Reserve? Hört sich gut an! 13 Reservistenmusikzüge (RMZ) musizieren unter dem Dach des Reservistenverbandes. Dazu kommen vier BigBands und zwei Spielmannszüge. Zum fachlichen und persönlichen Austausch kamen nun 40 Musikerinnen und Musiker in Karlsruhe zusammen. „Auch wenn wir in der Pandemie im regen Austausch mit den Musikerinnen und Musikern standen, ist ein persönliches Treffen immer viel intensiver. Allein die Pausengespräche klären so vieles“, sagte der Beauftragte für Reservistenmusik, Hauptmann Thomas Andreas.
Der Stellvertretende Leiter des Zentrums für Militärmusik der Bundeswehr (ZMilMusBw), Oberst Christoph Scheibling, informierte über den aktuellen Stand der Musikerinnen und Musiker in der aktiven Truppe und die Vorhaben des Zentrums. So erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Hilden bald Musikakademie der Bundeswehr heißen könnte und auch die aktive Truppe intensiv Nachwuchsgewinnung betreiben muss. Hier wird aktuell die Einrichtung eines Youtube-Kanals für die Militärmusik geprüft, um über Auftritte der Musikkorps zu berichten. Scheibling unterstrich noch einmal den Auftrag: „Wir begleiten in Freud und Leid – das konnten wir während der Pandemie bei Einsätzen in Seniorenheimen verdeutlichen.“
Der Stellvertretende Bundesgeschäftsführer des Reservistenverbandes, Wolfgang Müller, der selbst leidenschaftlicher Musiker ist, sprach dem Plenum seinen Dank für die geleistete Arbeit aus. „Die Musik stellt einen wichtigen Beitrag für die Öffentlichkeitsarbeit des Reservistenverbandes dar.“ Um wieder einige Musikerinnen und Musiker in den Reservistenstatus zu bringen, plant das ZMilMusBw eine Dienstliche Veranstaltung (DVag) für Ungediente im November dieses Jahres am Standort Hammelburg. „Zivilisten können nicht unterscheiden, ob aktive Soldaten oder Reservisten vor ihnen stehen und musizieren. Einheitliches Auftreten sollte unser Ziel sein, wenn wir ernst genommen werden wollen“, unterstrich der Beauftragte für Reservistenmusik, Thomas Andreas, den Aspekt des Uniformtragens. Und noch etwas ist neu auf Seite des Verbandes: Bei der Tagung in Karlsruhe stellte sich Annette Mohr als fachliche Ansprechpartnerin in der Bundesgeschäftsstelle vor. Die primäre Betreuung erfolgt aber weiterhin durch die Geschäftsstellen vor Ort.
Auch die Nachwuchsgewinnung kam zur Sprache, hier am Beispiel des ältesten RMZ des Reservistenverbandes, nämlich Trier. Seit mehr als 55 Jahren ist dieser schon aktiv. Wurde der RMZ lange Jahre von Udo Pfeifer geführt, trat sein Sohn, Sebastian Pfeifer, inzwischen die Nachfolge an: „Ich kenne es nicht anders – ich war immer bei den Proben und Auftritten dabei, deshalb war es für mich selbstverständlich, das Amt meines Vaters zu übernehmen.“