Zwei Jahre ist es her, seit die in den Geschäftsstellen des Reservistenverbandes in ganz Deutschland tätigen Organisationsleiterinnen und -leiter des Reservistenverbandes zu einer Tagung zusammengefunden haben. Coronabedingt musste der Austausch vis-à-vis im Jahr 2020 ausfallen. Entsprechend groß war die Freude der etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich Ende August für drei Tage wieder in der analogen Welt zu begegnen. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben damit in Dresden ein Zeichen dafür gesetzt, dass die Verbandstätigkeit wieder an Fahrt aufnimmt. Verbandspräsident Patrick Sensburg nutzte die Gelegenheit, um die Bedeutung der Reserve zu betonen und eine erhebliche Aufstockung der Stellen für Reservistendienst Leistende zu fordern.
Wie schon im Jahr 2019 tagten parallel zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Reservistenverbandes die Stabsoffiziere und Feldwebel für Reservistenangelegenheiten am selben Ort. Der zweite Tag führte beide Veranstaltungen zusammen. Besondere Teilnehmer an diesem Tag waren Brigadegeneral Andreas Henne, stellvertretender Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben in Berlin, und Verbandspräsident Prof. Dr. Patrick Sensburg, Oberst d.R. und MdB. Beiden war daran gelegen, zu betonen, dass die Reserve ein unverzichtbarer Bestandteil der Bundeswehr sei. Sensburg machte deutlich, dass die Bundeswehr Strukturen haben müsse, die in das Jahr 2021 oder 2022 passten. „Und da wird es ohne Reserve nicht gehen“, betonte er. „Wir können sonst viele Aufgaben nicht schultern, die die Bundeswehr schultern muss. Wir müssen uns klar werden: Was wird die Reserve leisten müssen? Wie groß muss die Reserve sein?“ Für Sensburg ist klar, dass die Reserve weiter an Bedeutung gewinnt. Er fordert deswegen eine Aufstockung der Stellen für Reservistendienst Leistende von derzeit 4.500 auf 10.000 pro Jahr.
Für Brigadegeneral Henne steht fest, dass die Arbeit nur dann zum Erfolg führt, wenn sich der Reservistenverband und die Bundeswehr den zukünftigen Herausforderungen gemeinsam stellen: „Mir kommt es darauf an, dass wir Herausforderungen, die im Bereich bestehen, gemeinsam angehen und gemeinsam lösen. Es ist klar, dass die enge Zusammenarbeit zielführend ist. Wir sind aufeinander angewiesen.“
Gemeinsam besser werden
Die Sachgebiete aus der Bundesgeschäftsstelle informierten die Organisationsleiterinnen und -leiter über wichtige und wesentliche Veränderungen und Neuigkeiten aus ihren Arbeitsbereichen. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, um Erfahrungen aus der Fläche zu spiegeln oder offene Fragen im direkten Gespräch zu klären.
Vizepräsident für Mitgliedergewinnung und -service Edgar Strauch ergriff das Wort, um noch einmal für die wichtige Aufgabe der Mitgliederwerbung zu sensiblisieren: „Mein Ziel ist, im nächsten Jahr auf die 115.000 plus zu kommen und eine Trendwende einzuleiten.“ Damit verband er den nachdrücklichen Appell an Ehren- und Hauptamt, weiterhin Reservistinnen und Reservisten für eine Mitgliedschaft zu begeistern.
„Normalität“ in ungewöhnlichen Zeiten
Für Bundesgeschäftsführer Christoph Max vom Hagen war die Tagung ein Erfolg und zugleich Zeichen dafür, dass der Verband ein Stück weit wieder seinen Weg in die Normalität findet, nach den Einschränkungen durch die Pandemie in den vergangenen 1,5 Jahren: „Sie alle haben aktiv teilgenommen, viel Feedback und zahlreiche Anregungen aus der Fläche konnte ich auf den Weg nach Berlin mitnehmen. Und ich nehme mit: Wir haben nach wie vor noch die ein oder andere Herausforderung, die wir aber gemeinsam anpacken, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen. Der Geist der Truppe ist ihre Stärke: Ich freue mich schon auf unsere nächsten gemeinsamen Projekte und Veranstaltungen!“
Aus dem führenden Ehrenamt nahmen weiterhin Bundesschatzmeister Michael Nebel und Vizepräsident für Sicherheitspolitische Bildung Joachim Sanden an der Tagung teil.