RSU-Kompanie: Übung auf dem Hunsrück
Die sogenannte Gefährdungsstufe hat sich soeben erhöht, darum muss alles schnell gehen. Die Soldaten sollen schnell Sicherungsaufgaben wahrnehmen. Mit routinierten Handgriffen ist ein Kompaniegefechtsstand eingerichtet. Unmittelbar danach findet eine erste Lagebesprechung und Befehlsausgabe statt. Unterdessen richten die beiden Sicherungszüge ihre Quartiere und Gefechtsstände ein und verkabeln diese mit der Kompanieführung.
Kompaniechef ist Oberstleutnant Heisam El-Araj. Er hat bereits den Sicherungsauftrag ausgewertet und weist bei der Lagebesprechung den beiden Zugführern ihre Aufgaben zu: Der Erste Zug unter Führung von Oberleutnant Kim Schönholz soll das Objekt Erbeskopf sichern. Dazu betreibt er eine Kfz-Schleuse an der Zufahrt und setzt Doppelstreifen zu Fuß innerhalb der Liegenschaft ein. Der Zweite Zug unter Führung von Oberleutnant Elmar Mohrhardt überwacht mit Streifen auf Kfz die umliegenden
Funkstationen.Feindkräfte abgewehrt
Direkt nach Abschluss der Vorbereitungen beginnt der Sicherungsauftrag. Damit entsteht auch für die auf dem Erbeskopf in der Radaranlage regelmäßig Beschäftigten eine ungewohnte Situation. Wo sich sonst das elektronische Zufahrtstor per Chipkarte öffnen lässt, kontrollieren nun Soldaten die Personen und ihre Kraftfahrzeuge. Ausnahmen gibt es nicht. Zusätzlich organisiert die Übungsleitung bis in den späten Abend hinein immer wieder Einlagen mit Rollenspielern. Sie unternehmen an den drei militärischen Objekten Ausspäh- oder Eindringversuche. Die Objektschützer müssen die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.
Kompanie für Sicherungsaufgaben zertifiziert
Am Ende des Übungstages ist Kompaniechef El-Araj mit den gezeigten Leistungen und der Einsatzbereitschaft seiner Soldaten zufrieden: "Die Besonderheit war, dass wir erstmals eine Sicherungsübung an einem in Betrieb befindlichen militärischen Objekt durchführten. Bei den Soldaten kam das gut an, da sie hier viele Tätigkeiten in der Realität anwenden konnten." Die Reservisten in den 30 in Deutschland aufgestellten RSU-Kompanien werden stetig fortgebildet – wir berichteten. Der Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz sah sich alles an. Oberst Erwin Mattes zeigte sich wieder einmal beeindruckt von der hohen Motivation und dem Können seiner Reservisten. Deshalb konnte er zum Abschluss die Einsatzbereitschaft seiner RSU-Kompanie für Wach- und Sicherungsaufgaben feststellen.
Bild oben: Die Zufahrt zur Radaranlage auf dem Erbeskopf
ist mittels Kfz-Schleuse gesichert (Foto: Markus Ihmels).
Bild Mitte: Knochenarbeit: Die Sandsäcke für den Eigenschutz
werden vom Lkw geladen (Foto: Markus Ihmels).
Bild unten: Hier kommt keiner ohne Kontrolle durch
(Foto: Markus Ihmels).