Roderich Kiesewetter MdB – Stabilisierung Afghanistans muss uns teuer sein
Der Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes, Roderich Kiesewetter MdB, sagte heute im Bundestag: "Unser Ziel ist ein dauerhafter Frieden sowie Sicherheit für das afghanische Volk. Unser Anspruch ist: Die Bundeswehr ist gleich einer Parlamentsarmee." Deshalb forderte Kiesewetter vom Bundestag ein klares Zeichen für ein entschiedenes Handeln: "Dies sind wir den Soldaten schuldig".
Der Deutsche Bundestag debattierte am heutigen Freitag kontrovers und teilweise sehr emotional über die Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr (Isaf) sowie über die Erhöhung des Kontingents um 850 Soldaten auf bis zu 5.350. Der Bundestag stimmte schließlich in einer namentlichen Abstimmung mit breiter Mehrheit (429 Ja-Stimmen, 111 Nein-Stimmen, 46 Enthaltungen) für die Verlängerung des Isaf-Mandats. Die Fraktionsmitglieder der Linken waren zuvor vom Bundestagspräsidenten Norbert Lammert von der Sitzung ausgeschlossen worden. Sie hatten Transparente mit Namen ziviler Opfer des Bombenangriffs von Kundus im September vergangenen Jahres hochgehalten. Diese Aktion der Linken wurde von Kiesewetter und zahlreichen anderen Abgeordneten verurteilt.
Für Afghanistan und den Isaf-Einsatz forderte Kiesewetter eine strategische Perspektive. "Wir müssen Partner suchen, Afghanistan selbstständig machen und dem Land so rasch wie möglich Verantwortung übertragen. Die Stabilisierung der Region muss uns teuer sein."
Bereits vor der sogenannten Afghanistan-Konferenz Ende Januar dieses Jahres in London forderte der Reservistenverband von der Bundesregierung, die deutschen Soldaten in Afghanistan so mit modernen gepanzerten Fahrzeugen und vor allem mit ausreichend funktionsfähigen Hubschraubern auszustatten, damit sie Tag und Nacht einsatzfähig sind und auch in Notsituationen überall im Land Rettungs- und Evakuierungsoperationen leisten können.
Zurzeit sind fast 300 Reservisten im Isaf-Auslandseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan eingesetzt. Seite an Seite mit ihren hauptberuflichen Kameraden der Bundeswehr sind sie am Hindukusch engagiert. Die Reservisten werden überwiegend in der Verwaltung, im Feldpostbetrieb, im Sanitätsdienst und der Cimic (Zivil-Militärische Zusammenarbeit) eingesetzt. Die Reservisten bringen dabei ihre zivilen Qualifikationen zum Aufbau Afghanistans ein.