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Rockmusik während Wehrübungen komponiert: Die Grabflüchter




Chris Rahn ist 54 Jahre alt, Veterinär, Wirtschaftsingenieur, Unternehmer. Jetzt hat er sein bisheriges Berufsleben hinter sich gelassen. "Seit 2009 mache ich nur noch Musik", sagt der gebürtige Saarländer, der in seinem Leben nur einer einzigen Institution die Treue hält: Der Bundeswehr als Reservist.
Seit März dieses Jahres ist Chris Rahns erstes Album gelistet. Sinnigerweise hat es den Namen "No. 1" erhalten. Mit vier weiteren Musikern hat Chris Rahn die Band "Die Grabflüchter" gegründet. Die 13 Songs des Albums sind von ihm komponiert und in englischer Sprache vertextet worden. Das Lied "It’s Life" ist die erste Auskoppelung und sucht nun seinen Weg in die Charts. Bei den Songs der Grabflüchter handelt es sich durchweg um Rockmusik mit lyrischen Texten. Der Stil bekannter Größen wie Peter Gabriel, Queen oder Elton John hat Rahns Kompositionen den Stempel aufgedrückt – wie den Liedern vieler anderer Musiker seiner Generation auch. Und aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Bandmitglieder haben sie sich die "Die Grabflüchter" genannt. "Grabflüchter sind Leute, die noch lange nicht den Löffel abgeben wollen", sagt Rahn lachend. "Mit unserer Musik wollen wir die Leute ansprechen, die auf Rock und Softrock stehen – die zwischen 25 und über 60 Jahre alt sind."

Steht zum Reservistendasein
Tierarzt Rahn ist aktiver Reservist. Er ist Mitglied im Reservistenverband seit 1982. In Bogen bei Straubing ist er beim Sanitätskommando 4 beorderter Oberfeldveterinär und kümmert sich dort zusammen mit seinen Kameradinnen und Kameraden – meist zweimal jährlich für vier Wochen – um die Tragtierkompanie der Gebirgsjäger, um Diensthunde und die Küchenkontrollen bei der Truppe im regionalen Aufgabengebiet des Kommandos. "Das macht mir viel Spaß. Ich trage gerne Uniform und ich stehe zu meinem Reservistendasein", sagt Rahn, der noch bei Freiburg wohnt und bald nach Ostfriesland umziehen will. "Dort bin ich aufgewachsen. Ich bin ein Mensch für Regen, Sturm, Hagel und Wellen." Seine Lieder dagegen handeln jedoch von anderen Dingen – von den Widrigkeiten des Lebens, von Vulkanausbrüchen oder vom Krieg. "Das norddeutsche Wetter ist nicht dramatisch genug, um darüber zu schreiben und zu singen. Regnen tut es überall mal", sagt Chris Rahn nüchtern.

Fühlt sich zu einfachen Soldaten hingezogen
Seine Inspirationen holt sich der inzwischen hauptberufliche Musiker aus dem Fernsehen oder zieht sie aus eigenen Erlebnissen. Dabei sucht der Grabflüchter das Gespräch mit anderen Menschen. "Deshalb gehe ich bei der Bundeswehr zum Essen auch nicht ins Offiziersheim, sondern ins Mannschaftsheim. Dort setze ich mich oft an den Tisch zu Rekruten. Da ich bei der Bundeswehr selbst im Truppendienst groß geworden bin – ich war von 1975 bis 1977 Reserveoffiziersanwärter beim Heer im Sanitätsdienst – fühle ich mich zu den einfachen Soldaten hingezogen. Damit will ich zeigen: Ich gehöre zum Team."

Truppenbetreuung in gefährlichen Ländern vorstellbar – als Reservist
Rahn will sich damit nicht von seinen Offizierskameraden abgrenzen. "Ich finde nur, dass Offiziere und Mannschaften dasselbe Essen teilen sollten. Die Truppenführer sollten sich in der Reihe anstellen und ihr Essen wie Mannschaften und Unteroffiziere selbst holen und dabei das Gespräch suchen. Das schweißt die Teams zusammen." Dabei verweist Rahn auf die gängige Praxis in den Auslandseinsätzen. "Das fördert nachweislich die Gemeinsamkeit, den Teamgeist." Der 54-Jährige war selbst noch nicht im Auslandseinsatz. Das hat sich bisher nicht ergeben, denn die Vorbereitung und der Auslandsaufenthalt binden den Soldaten über Monate. Rahn sagt: "Ich kann mir jedoch alles vorstellen. Wer weiß, was noch kommt? Vielleicht melde ich mich beim Einsatzführungskommando für eine Truppenbetreuungsreise. Doch die müsste als Wehrübung stattfinden, damit ich abgesichert bin, falls etwas passiert." Und darüber ist sich der Musiker völlig im Klaren: Die heutigen Einsätze sind gefährlich! In Afghanistan herrscht auch seiner Ansicht nach Krieg. Deshalb hat Rahn auch ein Lied gegen den Krieg geschrieben. "The Battlefield" ist Lied Nummer sieben auf seinem Debüt-Album. Die meisten seiner Lieder hat der Reservist während seiner Wehrübungen komponiert. "Abends in der Kaserne ist oft nicht viel los. Da bist du manchmal ganz schön einsam – der richtige Zeitpunkt also, um die freie Zeit für Texte und Kompositionen zu nutzen."

Das Album "Die Grabflüchter – No. 1" ist im Online-Handel erhältlich oder kann heruntergeladen werden. Auch die Single "It’s Life" ist inzwischen erhältlich.

Hörprobe "It’s Life" (circa 60 Sekunden) hier – mit freundlicher Genehmigung von Weyand-Entertainment


Detlef Struckhof

Bild oben: Chris Rahn (rechts) mit seinen
Band-Mitgliedern "Die Grabflüchter"
(Foto: Weyand-Entertainment)

Bild Mitte: Chris Rahn ist Bandleader,
Komponist und Texter der "Grabflüchter"
(Foto: Weyand-Enterteinment)

Bild unten: Foto des CD-Covers "Album No.1"
der Gruppe "Die Grabflüchter"
(Foto: Weyand-Entertainment)

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