Reservisten unterstützten während des Papstbesuches
Zur Koordination mit den Blaulichtkräften hatte das Wehrbereichskommando III der Bundeswehr bereits Ende Juli bis Mitte August sein Lagezentrum Inland mit Reservisten verstärkt. Einer von ihnen war Hauptmann der Reserve Björn Stahlhut, Stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Berlin des Reservistenverbandes. Die beiden aktiven Soldaten im Lagezentrum und zwei weitere Reservisten stellten den Unterstützungsbedarf für die Malteser fest: "Da ging es um die Frage: Wo habt ihr Bedarf – etwa bei Führungs- oder Fernmeldefähigkeit, Transportraum und geländegängigen Fahrzeugen, gerade im Eichsfeld", sagt Stahlhut.
Sanitäter betreiben den Behandlungspunkt 100
Während des Besuches in Berlin und im Eichsfeld konnten die zivilen Helfer die Organisation vor Ort und die Sicherheit aus eigener Kraft gewährleisten. In Erfurt hingegen war die Bundeswehr präsent: In der Nachbarschaft der Public-Viewing-Area am Eisstadion hatte das Sanitätsregiment 32 (Weißenfels) vorsorglich einen sogenannten Behandlungspunkt 100 eingerichtet, der aber keine schwerwiegenden Fälle zur Behandlung hatte. Vorsorglich war auch das Kreisverbindungskommando (KVK) Erfurt einberufen worden: Rund um die Uhr wechselte sich Reservistenverbands-Landesvorsitzender Oberstleutnant der Reserve Constantin Graf von Faber-Castell, der Leiter des KVK, mit seiner Stellvertreterin Oberleutnant der Reserve Rita Tröbst in Zwölf-Stunden-Schichten ab. Auch hier blieben Notfälle aus, trotzdem zog Faber-Castell eine positive Bilanz: "Trotzdem war der Einsatz ein großer Erfolg, weil erstmalig die Möglichkeit gegeben war, alle Verfahren erstmals nicht in Übung, sondern im realen Einsatz durchzuspielen."
"Helfer mit Herz"
Mit angepackt haben die Kameraden und Kameradinnen aus der Kreisgruppe Baden Südwest am Samstag und Sonntag während des Besuches Benedikts XVI. in Freiburg: Die fünfköpfige Truppe unter Oberstabsfeldwebel d.R. Richard Schmieder verstärkte den Sicherheitsdienst am Haupttor des Freiburger Flugplatzes – und das zu einer Zeit, die für andere sicherlich eine harte Probe dargestellt hätte, nämlich von Samstagnacht zwei Uhr bis um 14 Uhr des Folgetages. Viele der jugendlichen Pilger kamen nach der Vigilfeier am Samstag auf den Flugplatz, um dort unter freiem Himmel in Schlafsäcken zu übernachten und am Sonntag die Heilige Messe mit dem Papst zu feiern. Die "Helfer mit Herz" im Tarnfleck lotsten sie vom Haupttor zu ihren Plätzen. "Und die, die es wollten, haben wir um sechs Uhr geweckt", sagt Schmieder. Denen sei es ein gutes Werk gewesen, dem Sicherheitsdienst eine Entlastung und der Bevölkerung eine Freude: "Der Zivilbevölkerung hat es gefallen, wieder einmal Soldaten in Aktion zu sehen."
Wilhelm R. Schreieck / Alexander Vögtle
Bild oben: Zu Land und in der Luft dabei. Die Bundeswehr
und ihre Reservisten beim Papstbesuch
(Foto: Archiv JG 73 / Vögtle / Montage: wrs).
Das Kreisverbindungskommando Erfurt bei der Einweisung während
des Schichtwechsels in der Unterstützungszelle Bundeswehr,
v.l.n.r. Oberleutnant d.R. Rita Tröbst, Oberstleutnant d.R.
Constantin Graf von Faber-Castell,
Oberleutnant d.R. Robert Ninnemann und
Oberfeldwebel d.R. Thomas Hofinger.
(Foto: Constantin Graf Faber-Castell).
Die "Helfer mit Herz" aus der Kreisgruppe Baden Südwest:
Oberstabsfeldwebel d.R. Richard Schmieder,
Stabsunteroffizier d.R. Peter Hahner,
Stabsunteroffizier d.R. Alexander Vögtle,
Obergefreiter d.R. Manfred Doll und
Schütze d.R. Sonja Hahner
(Foto: Alexander Vögtle).