Reservisten im Einsatz für den Ferienspaß
Zahlreiche Reservistinnen und Reservisten bieten Schulkindern kleine Abenteuer in den großen Ferien. Bei den Ferienpass-Aktionen erleben auch diejenigen Kinder etwas Neues, die nicht in die Ferne reisen können.
Ferienzeit ist Reisezeit – jedoch können nicht alle Kinder mit ihren Eltern in ferne Urlaubsregionen reisen. Um den Daheimgebliebenen auch tolle Aktivitäten und Erlebnisse in den Schulferien zu bieten, führen jedes Jahr vielerorts Reservistenkameradschaften und örtliche Vereine Ferienpassaktion durch – zum Beispiel in Edewecht und Lingen.
Reservistenkameradschaft Edewecht: Natur erleben
Den Umgang mit Landkarten erlernen, Verständnis für die Natur entwickeln, einen Einblick in die Grundlagen der Ersten Hilfe gewähren und das eigene Urteilsvermögen verbessern – das waren einige der Ziele, die Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Edewecht Jugendlichen im Alter von neun bis 13 Jahren bei einer Wochenendveranstaltung in den Sommerferien vermittelten.
Keine militärischen Ausbildungsinhalte
„Mit unserer Ferienpassaktion möchten wir den Kindern einen erlebnisreichen Ferientag bieten, ihnen die Natur mit einem Augenmerk für die heimische Tier- und Pflanzenwelt näher bringen und das gemeinsame Miteinander fördern“, sagte Stabsunteroffizier d.R. Günter Melnichuk, Vorsitzender der RK Edewecht. Er ergänzte: „Wir verzichten absichtlich bei der Ferienpassaktion auf die Vermittlung jeglicher militärischer Ausbildungsinhalte, da derartige Dinge ausschließlich nur volljährigen Gästen und auch nur bei anderen Veranstaltungen gezeigt werden.“
Biwak und Orientierungskunde
Zunächst bauten die teilnehmenden Mädchen und Jungen ein Übernachtungslager, das aus Zweimannzelten der Bundeswehr besteht, am Vereinsheim auf. Hauptfeldwebel d.R. Volkert Suhren gab danach eine Einweisung in die Handhabung von Landkarten. Selbstverständlich gehörte auch die Nutzung von Kompassen zum Programm. Anschließend wurden Grundlagen der Erste-Hilfe-Ausbildung und des Lebens in der Natur vermittelt.
Wanderung und Erste Hilfe
Nach einer Stärkung aus Verpflegungs-Einmannpackungen (EPa) der Bundeswehr ging es zur mehrstündigen Wanderung, die unterwegs einige Überraschungen für die jungen Gäste bot. So mussten die Jugendlichen Entfernungen schätzen und bei einem simulierten Unfall die erforderlichen Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen.
Abbau und Abzug
Nach der Übernachtung, einem gemeinsamen Frühstück und dem Abbau des Nachtlagers erhielten alle Teilnehmer eine Erinnerungsplakette und -urkunde sowie eine Informationsmappe und das Büchlein „Entdecke den Wald“ für spätere eigene Exkursionen in die Natur.
Mit der Reservistenkameradschaft Lingen auf großer Fahrt
Die Reservistenkameradschaft Lingen hatte während einer Ferienpassaktion Kinder zu einer Schlauchbootfahrt eingeladen. Die Erlebnisfahrt begann für die 13 Mädchen und Jungen im Alter von zehn und 14 Jahren am frühen Nachmittag am Ufer der Ems bei Hanekenfähr. Bereits dort mussten die Nachwuchskapitäne und Reservisten ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Gemeinsam pumpten sie die drei Schlauchboote auf, machten sie klar und ließen sie fachgerecht zu Wasser.
Bootsfahrt zum Biwak
Auch auf der rund zweistündigen Bootsfahrt mussten die Kinder und ihre uniformierten Begleiter gemeinsam als Mannschaft die Boote auf Kurs halten. Eine Herausforderung, die den Soldaten der Reserve und ihren jungen Gästen ganz offensichtlich großen Spaß bereitete. Ziel der Bootsfahrt war der Biwakplatz der Reservistenkameradschaft an der Gelgöskenstiege. Dort hatten Helfer bereits Zelte errichtet und ein Lagerfeuer entzündet. Bei Getränken und Grillwurst fand ein erlebnisreicher Nachmittag für die Kinder hier seinen gebührenden Abschluss.
Ausgebucht
Oberfeldwebel d.R. Heino Knacke, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Lingen, zeigte sich sehr zufrieden, dass die Aktion nun zum vierten Mal in Folge so gut von den Ferienkindern angenommen wurde. „Wir waren mal wieder ausgebucht“, freute sich der RK-Leiter und sprach seinen Reservisten ein großes Lob aus: „Das hat heute gut geklappt, weil alle mitgezogen haben.“
Alfred Claußen und Hagen Gundlach-van Dühren