOMR (Interallied Confederation of Medical Reserve), den internationalen Vereinigungen der Reserveoffiziere beziehungsweise der Sanitätsreserveoffiziere, vom 9. bis 12. Februar in Brüssel. Neben der Arbeit in den verschiedenen Gremien und im CIOR-Rat bildete die Videobotschaft Stavridis‘ einen Glanzpunkt der Veranstaltung.
Reservisten verfügen über zivil-militiärische Expertise
In seiner Ansprache forderte Admiral Stavridis die Kongressteilnehmer zur Mitgestaltung der Zukunft der Nato auf. Ausgehend vom neuen strategischen Konzept der Nato – verabschiedet auf dem Kongress der westlichen Militärallianz in Lissabon im Oktober 2010 – verlangte der US-Amerikaner von CIOR und CIOMR, sich an der derzeitigen Diskussion zur Bewältigung verschiedener aktueller Problemfelder der Nato produktiv mit ihrer zivil-militärischen Expertise einzubringen und somit die Zukunft der Nato mitzugestalten. Insbesondere die Problematiken der Piraterie und der Möglichkeiten von Computerkriegen (Cyber Warfare) sollen im Fokus dieser Überlegungen stehen. Aber auch die Ausgestaltung der Übergabe von Verantwortung in Afghanistan, die Weiterführung des Stabilisierungsprozesses auf dem Balkan, die Einbindung von Russland als strategischem Partner der Nato und verknüpft damit die Integration der Nato in die Raketenabwehr der USA, sowie die Umgliederung der Nato-Kommandostruktur sollen betrachtet werden.
Mit der Aufforderung Stavridis‘ wird der Wert von CIOR und CIOMR im Speziellen und den Reservisten im Allgemeinen für die Nato und ihre Streitkräfte abermals deutlich: "Insbesondere die Reservisten verstehen, ihre Erfahrungen aus der zivilen und militärischen Welt kombiniert für die Belange ihrer Staaten einzusetzen".
Umsichtige Verhandlungsführung
Auch die allgemeine Gremienarbeit und die Arbeit im CIOR-Rat verliefen erfolgreich. Der für CIOR und CIOMR zuständige Vizepräsident, Oberstleutnant der Reserve Dr. Hans-Jürgen Schraut, sagte: "Die wesentlichen deutschen Positionen konnten, insbesondere durch die umsichtige und besonnene Verhandlungsführung des amtierenden norwegischen CIOR-Präsidenten, Kapitän zur See der Reserve Jon Erling Tenvik, erreicht werden."
Archivbild: CIOR-Winterkongress 2010
(Foto: Ann Knabe)